Amazon möchte OpenAI Konkurrenz machen und hat sein KI-Portfolio namens Bedrock vorgestellt. Hiermit sollen Text- und Bilderstellung sowie einiges mehr möglich sein. Genutzt werden können die neuen Dienste zunächst nur von wenigen Menschen.
Eigene KI-Systeme
Amazon verfolgt mit Bedrock offensichtlich das Ziel, auch im KI-Bereich zum Marktführer zu werden. Bedrock unterscheidet sich von Konkurrenzprodukten wie Chat-GPT primär dadurch, dass die Software viele Funktionen an einem Ort vereint und tief in Amazons System eingebunden ist. So soll es etwa nicht nur möglich sein, Texte schreiben oder zusammenfassen und Bilder entwerfen zu lassen; auch Werbeanzeigen für Amazon sollen produktspezifisch automatisch generiert werden.
Von der Konkurrenz abheben möchte Amazon sich ferner durch Individualisierungsmöglichkeiten. So ist es möglich, die Modelle mit eigenen Daten zu trainieren, was insbesondere im geschäftlichen Kontext von Bedeutung sein könnte. Ferner ist es möglich, in der Bedrock-Umgebung auch auf KI-Software ausgewählter anderer Unternehmen zuzugreifen. Eingebunden ist etwa der Bildgenerator Stable Diffusion.
Zugänglich ist Bedrock bisher nur einer begrenzten Anzahl an AWS-Nutzdenden. Wann die KI-Software der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden wird, ist bisher nicht bekannt. Amazon hat gleichzeitig jedoch bekanntgegeben, dass das KI-Programm CodeWhisperer, das beim Programmieren helfen soll, öffentlich zugänglich gemacht wird.
Warnungen bezüglich KI-Entwicklung
Amazons Vorstoß zeigt, dass die größten Technologieunternehmen sich von den zuletzt aus unterschiedlichsten Richtungen erfolgten Warnungen vor einer unüberlegten weiteren KI-Entwicklung nicht zurückhalten lassen. Mit der automatischen Erstellung von Werbeanzeigen und der umfassenden KI-Integrierung in sein System geht Amazon vielmehr einen befürchteten nächsten Schritt: KI-Systeme werden aus Profitinteresse in immer mehr Bereiche des Internets integriert und immer breiter für immer mehr Aufgaben nutzbar. Die Folgen sind bisher nicht absehbar und Amazon und Co scheinen für Debatten und Testläufe keinen Raum lassen zu wollen. Zuletzt forderten mehr als 1.000 Fachleute aus der Technologiebranche ein Moratorium für die KI-Entwicklung, da die Risiken für Gesellschaft und Menschheit unabschätzbar seien.