News

Als Folge der Sanktionen: Russland könnte Piraterie entkriminalisieren

Microsoft, Google, Netflix und viele weitere Unternehmen boykottieren aufgrund des vorherrschenden Ukraine-Krieges Russland. Die digitale Isolation schreitet immer weiter voran. Doch um die Sanktionen zu umgehen, könnte Russland einen ungewöhnlichen Weg gehen: Plant man, Piraterie zu legalisieren?

Russland könnte Piraterie entkriminalisieren

Ein neues Netflix-Abo, das Suchen mit Google oder das Erstellen eines Word-Dokumentes – all das und vieles mehr ist in Russland aktuell nicht mehr möglich, denn diese und viele weitere Tech-Unternehmen boykottieren das Land aufgrund des vorherrschenden Ukraine-Krieges.

In Kombination mit den wirtschaftlichen Sanktionen gegen das Land, steht Russland einer vollständigen Isolation gegenüber – auch wenn Präsident Putin das aktuell noch nicht so sehen möchte.

Um dem entgegenzuwirken, könnte die Regierung im Kreml einen ungewöhnlichen Weg einschlagen, wie aus einem neuen Planungsdokument hervorgeht. Darin ist von „vorrangigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Entwicklung der russischen Wirtschaft angesichts des Drucks externer Sanktionen“ die Rede.

Interessant ist zudem Punkt 6.7.3 des Dokuments, das von einer „Abschaffung der Haftung für die Verwendung von nicht in der Russischen Föderation lizenzierter Software von Rechtsinhabern aus Ländern, die Sanktionen unterstützt haben“ spricht. Konkret bedeutet das, dass das Land nicht mehr gegen Softwarepiraterie vorgehen und diese nicht mehr als kriminell einstufen könnte. Eine Version des Dokuments wurde in englischer, sowie russischer Sprache von der Webseite Torrentfreak veröffentlicht.

Raubkopie

Fokus auf die Wirtschaft

Während natürlich auch Privatpersonen von einer solchen Entkriminalisierung der Softwarepiraterie profitieren würden, richtet sich dieser Schritt aber vor allem an die Wirtschaft und soll die Folgen durch die auferlegten Sanktionen abmildern.

Anbieter gewerblich genutzter Software-Produkte, wie Microsoft, Oracle und SAP, ziehen sich Zunehmens aus dem Land zurück und stellen den Support sowie die Möglichkeit zur Nutzung ihrer Produkte vollständig ein.

Illegale Raubkopien der Software genannter Anbieter würde russischen Unternehmen zumindest übergangsweise ermöglichen, ihre Arbeit fortzusetzen. Wie die russische Nachrichten-Website Gazeta.ru vermeldet, soll sogar ein Abgeordneter der Duma vorgeschlagen haben, eine gesperrte populäre Torrent-Website wieder freizugeben, um so den Zugang zu nicht lizenzierter Software ausländischer Unternehmen zu ermöglichen.

Laut der Nachrichtenagentur RIA Novosti dementiert die russische Regierung die Existenz eines solches Dokuments, eine entsprechende Befreiung von der Haftung illegal kopierter Software würde man nicht unterstützen.

Indes ist fraglich, in wieweit die Entkriminalisierung von Raubkopien russischen Unternehmen überhaupt nutzen könnte. Immerhin bieten viele Software-Hersteller ihre Dienste Cloud-basiert oder in Kombination mit einem Abonnement an, was man in Russland dann ebenso wenig nutzen könnte.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of Basic Tutorials
Basic Tutorials

Gehört zum Inventar

4,875 Beiträge 1,841 Likes

Microsoft, Google, Netflix und viele weitere Unternehmen boykottieren aufgrund des vorherrschenden Ukraine-Krieges Russland. Die digitale Isolation schreitet immer weiter voran. Doch um die Sanktionen zu umgehen, könnte Russland einen ungewöhnlichen Weg gehen: Plant man, Piraterie zu legalisieren? Russland könnte Piraterie entkriminalisieren Ein neues Netflix-Abo, das Suchen mit Google oder das Erstellen eines Word-Dokumentes – all … (Weiterlesen...)

Antworten Like

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"