PC- & Konsolen-Peripherie

HYTE Eclipse HG10 Test: Edles Wireless-Headset-Debüt

Hersteller HYTE dürfte PC-Enthusiasten durchaus ein Begriff sein. Immerhin lieferte man zuletzt mit dem Revolt 3 ein eindrucksvolles PC-Gehäuse ab, das uns im Rahmen unseres Tests begeistern konnte. Nun wagt man sich an das erste Gaming-Headset und legt ein Debüt ab, das sich durchaus sehen lassen kann. Was das Wireless-Headset auf dem Kasten hat, verrät unser HYTE Eclipse HG10 Test.

Technische Daten

Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm Neodym
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20 – 20.000 Hz
Impedanz 32 Ohm
Mikrofontyp Unidirektional
Anschlüsse kabellos (2,4-GHz-Funknetz); USB-Type-C (Ladeanschluss)
Gewicht 360 g
Kompatibilität PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Mac, Nintendo Switch
Preis € 109,90 *

HYTE Eclipse HG10 Test: Der Lieferumfang

Das HYTE Eclipse HG10 erreicht uns in einem quietschgelben quadratischen Karton, der herrlich minimalistisch anmutet. Auf der Vorderseite ein Bild des Headsets, auf der Rückseite die wichtigsten Funktionen. Kein „Bling-Bling“, keine werbewirksamen Sprüche. Im Inneren finden wir sämtliche Bestandteile, schön säuberlich neben- und übereinander angerichtet, in einer Plastikummantellung.

Den größten Teil der Verpackung nimmt natürlich das Headset selbst ein. Ebenfalls enthalten ist ein 2,4-GHz-USB-A-Dongle in matt-grauer Farbe, sowie ein USB-A- auf USB-C-Kabel mit einer Länge von 1,8 Metern. Die obligatorische Anleitung und der hellgraue Mikrofonarm runden den Lieferumfang ab.

Design und Verarbeitung

Der erste Blick auf das HYTE Eclipse HG10 gefällt. Das Design wirkt edel und minimalistisch, geradezu fokussiert und detailliert. Auffällig ist zunächst die ungewöhnliche Form der Ohrmuscheln. Sie wirken, als hätte man eine klassische runde Form genommen und das hintere Drittel einfach abgeschnitten. HYTE selbst spricht von einem „Halbmond-Design“. Denn die Vorderseite ist flach und mit abgesetzten H- und Punkt-Elementen im Stil des Herstellerlogos versehen.

Ungewöhnlich. Außergewöhnlich. Aber durchaus praktisch, wenn das Gaming-Headset flach auf dem Schreibtisch liegt. Auf der anderen Seite wäre es sinnvoller gewesen, wenn die gerade Fläche an der Rückseite platziert worden wäre, denn so ist der Mikrofonarm im Weg. Aber nun gut.

Der Rest des Designs mutet nicht minder außergewöhnlich an. HYTE setzt auf eine matt-weiße Farbgebung der Ohrmuscheln und Bedienelemente, die mit den glänzenden Details am Kopfband und den schicken Metall-Elementen an den Bügeln die edle Optik unterstreichen.

Minimal dunkler präsentieren sich die Ohrpolster aus veganem Leder und das großzügige Schaumstoff-Kopfband. Die Ohrmuscheln sind vollständig nach außen und minimal nach innen drehbar, sowie nach innen neigbar. Der Kopfbügel weist eine angenehme Rasterung auf, die allerdings nicht beschriftet ist. Insgesamt lässt sich die Größe in sieben Stufen anpassen.

Die Bedienelemente befinden sich hauptsächlich an der linken Ohrmuschel. Rechts finden wir lediglich die Taste zum Stummschalten des Mikrofons, sowie eine LED, die die Mute-Funktion anzeigt. Links wartet das HYTE Eclipse HG10 (von oben nach unten) mit einem Lautstärke-Drehrad, dem Ein- und Ausschalter, einer Status-LED, dem USB-Type-C-Ladeanschluss und dem 3,5-mm-Mikrofoneingang auf. Das abnehmbare Mikrofon selbst wirkt recht unspektakulär, kommt auf eine Länge von 15 cm und ist durchaus flexibel, um nahe vor dem Mund platziert werden zu können.

Die Verarbeitung des HYTE Eclipse HG10

Grundsätzlich liegt die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau und muss sich selbst hinter deutlich teureren Gaming-Headsets nicht verstecken. Die Metallbügel fühlen sich wertig und robust an, während das matte Design eine angenehme Haptik bietet.

Etwas unangenehm ist hingegen der relativ penetrante Plastikgeruch, der sich nach dem Auspacken entfaltet. Erfreulicherweise verfliegt dieser aber relativ schnell. Punktabzug in der B-Note gibt es für den tatsächlich schon zu weichen Plüsch am Kopfband, bei dem unter leichtem Druck der darunter liegende Bügel zum Vorschein kommt.

Außerdem gefällt die Rasterung auf der rechten Seite nicht – hier dürfte es sich vermutlich um einen Produktionsfehler handeln. Diese ist, im Vergleich zu links, viel zu leichtgängig und erlaubt so keine präzise Einstellung.

Tragekomfort des Eclipse HG10

Beim HYTE Eclipse HG10 handelt es sich um ein geschlossenes Over-Ear-Headset. Die Ohrmuscheln umschließen die Ohren also vollständig. Die passive Abdichtung leistet dabei bereits einen guten Job, um Umgebungsgeräusche weitestgehend zu dämpfen. Auffällig ist zudem das besonders weiche Material der zwei Zentimeter dicken Ohrpolster, dank dem das 360 Gramm schwere Headset angenehm auf dem Kopf ruht.

Dass der Tragekomfort dennoch nicht vollends überzeugen kann, hat vor allem einen Grund. Das ist nämlich vor allem ungewöhnlichen Form geschuldet, die sich von den ansonsten üblichen runden oder ovalen Ohrmuscheln unterscheidet. Hier erwischten wir uns im Rahmen des Tests immer wieder dabei, das Headset auf dem Kopf nachzujustieren, weil es irgendwie drückte.

HYTE Eclipse HG10 Tragekomfort

Etwas seltsam, denn im Inneren stehen mit rund 70 mm in der Höhe und 50 mm in der Breite vergleichswiese viel Platz zur Verfügung, was auch Menschen mit größeren Ohren freuen dürfte.

Praxistest und Handhabung

Anschluss findet das HYTE Eclipse HG10 ausschließlich mithilfe des beiliegenden 2,4-GHz-USB-A-Dongles. Schließen wir das Headset mithilfe des beiliegenden Kabels an PC oder Konsole an, wird es nicht erkannt. Das Kabel dient also tatsächlich lediglich dem Aufladen.

Haben wir den Dongle verbunden und das Headset eingeschaltet, wird es auch sofort unter den Windows-Soundeinstellungen angezeigt und vorausgewählt. Anders als zuletzt Razer mit dem Barracuda Pro (unser Test) setzt HYTE hier erneut auf einen Anschluss in T-Form, sodass der Dongle an einem Notebook mitunter einen weiteren Anschluss blockiert.

HYTE Eclipse HG10
Man bekommt, was man sieht. Eine Software oder spannende Zusatzfunktionen gibt es nicht.

Ansonsten fällt der Funktionsumfang überschaubar aus. Mithilfe des Rades am Headset erhöhen und verringern wir die Lautstärke, die Mute-Taste schaltet das Mikrofon stumm oder aktiviert die Sprachausgabe. Mehr gibt es nicht. HYTE bietet weder eine Begleitsoftware noch sonstige Funktionen für das kabellose Gaming-Headset an. Auf Bluetooth, ANC oder andere Spielereien musst du also verzichten.

Reichweite, Akkulaufzeit und Ladezeit

Punktabzüge in der B-Note gibt es für das HYTE Eclipse HG10 zudem hinsichtlich der Wireless-Reichweite. So war ich erstaunt, dass dem Gaming-Headset in meinem obligatorischen Gang vom Wohn- ins Badezimmer bereits nach rund 8-9 Metern die Puste ausging und der Ton auszusetzen begann. Etwas enttäuschend.

Aber okay: Mit einem Gaming-Headset soll man ja am Schreibtisch oder auf dem Sofa Platz nehmen. Um mal schnell das präferierte Getränk aus der Küche zu holen und weiter mit den Teamkameraden zu quatschen könnte die gebotene Reichweite allerdings zu wenig sein.

Zum Glücksspiel wird es zudem im Bereich des Akkus, denn mangels Software gibt es auch keine Akkustandsanzeige. Auch die LED an der linken Ohrmuschel hilft hier nicht weiter, denn diese leuchtet nur orange, wenn das Headset verbunden ist und grün, wenn der Ladevorgang abgeschlossen wurde.

HYTE Eclipse HG10 Akku
Bis zu 30 Stunden Akkulaufzeit bietet das Headset.

Der Hersteller verspricht bis zu 30 Stunden kontinuierliche Soundwiedergabe, bis der Akku geladen werden muss. Das können wir im Rahmen unseres HYTE Eclipse HG10 Tests so auch ungefähr bestätigen. Die Akkulaufzeit hängt natürlich auch immer von der Lautstärke ab, bei vollen 100 Prozent ging dem Headset nach rund 27 Stunden die Puste aus. Ein vollständiger Ladevorgang des Headsets nimmt rund zweieinhalb Stunden Zeit in Anspruch, das passt.

Aufnahme- und Wiedergabequalität

Auf dem Papier setzt das HYTE Eclipse HG10 auf recht typische Spezifikationen. Für die Akustik sind 40 mm große Neodym-Treiber zuständig, die ein Frequenzband von 20 Hz bis 20.000 Hz abbilden und eine Impedanz von 32 Ohm aufweisen. Dass das alleine noch nicht viel zu bedeuten hat, zeigt sich am Beispiel dieses Headsets einmal mehr. Denn dem auf der Verpackung versprochenen High-Fidelity-Klang wird das HG10 nicht gerecht.

Auf den ersten Blick wirkt der Sound recht gefällig und bietet einen satten, präzisen Bass, der allerdings deutlich zu stark im Vordergrund steht. Während die Mitten noch auf recht gutem Niveau liegen, verschluckt die Abmischung Höhen fast komplett.

Das wird vor allem beim Musikhören offensichtlich. Während Gesang und Leadinstrumente noch gut in Szene gesetzt werden, fehlt es gerade den unteren und mittleren Höhen deutlich an Brillanz. Obere Höhen jenseits der 10.000 Hz-Marke (beispielsweise Geigen) werden recht scharf und unangenehm überspitzt. Selbiges gilt für scharfe S- und Zischlaute in den mittleren Höhen. Zudem wirkt der recht warme Klang stark eingeengt.

Im Gaming-Betrieb sieht die Sache schon ein wenig anders aus. Gerade Shooter oder Actiontitel profitieren von dem Klangbild, das trotz fokussiertem Bass und reinem Stereo-Sound eine gelungene räumliche Ortung bietet. Waffensounds auf der anderen Seite können auf voller Lautstärke ebenfalls unangenehm scharf werden.

Das tut mitunter in den Ohren weh. Gerade bei schallgedämpften Waffen in Call of Duty und ähnlichen Spielen ist uns dies aufgefallen. Zumal du mit dem Klangbild des HYTE Eclipse HG10 leben musst. Eine Begleit-Software samt Equalizer oder anderen Einstellungsmöglichkeiten suchst du vergebens.

Mikrofonqualität des HYTE Eclipse HG10

Ähnlich sieht es mit dem abnehmbaren Mikrofon aus. Das liefert zwar einen durchaus guten Klang samt ordentlicher Geräuschunterdrückung, aber auch in diesem Bereich haben wir schon deutlich bessere Mikrofone bei günstigeren Headsets gesehen.

Dafür überzeugt das Mikro durch eine hervorragende Lautstärke und recht dynamische Stimmwiedergabe. Wobei der Grundton immer ein wenig nasal daherkommt, was dem realistischen Klang nicht unbedingt gleicht.

Abhängig von der Wiedergabequelle ist bei unserem Gegenüber dabei ein mehr oder weniger präsentes Grundrauschen wahrnehmbar. Zudem offenbart das Mikrofon Probleme mit Zischlauten, während ab und zu Störgeräusche mit aufgezeichnet werden. So ist die Mikrofonqualität zwar grundsätzlich als gut zu bezeichnen, gerade im Hinblick auf den Preis zeigt aber beispielsweise ein Corsair HS65 (unser Test), was für unter 100 Euro möglich ist.

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HYTE Eclipse HG10 Test: Fazit

Zusammenfassend markiert das HYTE Eclipse HG10 für den Hersteller einen guten Einstieg in das Headset-Segment. Pluspunkte sammelt das Modell vor allem durch sein edles und einzigartiges Design, sowie die hochwertige Verarbeitung, die lediglich in den Details verbesserungsbedürftig ist.

Tragekomfort, Klang und Mikrofonqualität sind gut. Wenn auch nicht frei von Tadel. Vor allem die Soundabmischung samt beschnittener Höhen bietet Potenzial für Verbesserungen. Schade zudem, dass es keine App gibt, mit der sich weitere Einstellungen vornehmen ließen. Positiv ist dann aber wieder die gute Akkulaufzeit anzumerken.

Was am Ende bleibt, ist ein optisch außergewöhnliches, vielseitig einsetzbares Wireless-Gaming-Headset, das zwar kaum nennenswerte Alleinstellungsmerkmale bietet, aber auch keine eklatanten Schwächen vorweist. Eine Basis, auf der HYTE definitiv in Zukunft aufbauen kann.

HYTE Eclipse HG10 Test: Silber Award

HYTE Eclipse HG10

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Schickes und edles Wireless-Gaming-Headset mit sehr guter Verarbeitung und gutem Tragekomfort, das klanglich allerdings nicht vollends überzeugen kann. Das Preis-Leistungsverhältnis geht aber in Ordnung.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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