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JBL Live Buds 3 Test: Ausdauernde ANC-Earbuds mit smartem Case

Hi-Res-Audio, bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit, adaptive aktive Geräuschunterdrückung und ein Ladecase mit integriertem Display. Die JBL Live Buds 3 bringen ein prall gefülltes Feature-Set mit. Ob die Earbuds überzeugen können und was sie klanglich auf dem Kasten haben, klärt unser Test.

Technische Daten

Produkt Live Buds 3
Bluetooth-Version 5.3
Bluetooth-Codecs AAC, SBC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit
  • ohne ANC: Bis zu 10 Std.
  • mit ANC: Bis zu 5 Std.
  • insgesamt 40 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 1,5 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
Größe Ladeetui (H x B x T) 61 mm x 51 mm x 30,8 mm
Gewicht  4,6 g pro Earbud; 73 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Trageerkennung; Multipoint; Case mit Touchscreen
Preis € 199,99 *

JBL Live Buds 3 Test: Design und Verarbeitung

  • ansprechendes Design
  • hoher Kunststoffanteil
  • niedriges Gewicht der Earbuds

Mit den JBL Live Buds 3 legt der Hersteller kleine und leichte Earbuds auf. Das zeigt sich bereits am Ladecase, das mit 61 mm x 51 mm x 30,8 mm angenehm handlich daherkommt. Es ist deutlich schmaler, aber höher als das der Nothing Ear (unser Test) beispielsweise.

Die Earbuds selbst fallen mit 4,6 Gramm pro Stück ebenfalls etwas leichter aus und kommen mit einem Look ohne Stift daher. Das angenehm dezente, hellgraue und matte Auftreten kombiniert JBL mit silberfarbenen Akzenten, was für eine stilvolle Optik sorgt.

Mit dem silberfarbenen Kunststoff-Design wirken die Live Buds 3 auf den ersten Blick nicht ganz so wertig, wie es der Preis zunächst vermuten ließe. Wirkliche Kritikpunkte lieferte die Verarbeitung allerdings nicht. Zur Ausstattung der Earbuds selbst gehört zudem eine IP55-Zertifizierung, was sie vor dem Eindringen von Wasser und Staub schützt.

Die JBL Live 3-Serie umfasst dabei neben den Live Buds 3 auch die Live Flex 3 und Live Beam 3. Alle drei Modelle unterscheiden sich hinsichtlich Klang, ANC und Akkulaufzeit. Die Buds 3 bieten dabei das rundeste Gesamtpaket.

Smart Charging Case und Bedienung

  • Ladecase mit praktischem Touchscreen
  • vollständige Bedienung per Case möglich
  • Touchsteuerung der Earbuds überzeugt nicht vollends

Eine Besonderheit der JBL Live Buds 3 ist natürlich das Ladecase, genannt „Smart Charging Case“, das mit einem 1,45 Zoll großen Touchscreen aufwartet. Und das erweist sich in der Praxis als wirklich nützlich, da sich hier fast alle Einstellungen der Earbuds direkt am Case vornehmen lassen. Das Case ist bei der gesamten Live 3-Reihe dasselbe.

Die Wiedergabesteuerung, Anpassung der Lautstärke, Wechsel zwischen ANC und Transperenzmodus, Equalizer und Raumklang. Das alles kann über den kompakten Touchscreen eingestellt werden, der trotz niedriger Bildrate eine sehr akkurate Bedienung erlaubt. Sogar der Bildschirmschoner kann individuell angepasst und mit den eigenen Fotos versehen werden.

Damit es nicht versehentlich zu Fehleingaben kommt, wird das Ladecase über einen Slide-Mechanismus entsperrt. Danach stehen sämtliche Optionen zum Durchscrollen zur Verfügung.

Das Praktische dabei ist natürlich, dass das Case all die Optionen realisiert, die normalerweise in der Smartphone-App zu finden sind. Die gibt es, in Form der JBL Headphones-App, natürlich auch. Aber die Möglichkeit, alles direkt über das Case einzustellen, ist natürlich äußerst praktisch.

Dabei ist das Display sogar in der Lage, Benachrichtigungen vom Smartphone darzustellen. Wer nun denkt, dass so ein Bildschirm merkliche Auswirkungen auf die Laufzeit hat, kann beruhigt aufatmen: Auch nach einem Wochenende reduzierte sich der Akkustand des Case lediglich um drei Prozent (ohne Aufladen der Earbuds).

Für die weitere Bedienung kommt, wie erwähnt die JBL Headphones-App zum Einsatz. Und die lässt ebenfalls keine Einstellungen vermissen. Hier gibt es sogar eine Test für die ideale Passform, sowie eigene Equalizer und einen Klangtest für den personalisierten Sound.

Die übersichtliche App erweist sich als sehr praktisch, kann allerdings nach der ersten Einstellung fast vollständig durch das Smart Case ersetzt werden. Lediglich Klangtest und individuelle Equalizer müssen über die App angestoßen werden. Der Rest, darunter auch die ANC-Steuerung oder Raumklang, klappt auch über das Ladeetui.

Eine Lautstärke-Regelung ist standardmäßig das Einzige, das nicht direkt über die Earbuds realisiert werden kann. In der App ist es aber möglich, die Bedienung anzupassen – und so auch die Lautstärke zu regulieren.

Dafür muss dann aber auf andere Funktionen verzichtet werden. Denn völlig frei konfigurieren lässt sich die Touch-Steuerung nicht. Lediglich in Gruppen wie Wiedergabesteuerung oder Umgebungsgeräusch-Kontrolle.

Sprich: Wer die Lautstärke an den Buds anpassen will, muss auf das Umschalten zwischen ANC- und Transparenzmodus oder aber die Wiedergabesteuerung verzichten. Blöd.

Tragekomfort und Ausstattung

  • hervorragender Tragekomfort
  • stimmige Ausstattung
  • Bluetooth-Multipoint

Der Tragekomfort der JBL Live Buds 3 fällt in meinen Augen exzellent aus. Das liegt nicht nur am angenehm niedrigen Gewicht der Earbuds, sondern auch an der gelungenen, abgerundeten Form.

Die Earbuds sind rund 22 mm lang und zu allen Ecken hin abgerundet, womit sie bequem im Ohr Platz finden und auch nach mehrstündiger Nutzung nicht drücken. Dabei sitzen sie dennoch fest genug, dass sie auch bei intensiverem Sport nicht verrutschen. Nun ist der Tragekomfort natürlich eine ganz individuelle Sache, dafür legt JBL den Earbuds auch Silikon-Ohreinsätze in verschiedenen Größen bei, damit jeder die perfekte Form findet.

Hinsichtlich der Ausstattung lassen die JBL Live Buds 3 ebenfalls keine Wünsche offen. Sie funken im modernen Bluetooth 5.3-Standard und bieten eine überzeugende Reichweite. Verbaut sind 10 mm große Treiber, die einen hochauflösenden Frequenzgang von 20 Hz bis 40.000 Hz abdecken – schade jedoch, dass JBL den Buds keine hochauflösenden Bluetooth-Codecs zur Seite stellen. Somit bleibt’s leider bei AAC und SBC.

Ansonsten ist aber alles dabei, was Rang und Namen hat. Mono-Modus, Trageerkennung für die automatische Pausierung und Wiedergabe oder Bluetooth-Multipoint für die Kopplung mit zwei Quellen gleichzeitig. Alles da.

Akkulaufzeit satt: Die Stärke der JBL Live Buds 3

  • bis zu 10 Stunden Laufzeit für die Buds
  • 40 Stunden Akkulaufzeit mit Ladeetui
  • Case lädt auch kabellos

Die größe Stärke der JBL Live Buds 3 ist zweifelsohne die Akkulaufzeit, die der Konkurrenz in nichts nachstehen. Bis zu 10 Stunden sind mit deaktivierter aktiver Geräuschunterdrückung möglich, was sehr gut, aber keineswegs überragend ist.

Wohl aber die Laufzeit mit aktiviertem ANC, denn hier liegen die Live Buds 3 mit bis zu 8 Stunden auf Augenhöhe mit den In-Ear-Topmodellen. Nur die Melomania 100 (unser Test) halte mit 10 Stunden nochmal länger durch.

JBL Live Buds 3 Lasecase
Insgesamt 40 Stunden Laufzeit liefern Case und Earbuds in Kombination.

Das Ladecase fügt dann weitere 30 Stunden Laufzeit hinzu, sodass du insgesamt für 40 Stunden gewappnet bist. das Etui kann dabei im Qi-Standard auch kabellos geladen werden. Eine Schnellladefunktion gibt es allerdings nicht.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

  • guter Klang mit satten Bässen
  • in den Höhen etwas eng
  • ANC und Transparenzmodus enttäuschend

Erfreulicherweise müssen bei den JBL Live Buds 3 auch klanglich keine nennenswerten Abstriche in Kauf genommen werden, denn die Soundqualität liegt auf wirklich gutem Niveau – wobei andere Produkte in dieser Preisklasse noch einmal deutlich mehr aus der Musik herauskitzeln.

Dennoch überzeugen die Buds mit einem hohen Detailgrad, insbesondere in den Mitten und einer angenehm präzisen Bassdarstellung. In den Höhen fehlt es den Earbuds jedoch merklich an Luftigkeit, womit das Klangbild deutlich enger und gestauchter wirkt als es beispielsweise bei den Nothing Ear der Fall ist.

Klanglich ist das wirklich durch die Bank gut bis sehr gut, was JBL hier abliefert. Sowohl satte Electro-Beats als auch atmosphärische Klänge bis hin zu schwermetallischen Brettern aus Skandivaniven kommen hier gut zur Geltung. Mir persönlich fehlt aber etwas diese Lebendigkeit im Klangbild, die ich in dieser Preisklasse normalerweise gewohnt bin.

JBL Live Buds 3

Hier gefallen mir die bereits angesprochenen Nothing Ear merklich besser, da sich hier ein runderes, bunteres und gleichzeitig luftigeres Klangbild ergibt. Auch wenn diese in den Höhen zu einer leicht überspitzten Darstellung neigen, was bei den JBL Live Buds 3 nicht der Fall ist.

Die aktive Geräuschunterdrückung liegt ebenfalls auf recht gutem Niveau und arbeitet adaptiv. Passt sich also in Echtzeit an die Umgebungsgeräusch an. Wer das nicht mag, kann die adaptive Funktion aber auch deaktivieren, und das ANC selbst in insgesamt sieben Stufen festlegen.

Ich würde sagen die Qualität liegt etwas unterhalb des Niveaus der Nothing Ear, während vor allem dumpfe Geräusche sehr gut ausgeblendet werden. Sony und Bose dichten aber noch einmal merklich besser ab. Ein leises Grundrauschen ist dabei stets wahrnehmbar.

Im Gegensatz dazu liefert der Transparenzmodus (Ambient Aware) einen etwas unrealistischen Aquarium-Klang, bei dem die Umgebungsgeräusche nicht dem realen Abbild entsprechen. Er erfüllt seinen Zweck, mehr aber auch nicht. Hinzu kommt ein Talk Thru-Modus, der die Umgebungsgeräusche etwas mehr unterdrückt, dafür Stimmen stärker in den Mittelpunkt rückt. Das klappt bei Gesprächen auch wirklich gut, aber hier wirkt das Klangbild noch etwas verzerrter.

Durchschnittliche Mikrofonqualität

JBL spendiert den Live Buds 3 insgesamt sechs Mikrofone, die über eine Umgebungsgeräuschunterdrückung verfügen. So sollen zudem Windgeräusche effektiv ausgeblendet werden.

Während das auch in der Praxis in lauteren Umgebungen recht gut funktioniert, liegt die Mikrofonqualität dennoch nur auf mittelmäßigem Niveau. Hier merkt man deutlich, wie die Alorightmen sich auf den Klang auswirken. Gerade leisere Töne oder Satzanfänge und -enden werden dabei gerne mal verschluckt. Zudem mangelt es der Stimme an Details und Klarheit, um letztlich wirklich überzeugen zu können.

JBL Live Buds 3

JBL Live Buds 3 Mikrofon-Testaufnahme: 

Sennheiser Momentum True Wireless 4 Mikrofon-Testaufnahme:

Huawei FreeBuds Pro 3 Mikrofon-Testaufnahme:

Das Gebotene ist zwar für das eine oder andere Telefonat absolut ausreichend, für viel mehr reicht es dann aber auch nicht.

JBL Live Buds 3 Test: Fazit

Die JBL Live Buds 3 liefern ein absolut rundes Gesamtpaket. Dabei punkten die Earbuds vor allem mit dem innovativen Smart Case, das mit seinem kompakten Touchscreen überraschend viel Mehrwert bietet und, nach initialer Einstellung, die Nutzung der Smartphone-App fast überflüssig macht.

Auch das ansprechende Design und der hohe Tragekomfort haben mir im Test wirklich gut gefallen. Klanglich geben die Buds ebenfalls eine gute Figur ab und mit erstaunlich satten Bässen und detailreichen Mitten. In den Höhen fehlt es mir persönlich aber klar an Räumlichkeit, hier liefern andere (teils auch günstigere) Earbuds einen lebendigeren, luftigeren Klang ab.

Das ANC liegt auf gutem Niveau, während sich vor allem die Akkulaufzeit mehr als sehen lassen kann. Was mir allerdings nicht vollends gefällt, ist das Bedienkonzept. Zwar lassen sich einige Funktionen alternativ belegen, aber nicht völlig frei, sondern nur in Gruppen. So bleibt am Ende ein positives Ergebnis, das aber in keinem Bereich merklich aus der Masse hervorsticht.

JBL Live Buds 3 Test: Silver Award

JBL Live Buds 3

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Überzeugende In-Ear-Kopfhörer mit praktischem Ladecase samt Display, die einen guten Klang und eine überzeugende Akkulaufzeit liefern. ANC und Bedienung fallen aber merklich zurück.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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