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Google streicht Arbeitsplätze

Bei Google stehen wieder umfangreiche Stellenkürzungen an. Nachdem bei der Alphabet-Tochter bereits im Jahr 2023 tausende Stellen abgebaut wurden, geht der Cut nun weiter. Insgesamt, so lautet die Zielsetzung des Unternehmens, sollen weltweit 12.000 Stellen beziehungsweise 6 % der Belegschaft wegfallen. Betroffen sind aktuell auch Standorte in Europa, wie etwa in der Schweiz. Ein Großteil der Stellenkürzungen findet in den Bereichen Sprachassistenz und Ingenieure, Hardware und Augmented Reality und bei der Unternehmenstochter Fitbit statt. Der Fitnessarmbandhersteller Fitbit wurde erst im Jahr 2021 für stolze 2,1 Milliarden Dollar übernommen. Hier müssen sogar die Gründer und CEOs James Park und Eric Friedman ihren Hut nehmen.

Was steckt hinter dem Stellenabbau?

Google konnte in den letzten fünf Jahren ein gigantisches Wachstum verzeichnen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg weltweit um das Doppelte auf 182.381 im September 2023. Offenbar hat man im Zuge der Masseneinstellungen schlichtweg zu viel Mitarbeiter ins Unternehmen geholt, sodass die Abläufe im Detail nicht unbedingt effizient sind. Hinzu kommt eine sich, technologisch gesehen, immer schneller drehende Welt, in der es in immer kürzeren Abständen notwendig ist, Anpassungen in den Strukturen vorzunehmen.

Auch bei anderen Techs wie Apple oder beim Online-Händler Amazon sind aktuell Massenentlassungen im Gange. Kleinere Tech und Echtgeldspiele-Unternehmen wie die Rabidi N.V oder die Bellona N.V., die verschiedene Online Casinos neu betreibt und in der letzten Zeit extrem gewachsen sind, sind dagegen dabei Mitarbeiter einzustellen, um die wachsende Zahl der Kunden zufriedenstellen zu können.

Alphabet Aktie im Höhenrausch

Bei Anlegern kommen Nachrichten über Maßnahmen über Effizienzsteigerungen und damit die Senkung von Kosten beziehungsweise die Steigerung von Gewinnen naturgemäß gut an, wenngleich es in den Ohren der Betroffenen zynisch klingen dürfte. In den letzten 12 Monaten konnte die Alphabet A (ex Google) Aktie nach. der Bekanntgabe des großen Stellenabbaus einen Kursanstieg von über 50 % verzeichnen.

Die Umsätze des Unternehmens steigen ebenfalls kräftig. Die Einnahmen von Alphabet betrugen im 3. Quartal 2023 gut 69 Milliarden Dollar und war damit im Vergleich zum 3. Quartal 2022 um 11 Prozent höher. Das Wachstum im Vorjahr betrug rund 6 %. Der Gewinn lag im 3. Quartal 2023 bei 21,34 Milliarden Dollar, das sind 4,2 Milliarden Dollar beziehungsweise knapp 20 % mehr als im entsprechenden Quartal des Vorjahres. Für das Gesamtjahr 2023, das Jahresergebnis wurde seitens Alphabet noch nicht vorgestellt, müssen jedoch Abfindungen aus den Stellenstreichungen berücksichtigt werden. Die Entlastung aus den eingesparten Gehältern wird sich somit erst in 2024 beziehungsweise 2025 voll auswirken.

Alphabet Aktie jetzt kaufen?

Bei den meisten Analysten steht die Alphabet Aktie aktuell weiterhin auf „Kaufen“. Genannt werden kurzfristige Kursziele von 155 Dollar bis 170 Dollar. Bei einem Kurs von aktuell etwas über 150 Dollar bleibt somit noch Luft nach oben. Bei allen positiven Nachrichten schwebt jedoch ein gewaltiges Damoklesschwert über dem Tech-Konzern. Google steht unter dem Verdacht, seine Marktmacht zu missbrauchen und im Einzelfall Unternehmen und Anbieter in seinem Ranking bei den Suchergebnissen zu benachteiligen.

Außerdem soll das Unternehmen Milliarden an Apple und Samsung gezahlt haben, um die Suchmaschine von Google auf deren Handys und Tablets vorzuinstallieren, was andere Suchmaschinenbetreiber ebenfalls benachteiligt. Apple und Samsung stehen daher ebenfalls vor Gericht.

Ein entsprechendes Gerichtsverfahren ist in der US-Hauptstadt Washington anhängig. Wenn es schlecht für Alphabet läuft, könnte Google am Ende des Prozesses sogar zerschlagen werden, wie AT&T in den 1980er Jahren. Umgekehrt könnte Alphabet aber auch Glück haben und mit ein paar technischen Anpassungen mit dem blauen Auge davonkommen, wie einst Microsoft, dass damals seinen Browser Internet Explorer standardmäßig bei vielen Computerherstellern vorinstallieren ließ.

Welche Broker eignen sich zum Kauf der Google Aktie?

Grundsätzlich wird Kleinanlegern empfohlen, einen Online-Broker zu nutzen, der vergleichsweise niedrige Ordergebühren fordert. Ein Aktienkauf über die Hausbank ist in der Regel zu teuer. Die Preisgestaltung ist bei den Anbietern zumeist verschieden, sodass es nicht immer ganz leicht fällt, die Angebote miteinander zu vergleichen. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass die Gebühren mit zunehmender Investitionssumme geringer ins Gewicht fallen. Wichtig ist, dass ein Broker genutzt wird, der seinen Sitz innerhalb der EU oder zumindest in streng regulierten Ländern wie den USA oder Großbritannien hat und entsprechend von den Aufsichtsbehörden reguliert wird. Angebote mit teuren Premiumpaketen oder gar fixen Renditeversprechen sind zu meiden, da es sich hierbei oft um Scam handelt.

Schön ist es auch, wenn ein kostenloser Zugriff auf eine Demoversion für die Handelsplattform möglich ist, um sich mit den Orderarten und der Plattform allgemein vertraut zu machen. Kostenpflichtige News zu Unternehmen sollten dagegen abgewählt werden, da solche Zusatz-Optionen das Angebot unnötig verteuern. Schließlich kann man auch bei Google selbst wichtige Unternehmensinformationen und Analysen finden.

Von sogenannten „CFD-Buden“, die ausschließlich CFDs auf Aktien mit Hebeln anbieten, sollten Anleger eher die Finger lassen, da die Kursschwankungen im Intraday- und Minuten-Bereich viel zu stark ausfallen können. Außerdem verlangen die Anbieter zum Teil sehr hohe Gebühren in Form von Spreads, also der Differenz zwischen Kaufpreis und dem eigentlichen Kurs. Das hohe Risiko beim CFD Handel sorgt dafür, dass statistisch gesehen rund 70 % der Kunden ihr Geld ganz oder zumindest teilweise verlieren, selbst wenn auch beim CFD-Handel Risikomanagement-Tools wie Stopp Losses verfügbar sind.

Wer etwas mehr ins Risiko gehen möchte, kann dagegen mit Optionen auf die Alphabet Aktie handeln. Diese ermöglichen es, mit kleinem Geld in Form einer Optionsprämie auf einen steigenden Kurs zu spekulieren und gleichzeitig mit dem den Optionen innewohnenden Hebel ein wenig mehr als mit dem reinen Aktienkauf zu gewinnen. Umgekehrt kann auch auf fallende Kurse gesetzt werden. Ein wenig sollten sich Anleger, die sich für den Handel mit Optionen interessieren, jedoch in die Materie und speziell zu den gängigen Optionsstrategien einarbeiten.

Gastautor

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