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Landkreis Oldenburg: Tesla-Verbot in Waschanlagen

Wer ein Elektroauto der Marke Tesla sein eigen nennt, wird im Landkreis Oldenburg vorerst selber Hand anlegen müssen, wenn es ums Autowaschen geht. Grund hierfür ist, dass sich immer mehr Betreiber örtlicher Waschanlagen dazu gezwungen sehen, Modellen des US-Autobauers den Zutritt beziehungsweise die Zufahrt zu verwehren. Zu oft komme es zu Schäden, die mit kostspieligen Forderungen nach Schadensersatz verbunden sind.

Garantieverlust wegen falscher Waschanlage?

Wenn ein Elektroauto für einen kinderleichten Umgang steht, dann sind es zweifelsohne die Modelle von Tesla. Das Unternehmen unter CEO Elon Musk steht seit jeher für intuitive Bedienung ohne viele Knöpfe. Nun ist bekanntgeworden, dass es gerade eine alltägliche Sache ist, die den Fahrzeugen der Autoschmiede zum Verhängnis werden kann. Gemeint ist der Besuch einer Waschstraße. Immer mehr Besitzer entsprechender Elektroautos geben in Foren an, dass es bei ihnen zu teuren Schäden am Wagen gekommen ist. Mittlerweile hat Tesla deshalb eine echte Warnung vor dem Besuch von Waschanlagen herausgegeben. Das US-Unternehmen bezieht sich dabei insbesondere auf sein günstigstes Fahrzeug, das Model 3.

Ladeklappe des Tesla Model 3

Besitzer eines entsprechenden Elektroautos sollen die Wahl der passenden Waschanlage unbedingt überdenken. So sollte die Reinigung kontaktlos ohne Bürsten stattfinden. Ansonsten ist die Gefahr eines Schadens zu hoch. Auch die sonstigen Folgen sind alles andere als rosig. So kann mitunter sogar die Garantie erlöschen. Damit sich Tesla-Fahrer gar nicht erst diesem Risiko aussetzen, haben Tankstellenbetreiber im Landkreis Oldenburg reagiert. Sie verbieten Besitzern des Elektroautos schlichtweg die Nutzung ihrer Waschanlage. Damit wollen sie nicht nur die Garantie ihrer Kunden schützen, sondern sich selbst auch vor hohen Schadensersatzforderungen bewahren.

Tesla-Sensoren spielen beim Waschgang verrückt

Es sind insbesondere die Sensoren des Elektroautos, die sich mit vielen Waschstraßen nicht gut vertragen. So soll es bei zu starken Berührungen häufig dazu kommen, dass sich ungewollt die Abdeckung des Ladeanschlusses oder auch der Kofferraum öffnet. Dies sagte Tankstellenbetreiber Wilfried Knipper gegenüber der regionalen Zeitung NWZ. Sind die Klappen einmal geöffnet, kann das eindringende Wasser hochpreisige Schäden am Fahrzeug verursachen. Da verwundert es auch kaum, dass sich Knipper wie viele andere zu einem Verbot von Autos des US-amerikanischen Autokonzerns durchgerungen hat. Sie wollten ganz einfach „Ärger und eventuellen Schadensersatzklagen zuvorkommen“ sagt Knipper.

Abschließen reicht nicht aus

Weiterhin hat Knipper gegenüber der Kreiszeitung erklärt, dass selbst das Abschließen der anschließend beschädigten Fahrzeuge nichts gebracht habe. Obwohl man die Besitzer darauf hinwies und diese ihren Tesla sachgemäß verriegelten, reagierten die Sensoren. Mit der modernen Technik von Elektroautos hat dies ganz offensichtlich nicht per se etwas zu tun. Schließlich hat der Tankstellenbetreiber angegeben, dass es ein Problem sei, dass ausschließlich Tesla betreffe. E-Autos anderer Fabrikate würden problemlos durch die Waschstraße fahren und die Reinigung ohne Schäden überstehen können. Laut Knippers gilt das Verbot für Teslas natürlich nicht für immer. Er möchte es jedoch solange aufrecht erhalten, bis die Sicherheit gewährleistet werde, dass das Fahrzeug die Waschstraße ohne Schaden durchqueren könne.

Teure Modelle mit erhöhtem Risiko

Tesla hat mittlerweile auf das Problem reagiert und ein entsprechendes Software-Update ausgerollt. Der sogenannte „Waschanlagenmodus“ ist allerdings bislang nur für die beiden günstigsten Fahrzeuge Model 3 und Model Y verfügbar. Dabei werden die Sensoren am Auto kurzerhand deaktiviert. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Besitzer von Model S und X weiterhin beim Besuch einer Waschanlage Angst vor Schäden haben müssen. Da es sich beim E-Sportwagen und E-SUV um kostspielige Fahrzeuge handelt, könnten die entsprechenden Schäden umso höher ausfallen. Hoffentlich bekommen auch die Premium-Teslas bald ein entsprechendes Update, um das allgemein gültige „Tesla-Verbot“ im Landkreis Oldenburg wieder aufzuheben.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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