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Corona-Warn-App soll Integration des EU-Impfnachweises erhalten

Wie das Bundesgesundheitsministerium bekanntgegeben hat, soll der EU-Impfnachweis in die Corona-Warn-App des Robert Koch Instituts (RKI) integriert werden. Das sogenannte „digitale grüne Zertifikat“ könnte vollständig geimpften Personen dann große Vorteile bringen.

Deutschland drückt auf die Tube

Nicht nur die Impf-Geschwindigkeit nimmt hierzulande langsam zu, sondern auch beim europäischen digitalen Impfnachweis hat die deutsche Politik einen höheren Gang eingelegt. Insbesondere das Bundesgesundheitsministerium, unter der Führung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), hat mit dem sogenannten „digitalen grünen Zertifikat“ so einiges vor. Bereits Mitte des zweiten Quartals 2021 soll eine Integration in der Corona-Warn-App stattfinden. Günstig wird die High-Speed-Integration selbstverständlich nicht. Das zuständige Konsortium, das aus namhaften IT-Unternehmen wie bspw. IBM besteht, soll die Umsetzung zu Kosten von knapp drei Millionen Euro verwirklichen.

Die Kombination aus Schutzmaske und Smartphone wird uns wohl auch noch durch die (hoffentlich) letzten Monate der Pandemie bringen.

Dies ließ das Bundesgesundheitsministerium selbst verlautbaren. Die Kosten fallen jedoch nicht auf einmal an. Es soll sich hierbei vielmehr auch um laufende Kosten handeln, die wahrscheinlich für Serverstrukturen und Wartungsarbeiten entstehen. Über diese Ausgabe von Steuergeldern werden sich allen voran vollständig geimpfte Staatsbürger freuen. Schließlich soll dank des digitalen Impfnachweises unter anderem die Reisefreizügigkeit wieder gestärkt werden. Die EU rief eben jenen digitalen Nachweis ins Leben, um über den Impfpass der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinaus eine eigene Nachweis-Möglichkeit nutzen zu können.

Eine zentrale Datenbank soll es nicht geben

Wer sich noch an die Einführung der Corona-Warn-App im letzten Jahr erinnern kann, hat sicherlich noch die elend langen Diskussionen rund um das Thema Datenschutz im Kopf. Um dieses Dilemma bereits im Vorhinein aus der Welt zu räumen, legen die Experten bei der Integration des digitalen Impfnachweises großen Wert auf eine große Datensicherheit. Ein zuständiger Ministerialbeamter verdeutlichte im Rahmen einer Stellungnahme des Bundestages, dass es das Ziel sei, „dass alleine Zertifikatsschlüssel über einen sicheren Server ausgetauscht werden“. Damit vermeide man bereits im Vorhinein, dass eine Datenbank mit empfindlichen persönlichen Informationen überhaupt erst entsteht. Um schlussendlich Identifikationen durchführen zu können, sollen Werkzeuge wie QR-Codes zum Einsatz kommen.

Die Verwendung von QR-Codes soll Datenschutz-Bedenken aus der Welt schaffen.

Zu der Technologie der Integration hat ein IBM-Vertreter bereits einige Worte verloren. So sei eine Integration Dank Open-Source in unterschiedliche Applikationen möglich. Besonders praktisch ist wohl auch der Impf-Zertifikat-Service, der zielgerichtet von Ärzten und Impfzentren genutzt werden kann. So lassen sich die Daten von frisch Geimpften schnell und unkompliziert eingeben. Ist dies geschehen, erhält jede Person ihren ganz individuellen QR-Code.

Impf-Nachweis-App in Planung

Neben dem digitalen Impfnachweis gehört auch eine maßgeschneiderte App zum Plan des Bundesgesundheitsministeriums . Diese dient als eine Art „Aufbewahrungsort“ für den Code, den man im Zuge der Impfung erhält. Obendrein plant IBM und der Rest der zuständigen Konsortiums eine Art Prüf-Anwendung. Diese soll für eine reibungslose Verarbeitung der Codes sorgen und damit die Tür zu nachweispflichtigen Tätigkeiten öffnen. Hier soll der QR-Code und damit die Richtigkeit und auch Gültigkeit eines vorhandenen Impfschutzes registriert werden können. Dabei soll es ebenfalls so simpel wie möglich ablaufen. Je nach dem, ob eine Berechtigung vorliegt oder nicht, soll die App ein grünes oder rotes Ergebnis ausgeben.

Nun doch ohne Blockchain-Technik

In letzter Zeit wurde rund um das Thema des digitalen Impfnachweises heiß diskutiert. Dabei kam immer wieder das Thema Blockchain zur Sprache. Die Technik, welche wir vornehmlich aus dem Bereich der Kryptowährung kennen, hätte für eine maximale Datensicherheit sorgen sollen. Allerdings stellt sich nun heraus, dass es sich hierbei um nichts weiter als reine Vorüberlegungen handelte. Eine fünffache Blockchain, die das Bundesgesundheitsministerium angeblich geplant haben soll, sei keineswegs in der Mache. Stattdessen gehe man mit der geplanten Umsetzung zwar einen anderen, aber keineswegs unsichereren Weg.

Zukünftig könnten die Corona-Warn-Apps des jeweiligen EU-Mitglieds grünes bzw. rotes Licht geben, wenn man eine Veranstaltung besuchen möchte oder verreisen will.

Die Inhalte des digitalen grünen Zertifikats scheinen noch nicht ganz in Stein gemeißelt zu sein. Was jedoch feststeht, ist, dass neben erfolgten Impfungen auch Ergebnisse von Corona-Tests integriert werden können sollen. Wenn es nach der EU-Kommission geht, soll auch eine bereits durchlaufene Erkrankung mit Covid-19 in dem digitalen Impfpass erscheinen. Wie das Bundesgesundheitsministerium dazu steht, wissen wir bislang noch nicht. Dank dieser Gleichsetzung von Impfung, negativem Testergebnis und (mglw.) überstandener Corona-Erkrankung vermeidet man prophylaktisch Kritik an einer Bevorzugung von Geimpften.

Welche Freiheiten sind möglich?

Bereits bei der ersten Debatte um das „digitale grüne Zertifikat“ war natürlich der Rahmen der gewährten Freiheiten von Belang. Hierbei waren sich die Mitgliedsstaaten schnell darüber einig, dass sie sich ohnehin nicht einigen werden. Dementsprechend steht es nun jedem Land offen, welche Freiheiten durch den Impfnachweis möglich werden. Ein Punkt deckt sich jedoch länderübergreifend und betrifft das Thema der Quarantäne-Pflicht. Wer einen passenden QR-Code vorweisen kann, entgeht dieser nämlich genauso wie der Testpflicht. Doch ebenfalls im Fokus standen selbstverständlich auch datenschutzrechtliche Belange. Die entsprechenden Bestimmungen seien im Text der Verordnung noch einmal gestärkt worden. Dies hat der europäische Rat bestätigt. Insbesondere ein länderübergreifender Datentransfer sei auf ein absolutes Minimum beschränkt worden.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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