Ein Notebook. Für die Arbeit, aber auch das Vergnügen. Und das alles zum erschwinglichen Preis. All diese Checkboxen scheint das Acer Aspire 5 A515-52G-53PU erfüllen zu können.
Aber muss man Abstriche für den geringen Preis machen?
Der Lieferumfang
Das Acer Aspire 5 wird in einem schlichten, braunen Karton geliefert. Darin befinden sich, neben den obligatorischen Dokumenten zur Sicherheit, Garantie und Bedienung, natürlich das Notebook sowie ein kompaktes Netzteil mit 19 Volt und 3,42 Ampere. Weiteres Zubehör ist nicht an Bord.
Die Äußerlichkeiten, das I/O sowie die Verarbeitung
Der Deckel des Aspire besteht aus gebürsteten Aluminium. Dieses ist leider sehr anfällig für Fingerabdrücke. Öffnet man den Laptop, was sich mit einer Hand realisieren lässt, so fällt der Blick auf das IPS-Display, das mit 1.920 auf 1.080 Pixeln auflöst. Die Gelenke an dessen Unterseite lassen ein Öffnen des Deckels um bis zu 180 Grad zu. Die Blickwinkelstabilität befindet sich, IPS-typisch, auf einem sehr hohen Niveau. Der Kontrast und die Farben sind gut. In direkten Sonnenlicht fällt das Arbeiten aber schwer, da das entspiegelte Display dafür eine zu geringe Maximalhelligkeit besitzt. Deshalb sollte man besser den Schatten aufsuchen.
Oberhalb des Bildschirms verbaut der Hersteller die Webcam. Diese löst leider nur mit 720p auf und sollte nur genutzt werden, wenn keine andere Frontkamera zur Verfügung steht.
Das I/O stattet Acer reichhaltig aus. Der User hat auf der linken Seite Zugriff auf einen Kensington-Lock, einen Gigabit-Ethernet-Port, einen HDMI-Port sowie je einen USB-C- und USB-3.0-A-Anschluss. Löblich, dass der taiwanesische Hersteller einen Full-Size-SD-Kartenleser verbaut.
Die rechte Seite bietet einen Rundstecker-Anschluss für das Ladegerät, zwei USB-A-Ports sowie einen Kombo-Jack an. An diesem können entweder ein Headset oder Kopfhörer eingesteckt werden.
An der Unterseite des A515-52G befinden sich die beiden Lautsprecher. Diese verfügen über genügend Reserven, um einen Film schauen zu können. Zum Musik-Hören sind sie leider ungeeignet; der Klang ist dafür zu dünn und dem Bass fehlt es an Druck. Immerhin sind die Mitten und Höhen annehmbar aufgelöst.
Dem 3,5-mm-Klinkenanschluss gelingt es hingegen, auch hochohmige Kopfhörer zufriedenstellend anzutreiben. So behielten die zu Testzwecken herangezogenen Beyerdynamic DT-990 Pro (250 Ohm) ihren analytischen, vollen Klang.
Eine Wartungsklappe fehlt dem Laptop. So müssen insgesamt zehn Schrauben gelöst werden, um Zugriff auf die Innereien zu erhalten. Dafür kann der User im Anschluss sowohl den RAM als auch die M.2-SSD austauschen.
Die Verarbeitungsqualität befindet sich auf einem verbesserungswürdigen Niveau. So wurde zwar alles sauber entgratet und die Spaltmaße stimmen, aber sowohl der Bildschirm als auch die Basis lassen sich relativ einfach verbiegen. Außerdem ist die Unterseite des Aspire aus sehr billigem Plastik gefertigt.
Die Tastatur
Unterhalb des Display befindet sich die Tastatur. Diese besitzt flache, glatte Tastenkappen und eine einstufige Beleuchtung. Die Tastatur erstrahlt beim Tippen in seriösem Weiß; die Beleuchtung kann aber deaktiviert werden. Permanent leuchtende LEDs sind aber ebenso wenig möglich wie ein Farbwechsel dieser.
Das Tippgefühl der Tastatur ist akzeptabel. Die Tasten haben einen sehr definierten, kurzen Anschlag. Leider biegt sich die Basis des Laptops schon bei mäßigem Kraftaufwand durch.
Die Kante am unteren Ende des Laptops, auf dem die Arme beim Tippen ruhen, ist recht scharf und unbequem.
Unschön ist auch, dass der Power-Button in die Tastatur integriert wurde. Er befindet sich oben rechts, über dem Zehnertastenfeld.
Unterhalb der Tastatur liegt das Touchpad. Es besitzt eine Kunststoff-Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften. Dank der ordentlichen Größe und des Microsoft-Precision-Treibers überzeugt es.
Die Ausstattung
Acer stattet das Testgerät mit aktueller Hardware aus: Der Intel Core i5-8265U, der zur Whiskey-Lake-Familie gehört, bietet vier Kerne sowie acht Threads. Er taktet zwischen 1,6 (Basis-Takt) und 3,9 GHz (Turbo Boost). Im Alltag zeigt er sich jeder Aufgabe gewachsen. Egal, ob Surfen, Office oder Multimedia-Anwendungen; es keimt nie der Wunsch nach mehr Leistung auf. Selbst Videobearbeitung und leichteres Gaming ist für den i5 kein Problem.
Unterstützt wird die CPU von 8 GB DDR4-RAM. Als Massespeicher kommt eine 256 GB fassende M.2-SATA-SSD von Micron zum Einsatz. Diese hört auf den Namen Micron_1100_MTFDDAV256TBN. Es ist durchaus möglich, dass in anderen Chargen abweichende SSDs verbaut werden.
Das Notebook wird von einer dedizierten Grafikkarte befeuert. Es handelt sich hierbei um die Nvidia Geforce MX150 mit 2 GB und 25 Watt TDP.
Sehr stolz ist Acer auf den WiFi-Chip. Dieser ist ein Intel Wireless AC-9560. Der NIC beherrscht Dual-Band, WiFi-5, MU-MIMO und Bluetooth 5.0. Der maximale Throughput beträgt 1,73 GBit pro Sekunde. Die Antennengröße beträgt 2×2. Im Test sorgte der Chip für sehr schnelles und stabiles WLAN, so, wie es sein sollte.
CPU | Intel Core i5-8265U |
RAM | 8 GB DDR4 (erweiterbar) |
Festspeicher | 256 GB SSD (austauschbar) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce MX150 2 GB GDDR5 |
Bildschirm | 15,6 Zoll, FullHD, IPS |
Webcam | 720p |
Netzwerk | GB-Ethernet, WiFi |
Akku | 4 Zellen Li-Ion |
Preis | Produkt |
Anwendungs-Tests
In Cinebench R15 Multi-Core erreicht der Intel Core i5-8265U ein Ergebnis von 535 Punkten. Damit schlägt er unter anderem den Intel Core i5-6400.
Die BMW-Demo in Blender, die auch AMD zur Demonstration der Leistung ihrer Ryzen-CPUs nutzte, wird vom Aspire in 16 Minuten 31 Sekunden gerendert.
In Geekbench 4.3.3 erreicht das System 4.760 Punkte bzw. 14.832 Punkte (Single Core / Multi Core).
Schlussendlich fehlt noch die Leistung der SSD: Sie erzielt im AS-SSD-Benchmark gute Werte für eine via SATA angebundene SSD.
Gaming-Tests
Alle Gaming-Tests wurden mit dem GeForce 419.17 WQHL durchgeführt.
Getestetes Spiel | Auflösung | Settings |
Rocket League | FullHD | Lowest, FXAA low |
Shadow of the Tomb Raider (integr. Benchmark) | HD | DX11, Lowest |
Bioshock Remastered | FHD | max. Settings |
Dota 2 | FHD | DX11, High |
Counter-Strike Global Offensive (Dust II) | FHD | niedrig, 2x MSAA |
Apex Legends | HD | Lowest |
Im 3D Mark Firestrike erreicht das System eine Gesamtpunktzahl von 3053 Punkten.
Die Gaming-Tests machen schnell klar, dass der Aspire 5 eher für ältere oder genügsame Spiele geeignet ist. Für grafisch anspruchsvolle Spiele fehlt vor allem der GPU die Rechenleistung.
Die Kühlung, Lautstärke und Akkulaufzeit
Bei sehr geringer Last bleibt der Lüfter des Aspire stehen. Lautlos ist der Laptop dadurch trotzdem nicht, da so das Spulenfiepen in den Vordergrund tritt. Dies muss aber nicht bei jedem Gerät auftreten.
Schon bei leicht erhöhter Last beginnt jedoch der Lüfter mit der Aufnahme seiner Arbeit. Dessen Geräuschkulisse ist dann hörbar und könnte empfindliche User stören. Die Temperaturen der CPU verbleiben dabei im 40er-Bereich; die GeForce MX150 ist deaktiviert.
In Blender, während des Renderns der BMW-Demo, boostet die CPU in den ersten Sekunden auf ihren Maximaltakt von 3,9 GHz auf allen Kernen. Temperaturbedingt (die Kerne nähern sich den 100°C) taktet sich der i5 daraufhin herunter. Den Rest der Demo verbringen alle Kerne bei dauerhaft anliegenden 2,1 GHz. Die Temperaturen liegen dann bei ca. 70°C. Währenddessen ist der Laptop sehr gut hörbar, störend laut ist er aber noch nicht.
Eine weitere Temperaturmessung wurde in Shadow of the Tomb Raider, im Stadtgebiet, vorgenommen. Hierbei pendelt der CPU-Takt zwischen 2,2 und 3,8 GHz umher, während die CPU ca. 80 Grad warm wird. Dieser instabile Takt sorgt gelegentlich dafür, dass die CPU die Framerate limitiert. Die GeForce MX150 verbleibt bei ca. 75 Grad. Die Lautstärke bewegt sich auf einem hohen, störenden Niveau.
Das Kühlsystem funktioniert insgesamt ausreichend gut, solange die dedizierte GPU nicht in Aktion tritt. Möglicherweise wäre es besser gewesen, auf die GeForce MX150 mit 10 Watt TDP, statt deren 25-Watt-Variante, zurückzugreifen.
Die Batterielaufzeit des Notebooks liegt bei gemischter Nutzung (YouTube, Office, Amazon Prime Video) bei ca. 6-7 Stunden. Das ist ein ordentlicher, wenngleich auch nicht überragender Wert.
Fazit
Ist das Acer Aspire A515-52G-53PU nun ein echter Allrounder?
Im Büro macht er, dank gutem Display und brauchbarer Tastatur, einen soliden Eindruck. Leider ist die Verarbeitung des Notebooks auf einem eher geringen Niveau.
Für leistungshungrige Anwendungen ist der Core i5-8265U potenziell gut geeignet. Unglücklicherweise wird er durch die leicht unterdimensionierte Kühlung, sollte die GeForce MX150 zum selben Zeitpunkt aktiv sein, gebremst. Für manche Anwendungen, zum Beispiel im Videoschnitt, empfiehlt es sich, den RAM aufzurüsten. Glücklicherweise lässt Acer dies zu.
Gelegenheits-Gamer mit geringen Anforderungen werden wohl glücklich mit dem Aspire 5 werden. Seine dedizierte Grafikkarte leistet deutlich mehr als die im Prozessor integrierte Intel UHD 620. Wer allerdings auch moderne, anspruchsvolle Spiele zocken möchte, sollte Abstand vom Aspire nehmen. Für solche Klientel hat Acer andere Notebooks im Angebot.
Schlussendlich ist der Aspire A515-52G-53PU ein Allrounder. Er ist in jeder Kategorie brauchbar, zeigt aber in keiner Kategorie eine hervorragende Leistung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Vorteile | Nachteile |
Gutes Display | Aluminium-Deckel ist Anfällig für Fingerabdrücke |
akzeptable Lautsprecher | mäßige Webcam |
guter Kopfhörereingang | schlechte Verarbeitung |
RAM + SSD aufrüstbar / tauschbar | unbequeme Kante unterhalb der Tastatur |
gutes Touchpad | laute Kühlung der Komponenten |
schnelles, stabiles WiFi | hörbares Spulenfiepen bei unserem Testgerät (nicht zwingend bei jedem Gerät) |
flotte CPU- + SSD-Performance | |
annehmbare Gaming-Performance | |
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
Acer Aspire 5 A515-52G-53PU
Anschlüsse
Verarbeitungsqualität
Bildschirm
Tastatur
Leistung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
Ein solider Allrounder zum fairen Preis.