Im Bereich der Cyberkriminalität gilt die Gruppe Lockbit seit Jahren als großer Fisch. Dieser ist einem Zusammenschluss internationaler Strafbehörden nun offenbar ins Netz gegangen.
Erfolgreichste Hacker-Gruppe aller Zeiten
Hackerangriffe sind längst nicht mehr nur bei Regierungseinrichtungen Gang und Gäbe. Längst werden auch große, mittelgroße und selbst kleine Unternehmen von Cyberkriminellen attackiert. Als eine der bekanntesten und leider auch erfolgreichsten Gruppe gilt Lockbit. Im Rahmen von Ransomware-Attacken erpressten die Kriminellen vornehmlich größere Unternehmen, um ihnen zum Teil immens hohe Zahlungen abzuknöpfen. Nur wenige blieben standhaft und rückten keinen einzigen Cent heraus. So zum Beispiel der weltberühmte Reifenhersteller Continental, welcher selbst Opfer einer solchen Ransomware wurde. Leider zeigten sich viele andere Unternehmen weniger wehrhaft, was Lockbit jede Menge Geld ergaunern ließ.
Doch vielleicht wurde Lockbit nun endlich der Garaus gemacht. Zumindest haben gleich mehrere internationale Strafverfolgungsbehörden diesbezüglich gute Neuigkeiten zu verkünden. Es sei ihnen eigenen Angaben zufolge gelungen, die Gruppe zu zerschlagen. Mit von der Partie waren mit der Europol und dem FBI die beiden größten Strafbehörden der USA und der EU. Doch darüber hinaus beteiligten sich auch weitere international tätige Polizeibehörden an dem Coup. Dies geht aus übereinstimmenden Berichten von Bloomberg und Reuters hervor.
Behörden übernehmen Webseite von Lockbit
Um ihren Erfolg nach außen zu tragen, haben die Strafbehörden sogleich kenntlich gemacht, dass sie die Webseite der Hackergruppe übernommen haben. Seit dem 19. Februar 2024 kann man dort nämlich lesen, dass die Internetseite fortan unter der Kontrolle der Strafverfolgungsbehörden steht. Auch im Darknet erwies sich der Gegenschlag durch die Behörden als erfolgreich. So konnten Beamte offenbar auch die zahlreichen Spiegelseiten kapern, welche Lockbit im Darknet betrieb.
Infrastruktur erst der Anfang?
Natürlich kann man den Behörden den Erfolg nicht absprechen, den der erfolgreiche Schlag gegen Lockbit bedeutet. Doch bei all der Freude muss man auch bedenken, dass hinter der Webseite Personen stehen, die derzeit noch auf freiem Fuß sind. Sollten diese nicht ebenfalls gefasst werden, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein „Lockbit 2.0“ seinen Weg ins World Wide Web findet. Allerdings handelt es sich hierbei um streng geheime Informationen, welche seitens der Behörden noch nicht herausgegeben wurden. Womöglich läuft derzeit noch eine Großaktion, in der Hintermänner festgenommen werden.