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Abstractism als Kryptominer auf Steam

Immer wieder gibt es so genannte Schrottspiele auf Steam, die für einen überaus geringen Preis auf der Plattform angeboten werden. Sie sind meist wenig attraktiv oder komplex und bieten einen nur geringen Spielwert. Allerdings sind sie für verschiedene Anbieter interessant, da auf diesem Weg Schlupflöcher entstehen, um Kryptomining zu betreiben.

Zu diesen Schrottspielen zählt auch Abstractism, ein grafisch und vom Gameplay her eher rudimentärer Plattformer. In Verruf gelang er, als ein Spieler den F2P Shooter Team Fortress 2 und den Strange Professional Killstreak Australium Rocket Launcher erwarb. Zunächst wurde angenommen, dass dieser Marketplace-Gegenstand direkt aus dem Game kam, jedoch stellte sich später heraus, dass er aus Abstractism stammte.

Schwer erkennbar

Nur bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass die Kennzeichnung des Spiels leicht vom über 100 Euro gehandelten Original abwich. Allein an dem Bild, der Beschreibung oder am Namen des Games ließ sich noch nicht erkennen, dass es sich hierbei um einen Fake handelte. Nur kurze Zeit nach der Bekanntgabe der Urheberrechtsverletzung, entfernte der Entwickler den Gegenstand des Spielers aus dessen Inventar und nannte ihn in „Nope“ um. Eine weitere Erklärung dazu oder dem Kryptomining Vorwurf gab es nicht. Die URL blieb dabei allerdings identisch.

Außerdem fiel das Spiel fast zeitgleich damit auf, eine besonders hohe Rechenleistung zu fordern. Nutzer kommentierten:

high cpu usage for a super simple game

I think it also has a memory leak

Einige Virenscanner sollen das beim Herunterladen ausgegebene steamservice.exe als Trojaner erkannt haben und Alarm schlagen. Auffällig dabei: Diese Datei existiert unter steam/bin tatsächlich, aber nicht in Ordnern einzelner, vom Spieler selbst ausgewählter, Spiele oder Inhalte, die zuvor aus dem Store heruntergeladen worden.

Items durch Kryptomining?

Schon Youtuber SidAlpha, der sich zu dieser Thematik ausführlicher äußerte, stellte fest: Hierbei könne es sich durchaus um das im Hintergrund ablaufende Abbauen von Kryptowährung für die Entwickler handeln. Oben genannte Indizien würden zumindest dafür sprechen. Außerdem sei auffällig, dass Abstractism wegen der Marktplatz-Gegenstände versucht, möglichst lange und ohne groß beachtet zu werden, geöffnet zu bleiben. Der „Vorteil“ für die Spieler: Es verspricht sieben Items pro Woche, die dem Spieler einfach so geliefert werden. Voraussetzung dafür ist nur, dass das Programm immer schön im Hintergrund mit läuft. SidAlpha rechnete aus, dass das Programm 36 Stunden pro Woche laufen müsste, um alle sieben Items zu erhalten. Dazu kommen unzählige schnell erstellte Gegenstände, die tatsächlich einen Marktplatz-Wert entwickeln. Künstliche Verknappung und ein sich stetig ausbauendes Angebot machen den Nährboden für Kryptomining komplett.

Mittlerweile wurde Abstractism und drei weitere Unternehmen die höchstwahrscheinlich dazu gehören aus Steam entfernt.

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