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China: Jahrelange Zwangsarbeit bei Apple, Huawei und Samsung

Die Nachricht erschütterte Menschenrechtler auf der ganzen Welt. Wie ein Bericht deutlich macht, sollen in China Zwangsarbeiter in fünfstelliger Höhe tätig sein. Das Perfide daran: Sie arbeiten vor allem bei Zulieferern namhafter Tech-Unternehmen wie Apple, Samsung und HUAWEI. Allen voran der kalifornische Konzern Apple wird in dem Bericht hervorgehoben. 

Mindestens 80.000 Zwangsarbeiter

Eine unabhängige Studie aus Australien hat das Unmenschliche zum Vorschein gebracht. In China sollen mindestens 80.000 Zwangsarbeiter systematisch in Zulieferbetrieben großer Unternehmen tätig sein. Dabei beliefern die betroffenen Zulieferer gemäß der Studie insgesamt 83 Unternehmen, die nicht alle in China ansässig sind. Es sollen vielmehr auch andere asiatische Konzerne wie Samsung oder sogar westliche Großunternehmen wie Apple betroffen sein. Abseits der Tech-Unternehmen sind auch Automobil-Unternehmen und die Modeindustrie betroffen.

Die Beweise

Leider scheinen die Ergebnisse der australischen Studie glaubhaft zu sein. Schließlich werteten die Wissenschaftler aus Down Under zuverlässige Medienberichte, Listen von Zulieferern und vertrauenswürdige Satellitenbilder aus. Insgesamt fanden die Wissenschaftler dabei 27 Fabriken, in denen Zwangsarbeit stattgefunden haben soll. Insbesondere zwischen 2017 und 2019 soll es nachweislich zur Ausnutzung von Zwangsarbeitern gekommen sein.

Die Uiguren als Opfer  

Seit geraumer Zeit werden die Uiguren in China als Menschen zweiter Klasse behandelt. So werden sie beispielsweise in Internierungslager gesperrt. Das werfen Menschenrechtler China bereits seit einiger Zeit vor. Doch in den Internierungslagern werden sie nicht nur von der Außenwelt abgeschnitten. Geflohene Uiguren berichten darüber hinaus von körperlicher Folter und politischer Umerziehung. Der Einsatz von 80.000 Uiguren als Zwangsarbeiter könnte ein neuer trauriger Höhepunkt dieser Unterdrückung sein.

Die Uiguren stellen eine unterdrückte Minderheit in China dar.

Konsequenzen für „Nicht-Arbeiter“

Doch der Bericht der Australier geht noch weiter ins Detail. Hier wird geschildert, welche Konsequenzen den Uiguren drohen, wenn sie nicht Folge leisten. Wer einen Arbeitseinsatz ablehnt oder unzureichend arbeitet, kann willkürlich inhaftiert werden. Außerdem soll die kommunale Regierung die Zwangsarbeit aktiv fördern. So wird an Personen ein Bonus gezahlt, die Uiguren für einen Arbeitseinsatz vermitteln. Damit die Uiguren nicht von ihrem Arbeitsplatz fliehen, werden sie während ihrer Arbeit permanent kontrolliert. Dies gilt selbst für die Arbeitswege. Um dies zu gewährleisten, wurden laut des Berichts sogar spezielle Sonderzüge eingerichtet. 

Apple ist besonders schwer betroffen

Die australische Studie konzentriert sich bei ihrem Bericht vor allem auf Apple. Hier sollen gleich vier Zuliefererfirmen betroffen sein. Insgesamt soll es sich um mindestens 2700 Zwangsarbeiter handeln, die für den kalifornischen Konzern arbeiten müssen. Betroffen ist ein Werk, in dem allein die Hälfte der weltweit verkauften iPhones gefertigt wird.    

Viele Industriezweige sind betroffen

Doch das Problem soll nicht nur die Technik-Unternehmen Apple, Samsung und Huawei betreffen. Darüber hinaus sind beispielsweise auch die Automobilindustrie (bspw. BMW und VW), die Modeindustrie (bspw. H&M) und die Videospielindustrie (Nintendo) betroffen. Zu Recht folgte der Studie eine ganz klare Aufforderung seitens der Autoren. Sie forderten alle betroffenen westlichen Unternehmen auf, dringend die Zulieferunternehmen zu überprüfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass noch weitere Uigurische Zwangsarbeiter eingesetzt werden, ist groß.

Apples wichtigster Zulieferer FOXCONN soll ebenfalls von dem Skandal betroffen sein.

Ernsthafte Reaktionen lassen auf sich warten

Es scheint fast so als seien die betroffenen Unternehmen geschockt von den Vorwürfen der Studie. Schließlich gab es noch kein wirkliches Statement eines betroffenen Unternehmens. Allerdings kann man einen Blick auf eine frühere Stellungnahme von Apple werfen. Dort machte der Konzern deutlich, dass Würde und Respekt bei der Arbeit in der gesamten Lieferkette herrschen sollen. Dies muss man nun ernsthaft bezweifeln.

Auch die deutschen Automobil-Konzerne halten sich bedeckt. VW äußerte sich mit den Worten, dass keines der im Bericht auftauchenden Unternehmen für den Konzern tätig sei. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass dies in der Vergangenheit einmal der Fall gewesen ist. BMW hat sich bis jetzt noch gar nicht zu den Vorwürfen geäßert. Man könne vorerst den Inhalt des Berichts nicht kommentieren. Als Reaktion kündigten die Bayerischen Motorenwerke jedoch an, eine Umfrage zu den Nachhaltigkeitsstandard direkter Zulieferer durchzuführen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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