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Ugreen DXP4800 Plus – Das neue NAS im Test

Vielleicht kennst du den Hersteller bereits von diversem USB-Zubehör oder Desktop-Accessoires wie beispielsweise schicken Notebook-Stands. Und während sich Ugreen vom hierzulande Noname-Hersteller zu einer bekannten Marke entwickelte, tüftelte man intern bereits an einer neuen Produktkategorie. Korrekt, neben den altbekannten Netzwerkspeichern von Synology und QNAP betritt nun ein dritter Kandidat den Raum – und das mit gleich 6 Produkten, die es allesamt in sich haben. Denn einen soliden Core i5 (bzw. N100 oder Pentium Gold bei den Einstiegsmodellen) und 8 GB Arbeitsspeicher als Grundausstattung bekommst du sonst nur in sündhaft teuren Premium-Modellen. Wir haben die Mittelklasse von Ugreen ausgiebig getestet und möchten dir unsere Eindrücke vom Ugreen DXP4800 Plus nicht vorenthalten.

Per Crowd Funding zum Erfolg

Die Finanzierung des Ugreen DXP4800 Plus über eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter ermöglichte es dem Unternehmen, direkt auf die Wünsche und das Feedback der potenziellen Nutzer einzugehen. Das Produkt bzw. die gesamte Produktlinie fand schnell Anklang, sodass der Geldhahn für die Entwicklung und Umsetzung gegeben war und das Crowdfunding-Ziel bereits mehrfach erreicht wurde. In der Kampagne präsentierte Ugreen das NAS als eine leistungsfähige, aber kostengünstige Lösung für Datenmanagement und -speicherung, die speziell auf die Bedürfnisse von kleinen Unternehmen und anspruchsvollen Heimanwendern zugeschnitten ist.

Diese Strategie hat auch dazu beigetragen, eine Community um das Produkt herum aufzubauen. Backer der Kampagne fühlen sich oft als Teil des Projekts und sind eher bereit, das Produkt nach der Markteinführung zu unterstützen und zu bewerben. Darüber hinaus bietet die Kickstarter-Kampagne eine Plattform, auf der Ugreen regelmäßige Updates bereitstellen und eine direkte Kommunikationslinie zu seinen Unterstützern aufrechterhalten kann. Das trägt dazu bei, Vertrauen und eine starke Markenbindung zu schaffen, was besonders für einen relativ neuen Akteur im NAS-Markt von unschätzbarem Wert ist.

Übersicht und technische Spezifikationen

Das Ugreen DXP4800 Plus repräsentiert eine neue Herausforderung im NAS-Markt. Mit einem robusten Prozessor und einer großzügigen Speicherausstattung setzt es darauf, sowohl Heimanwendern als auch kleinen Unternehmen eine leistungsstarke und doch erschwingliche Lösung zu bieten. Ugreen setzt mit ihrem Produkt-Lineup vor allem auf größtmögliche Flexibilität und Erweiterbarkeit. So lässt sich unser Modell beispielsweise auf bis zu 64 GB RAM auf- und mit zwei M.2-SSDs ausrüsten. Zusammen mit dem 10-Gigabit-Ethernet-Port erreicht das Gerät dann überaus beträchtliche Übertragungsraten, vor allem dann, wenn du die SSDs als Cache-Laufwerke für die Zwischenspeicherung häufig genutzter Daten oder als Puffer für zu schreibende Dateien nutzt.

Hardware-Spezifikationen des Ugreen DXP4800 Plus

Im Herzen des Ugreen DXP4800 Plus schlägt ein Intel Core i5-Prozessor der 12. Generation, dem ab Werk 8 GB RAM (DDR5, 4.800 MHz) zur Seite stehen. Diese Kombination bietet ausreichend Rechenleistung für anspruchsvolle Aufgaben wie das Streaming von Medieninhalten, die Durchführung von Backups oder das Betreiben von Virtualisierungssoftware. Und wenn das nicht ausreicht, kannst du den Arbeitsspeicher immer noch unkompliziert aufrüsten.

Zudem sind die Modelle mit verschiedenen Speicheroptionen erhältlich. Unser Modell bietet 4 SATA-Laufwerksschächte, wodurch eine flexible Speichererweiterung gewährleistet ist. Die Einstiegs-Modelle sind lediglich mit 2 Einschüben ausgestattet. Und die Profi-Modelle verfügen über satte 8 Slots. Darüber hinaus bietet Ugreen auch ein sogenanntes All-Flash-Modell an, also ein kleines Gehäuse für bis zu 4 M.2-SSDs. In Sachen Netzwerkanbindung verfügt unser getestetes DXP4800 Plus über einen 2,5-Gigabit-Ethernet-Port und einen weiteren mit 10 Gigabit, die sich sogar bündeln lassen und so eine pfeilschnelle Datenübertragung innerhalb des Netzwerks gewährleisten.

Vergleich mit Synology und QNAP

Im Vergleich dazu bietet Synology mit dem DS720+ ein ähnlich positioniertes Modell, das ebenfalls auf Heimanwender und kleine Unternehmen ausgerichtet ist. Der DS720+ kommt mit einem etwas schwächeren Prozessor, bietet aber durch die Synology DiskStation Manager (DSM) Software eine umfangreiche Anzahl an Anwendungen und Diensten. QNAPs TS-253D, ein weiterer direkter Konkurrent, sticht mit ähnlicher Hardware-Ausstattung hervor, verfügt jedoch zusätzlich über PCIe-Erweiterungsmöglichkeiten, die beispielsweise für zusätzliche Netzwerkkarten oder NVMe-SSD-Caches genutzt werden können. Beide Mitbewerber-Produkte sind aber wesentlich teurer, sodass Ugreen im direkten Vergleich als Preis-Leistungssieger hervorgeht.

Erweiterte Produktreihe von Ugreen

Ugreen bietet neben dem DXP4800 Plus auch andere Modelle an, die sich hauptsächlich durch den verwendeten Prozessor unterscheiden. Diese Modelle richten sich an Nutzer mit geringerem Budget oder weniger anspruchsvollen Anforderungen. Während die Modelle mit dem Intel N100 und Pentium Gold eine solide Leistung für alltägliche Aufgaben wie Dateispeicherung und leichte Medienstreaming-Aufgaben liefern, sind sie nicht so leistungsfähig wie das Core i5-Modell und könnten bei intensiveren Anwendungen wie umfangreichen Datenbankverwaltungen oder mehreren gleichzeitigen Nutzerzugriffen an ihre Grenzen stoßen.

In unserem Vergleich wird deutlich, dass Ugreen mit seinem DXP4800 Plus eine attraktive Option für Nutzer bietet, die eine leistungsstarke, jedoch möglichst kosteneffektive Lösung suchen, ohne dabei auf wichtige Funktionen und eine gewisse Erweiterbarkeit verzichten zu müssen. Denn nicht immer benötigst du die Business-Features einer Synology oder die PCIe-Steckplätze einer QNAP.

Erfrischendes Design, solide umgesetzt

Das Design des Ugreen DXP4800 Plus ist klar auf Funktionalität und moderne Ästhetik ausgerichtet. Mit einem robusten Metallgehäuse, das sowohl Stabilität als auch eine effiziente Wärmeableitung bietet, steht es für Langlebigkeit. Die glatten Oberflächen und scharfen Kanten verleihen dem Gerät ein professionelles, zeitloses Aussehen, das in einem Büro oder einem Heimnetzwerk nicht fehl am Platz wirkt. Besonders hervorzuheben ist das Belüftungssystem: Großzügige Lüftungsschlitze sind strategisch so positioniert, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten, sodass die Hardware auch bei intensiver Nutzung kühl bleibt.

Als besonderes Highlight möchten wir den abnehmbaren Luftfilter erwähnen, der sich ganz easy magnetisch anbringen und entfernen lässt. Hier hat Ugreen wahrlich Innovationsgeist gezeigt und verhindert dadurch effektiv das Verstauben deiner Festplatten. Der Luftstrom verläuft bei unserem Gerät von hinten nach vorne, sodass du auf der Rückseite bequem den Luftfilter anbringen kannst, während die Laufwerksschächte stets frei zugänglich sind.

Benutzerfreundlichkeit bei Installation und Einrichtung

Die Installation und Einrichtung des DXP4800 Plus ist überaus benutzerfreundlich gestaltet. Es bietet, abgesehen von der Arretierung, werkzeuglose Festplatteneinschübe, die den Einbau und Austausch von Laufwerken erleichtern. Das ist besonders vorteilhaft für Benutzer, die ihre Speicherkapazität nach und nach erweitern möchten, ohne dabei auf spezielles Werkzeug angewiesen zu sein. Denn nicht in jedem Office liegen Hammer, Axt und Kreuzschlitzschraubendreher bereit.

Zudem unterstützt das NAS sogenanntes Hot-Swap. Du kannst also (defekte) Laufwerke direkt während des Betriebs austauschen, ohne das System herunterfahren zu müssen. Die einzelnen Festplatten werden dabei in leicht zu entfernenden Trays platziert. Ausgestattet mit einem durchdachten Mechanismus kannst du diesen nach außen erweitern, die Festplatte hineinlegen und wieder verschließen. Völlig ohne Schrauben und als weiteres positives Feature: Schwingungsdämpfend gelagert.

Keinerlei Werkzeug notwendig: Die Installation von Festplatten wird mit diesen innovativen Schubladen zum Kinderspiel.
Keinerlei Werkzeug notwendig: Die Installation von Festplatten wird mit diesen innovativen Schubladen zum Kinderspiel.

Das Installations-Tool für deinen Rechner ist ebenfalls intuitiv gestaltet und kommt mit einem klaren und verständlichen Interface, das auch Einsteigern den Zugang zu sämtlichen essenziellen und weniger bekannten Funktionen bietet. Ein Setup-Assistent führt neue User durch die anfängliche Konfiguration, von der Netzwerkeinrichtung bis zur RAID-Konfiguration, und vereinfacht den Setup-Prozess auf die wesentlichen Elemente.

Kleiner Fun Fact am Rande: Unser Testmodell verfügte noch über eine veraltete Betriebssystemversion, die sich weder aktivieren noch updaten ließ. Ugreens kompetenter Support konnte das Problem aber umgehend via Remote-Verbindung adressieren und lösen.

Kühlsystem und Geräuschkulisse

Ein wichtiger Aspekt des Designs ist das Kühlsystem. Das Ugreen DXP4800 Plus verwendet einen intelligenten Lüfter, der seine Geschwindigkeit an die Systemtemperatur anpasst. Dies sorgt nicht nur für eine effiziente Kühlung, sondern hält auch die Lärmbelastung auf einem minimalen Niveau. Selbst unter Last bleibt das Geräusch des Lüfters diskret, wodurch sich das NAS auch ideal für leise Arbeitsumgebungen eignet.

Im Leerlauf ist das Gerät so gut wie nicht zu hören – was aber vor allem auch von den verbauten Festplatten abhängt. In unserem Testgerät rödeln 4 WD Red, die auf jeden Fall wesentlich leiser arbeiten als beispielsweise die Exos-Reihe von Seagate. Sobald die CPU aber etwas gefordert wird, etwa durch Updates, schnelle Datenübertragungen im Raid5 oder durch Videotranskodierung, kann der Lüfter aber auch anders.

Darüber hinaus kannst du in der Systemsteuerung zwischen drei Lüftermodi wählen:

  • Standard (passt die Geschwindigkeit automatisch an die Temperatur an)
  • Leise (dreht den Lüfter so leise wie möglich, die Hardware kann aber wärmer werden)
  • Vollgas (dreht konstant auf 100 % Lüftergeschwindigkeit, schön kühl, schön laut)

Uns ist beim Testen aufgefallen, dass nach einem Wechsel des Lüftermodus das System die Drehzahl möglicherweise nicht mehr korrekt erkennt und deshalb mit einem Piepton auf sich aufmerksam macht. Hier hilft nur ein Klick auf „Signalton quittieren“, um den Alarm abzustellen.

In deinem NAS piept es unaufhörlich? Nach dem Wechsel der Lüftereinstellung kannst du den Signalton einfach über die Systemsteuerung quittieren.
In deinem NAS piept es unaufhörlich? Nach dem Wechsel der Lüftereinstellung kannst du den Signalton einfach über die Systemsteuerung quittieren.

Erweiterbarkeit und Anschlüsse

Das Ugreen DXP4800 Plus verfügt über mehrere Anschlüsse, die seine Vielseitigkeit im Office- oder Multimedia-Alltag steigern. Neben den Standard-Netzwerkanschlüssen bietet das Gerät auch USB-Ports für zusätzliche externe Speicher oder Backup-Lösungen sowie einen integrierten SD-Kartenleser. Obwohl dieses NAS nicht die gleiche Erweiterbarkeit wie einige High-End-Modelle mit PCIe-Slots bietet, sind die verfügbaren Optionen für die meisten Heim- und Büroanwendungen mehr als ausreichend.

Unterhalb des massiven Lüfters finden allerhand Anschlüsse Platz.
Unterhalb des massiven Lüfters finden allerhand Anschlüsse Platz.

Erwähnenswert ist auch der integrierte HDMI-Port, an dem du direkt deinen Fernseher oder einen Projektor anschließen und das NAS als Mediacenter nutzen kannst. Dazu gesellen sich im Spitzenmodell DXP8800 PLUS außerdem zwei Thunderbolt4-Anschlüsse an der Gehäusefront, an welchem du weitere Peripherie betreiben kannst. Mit etwas Bastelei vielleicht sogar eine externe Grafikkarte für umfangreiche Videotranskodierungs-Aufgaben.

Anschlüsse des Ugreen DXP4800 Plus
Front Rückseite
SD-Kartenleser 1x 10 GBit/s Ethernet (RJ45)
1x USB Type C Gen 2 (bis zu 10 GBit/s) 1x 2,5 GBit/s Ethernet (RJ45)
1x USB3 Gen 2 (bis zu 10 GBit/s) 2x USB2 (bis zu 480 MBit/s)
1x USB3 Gen2 (bis zu 10 GBit/s)
1x HDMI (4K @ 60Hz)
Stromanschluss (19 V)

Auf die inneren Werte kommt es an: UGOS Pro als solides Betriebssystem

Während Synology DSM, QNAP QTS oder UnRaid bzw. Proxmox bereits etablierte Namen und Größen im NAS- und Serverbereich sind, hat Ugreen ein ganz eigenes Süppchen auf Linux-Basis gekocht. Die NAS-Reihe wird demnach mit UGOS Pro ausgeliefert. Dieses Linux-Derivat bietet eine möglichst benutzerfreundliche Oberfläche. Ferner ist es darauf ausgelegt, eine stabile und sichere Umgebung für die alltägliche Datenverwaltung und sämtliche weitere Serverdienste zu bieten. Zugegeben, an manchen Stellen ist noch etwas Feinschliff notwendig, zum Beispiel sind die Status-Icons für den Up- und Download vertauscht, die Schriften noch nicht optimal implementiert und manche Übersetzungen etwas unglücklich gewählt. Doch wir gehen davon aus, dass Ugreen diese Baustellen in den Griff bekommt.

Speichermanager für allerhand Raid-Konfigurationen

Ein NAS ist in der Regel weit mehr als ein simpler Datenspeicher und unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von einer einfach gestrickten externen Festplatte. Das Gerät von Ugreen bildet hier keine Ausnahme. Und so stehen dir hier auch zahlreiche Optionen zur Verfügung, die dir dabei helfen, deine Daten möglichst sicher und redundant aufzubewahren. Segnet eine Festplatte das Zeitliche, gehen mit der Standardkonfiguration keine Daten verloren.

Gleich nach dem Login schlägt uns das NAS deshalb vor, ein sogenanntes Speichervolume zu erstellen. Dabei handelt es sich um einen Speicherplatz, der sich einer Raid-Konfiguration bedient und sämtlichen Speicherplatz aller installierten Festplatten zusammenfasst. Mit den empfohlenen Standardwerten „Raid5“ und „Btrfs“ fährst du bereits ganz gut. Bei letzterem handelt es sich um ein Dateisystem, das Fehler selbstständig erkennt und behebt, Schnappschüsse unterstützt und noch viele weitere Features bietet, die ein angestaubtes (aber dennoch grundsolides) Ext4 nicht erlaubt.

Kurz nach dem Begrüßungs-Bildschirm geht es auch schon an die Erstellung eines Raids, auf dem du nachfolgend nach Belieben deine Ordnerstruktur erstellen kannst.
Kurz nach dem Begrüßungs-Bildschirm geht es auch schon an die Erstellung eines Raids, auf dem du nachfolgend nach Belieben deine Ordnerstruktur erstellen kannst.
Hinweis: Während und nach der ersten Formatierung deines Speichers ist etwas Geduld gefragt. Das NAS führt sämtliche Tests durch und synchronisiert außerdem den Raid. Das ist völlig normal und betrifft alle NAS quer durch die Bank – auch von anderen Herstellern.

Noch wenige Apps, dafür aber Docker

Beim Aufrufen des App Centers, also der zentralen Anlaufstelle für die Erweiterung des Funktionsumfangs deines Geräts, standen zum Zeitpunkt unseres Tests noch nicht so viele Apps zur Verfügung, wie wir das von anderen Herstellern her kannten. Das ist aber zum einen gar nicht weiter verwunderlich, weil das Produkt noch stetig weiterentwickelt wird. Und zum anderen nicht weiter tragisch, weil immerhin Docker zur Verfügung steht. Letzteres erlaubt dir, sogenannte Container entweder selbst zu erstellen oder fertig konfigurierte Container herunterzuladen und auszuführen. Und in diesen Containern kann sich vom Apache Webserver über das Plex-Mediacenter bis zur Zigbee-Automatisierung alles darin befinden. Kurzum, du kannst, wenn auch über Umwege, sämtliche Features einfach per Docker nachrüsten. Dadurch erhältst du außerdem den Vorteil, dass Docker-Apps in der Regel auch weit häufiger aktualisiert werden als deren NAS-Pendants.

Die aktuell verfügbaren Apps sind noch überschaubar, es wird aber nicht mehr lange dauern, bis diese Liste erweitert wird.
Die aktuell verfügbaren Apps sind noch überschaubar, es wird aber nicht mehr lange dauern, bis diese Liste erweitert wird.

Sicherheits- und Backup-Features des Ugreen DXP4800 Plus

Ab Werk ist das Ugreen NAS bereits mit sämtlichen Sicherheitsfeatures ausgestattet. Mit der (standardmäßig deaktivierten) Firewall kannst du zum Beispiel selbst wählen, welche Dienste auf deinem Netzwerkspeicher von außen erreichbar sein dürfen und welche nicht. Über eine Blockierungsliste lassen sich außerdem einzelne IP-Adressen auf die schwarze Liste setzen. Diese können dann nicht mehr auf dein NAS zugreifen. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Updates auch eine Whitelist sowie die Möglichkeit, bestimmte IP-Adressbereiche auszuwählen, integriert werden.

Die Antivirus-App ist ein weiteres praktisches Feature. Dieses kannst du nach Bedarf installieren kannst, um dein Ugreen DXP4800 Plus vor Viren und anderen Bedrohungen zu schützen. Integrierte Backup-Funktionen sind derzeit noch nicht vorhanden. Daher empfiehlt es sich, einfach zuverlässige Desktop-Backup-Lösungen zu nutzen (wie etwa die Windows 11 Backup-Funktion, Macrium Reflect oder EaseUS Backup). Das NAS kann dabei als sicherer Speicherort für deine Backups dienen. Für eine geräte- und standortübergreifende Datensicherung ist die Synchronisierung mit anderen Cloud-Speichern oder einem zusätzlichen NAS bereits implementiert und eröffnet eine weitere Sicherheitsebene im Rahmen deiner 3-2-1-Backup-Strategie.

Verwaltung von überall: Ugreen Nas App für Android und iOS

Während die aktuell erhältliche Desktop-App lediglich ein minimalistischer Webbrowser ist, der das Webinterface des Ugreen NAS anzeigt, fällt die Mobile-App bereits überaus umfangreich aus. Vollständig bedienen lässt sich das Gerät aber auch damit nicht – manche Funktionen verweisen nämlich dann einfach auf die Desktop-App. Angenehm ist aber, dass sich alle relevanten Statusinformationen auslesen lassen und wahlweise dem Dashboard hinzugefügt werden können. Die Ugreen NAS App läuft aktuell nur im Hochformat, was aber nicht unbedingt problematisch ist. Und was nicht ist, kann immer noch werden.

Die App ist allerdings noch nicht in den offiziellen Stores erhältlich. Sie liegt lediglich in Form einer installierbaren Datei auf der Herstellerwebseite vor (Android APK). Es ist also notwendig, erst einmal die APK-Datei herunterzuladen. Anschließend kannst du diese dann auf dem Smartphone manuell über einen Dateimanager oder direkt über die Browser-Downloads installieren. Möglicherweise musst du dafür vorher in den Smartphone-Einstellungen die Installation von Apps unbekannter Herkunft aktivieren.

Du möchtest dein NAS auch von unterwegs im Blick behalten? Nutze dafür entweder ganz einfach den Ugreen-eigenen Dienst in Verbindung mit einem Ugreen-Konto. Oder entscheide dich für einen DynDNS-Anbieter wie etwa noip.com oder duckDNS. Damit stellst du sicher, dass dein NAS immer über eine ganz bestimmte Adresse über das Internet erreichbar ist.

Das Ugreen DXP4800 Plus: Außen hui, innen pfui?

Mitnichten! Unser getestetes NAS bietet zwar eine solide Hardware-Basis und schwächelt softwareseitig noch etwas. Aber bei einem Produkt, das gerade erst auf dem Markt erscheint, von einem Hersteller, der noch nie zuvor ein NAS entwickelt hat, ist das auch durchaus verständlich. Seit das Gerät bei uns eingetroffen ist, wurden bereits 4 Software-Updates angeboten, die alle spürbare Verbesserungen mit sich brachten. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Ugreen im Lauf der Zeit sein UGOS PRO laufend optimiert.

Wenn der Hersteller diese Dynamik also beibehält und weiterhin auf die Community hört, steht einem zukünftig ebenbürtigen Platz neben Giganten wie Synology und QNAP nichts im Wege. Mit der zunehmenden Reife der Software und dem bereits starken Hardware-Angebot könnte das DXP4800 Plus zu einem zuverlässigen, benutzerfreundlichen und leistungsfähigen Partner für Heimanwender und kleine Unternehmen werden – mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das seinesgleichen sucht.

Ugreen DXP4800 Plus

Zugriffszeiten
Transferrate (Lesen)
Transferrate (Schreiben)
Software und Funktionen
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Das Ugreen DXP4800 Plus bietet eine für NAS mehr als überdurchschnittliche Hardware-Auswahl und punktet vor allem bei Preis-Leistung. Softwareseitig muss der Hersteller aber an manchen Stellen noch etwas nachbessern. Bei einem Produkt, das aber mehr oder minder noch in der Entwicklung steckt, ist das zu verkraften.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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