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Spionage: VW erhebt schwere Vorwürfe gegen China

VW wurde zwischen den Jahren 2010 und 2015 Opfer eines langanhaltenden Hackerangriffs, bei dem wertvolle Unternehmensdaten entwendet wurden. Ein Journalisten-Team hat nun aufgedeckt, dass womöglich China als Drahtzieher gelten könnte.

Hackerangriffe auf VW zwischen 2010 bis 2015

Längst werden nicht mehr nur staatliche Institution Opfer von Cyberattacken. Auch Unternehmen geraten zunehmend ins Visier von Kriminellen. Da diese immer mehr auf Vernetzung setzen, ist es Menschen selbst bei Tausenden von Kilometern Entfernung möglich, auf Daten zuzugreifen und wichtige Dokumente zu entwenden. Das war offenbar auch bei VW der Fall wie nun Journalisten von ZDF und Der Spiegel herausgefunden haben.

In den Jahren von 2010 bis 2015 sollen chinesische Hacker laut Spiegel-Bericht Informationen von VW gestohlen haben. Hierfür sind die Angreifer gleich mehrere Male in die Systeme des Autokonzerns eingedrungen. Bei der Analyse des Vorgehens wird deutlich, dass die Angreifer keinesfalls Amateure gewesen sind. So attackierten sie den Autobauer nach Angaben von VW selbst in mehreren Wellen.

Am Anfang untersuchten die Hacker wohl lediglich die Netzwerkstrukturen des Unternehmens. Hierbei begaben sie sich auf die Suche nach möglichen Sicherheitslücken, die ein Eindringen in das System möglich machen könnten. Ab 2011 stahlen die Angreifer dann die ersten Daten. Dabei sollen die Angriffe sowohl im VW-Werk in Mexiko als auch im Stammwerk in Wolfsburg stattgefunden haben.

China als möglicher Drahtzieher

Nach Angaben von VW sollen die Cyberkriminellen um die 19.000 Dateien gestochen haben. Dabei standen ganz klar technische Entwicklungen im Fokus. So sammelten die Angreifer nicht nur Informationen zu Errungenschaften im Bereich der Getriebetechnik. Auch die Weiterentwicklung des klassischen Otto-Verbrennermotors sowie Verbrenneralternativen wie E-Motoren hatten die Angreifer ganz klar im Visier.

Natürlich wurden schnell Ermittlungen eingeleitet. Und diese führen nun offenbar nach China. Festlegen will VW sich im Sinne der Unschuldsvermutung noch nicht. Allerdings spricht der Konzern eine recht deutliche Sprache, wenn er davon spricht, dass ein Angriff aus China als „am wahrscheinlichsten“ gilt. Grundlage für die Vermutung seien unter anderem IP-Adressen aus der Hauptstadt Peking. Wirklich neu ist für VW der Angriff derweil nicht. Vielmehr hat der Konzern bereits im Jahr 2014 Kenntnis davon erlangt.

Seitdem sind zehn Jahre vergangen und VW hat mehrere Millionen Euro in die Verbesserung der IT-Sicherheit gesteckt. Doch welche Folgen könnten die neuen Erkenntnisse haben? Fest steht, dass es bis jetzt zwar noch keine handfesten Beweise gibt, die Indizien jedoch erdrückend erscheinen. China betont derweil, dass es sich bei den Vorwürfen um „Gerüchte und Unwahrheiten“ handeln soll.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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