Deutschlands erster Versanddienstleister darf mit Drohne liefern

Seit geraumer Zeit wird in der Logistikbranche über Lieferungen mittels Drohne sinniert. Nun ist auch in Deutschland der Startschuss für den Versand über den Luftweg gefallen. Ein erstes Unternehmen hat nämlich die Erlaubnis dafür bekommen. Der Testlauf ist allerdings zunächst regional begrenzt.

Drohne liefert in Lüdenscheid aus

Solltest du in der westfälischen Stadt Lüdenscheid wohnen, darfst du dich in naher Zukunft nicht über den zunehmenden Drohnenverkehr am Himmel wundern. Im Luftraum der idyllischen Kreisstadt dürfen nämlich seit heute, dem 21. Februar 2024 Lieferdrohnen verkehren. Die Erlaubnis für diesen logistischen Durchbruch hat die Koerschulte Group als erstes Unternehmen in Deutschland erhalten. Nach Angaben des Unternehmens soll der Versandbetrieb mittels Drohne jedoch langsam anlaufen. Am Anfang soll es lediglich einen Kunden geben, der als Adressat für die Lieferungen gilt. Allerdings betont das Unternehmen auch, dass man nach erfolgreichem Start schnell weitere Kunden hinzugewinnen möchte.

Drohne mit Allround-Service

Angaben des Unternehmens zufolge sollen die kleinen Flugobjekte keineswegs gleich mehrere Dienstleistungen erfüllen können. Neben dem bloßen Versand von Gütern sei beispielsweise auch das Vermessen von Flächen denkbar. Auch Dreharbeiten aus luftigen Höhen möchte man anbieten. Letztere sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der Fokus dürfte aber sicherlich zunächst auf dem Versand liegen. Und dessen Umfang klingt für den Anfang schon einmal beachtlich. So spricht Koerschulte davon, dass man täglich etwa 80 Lieferungen „ausfliegen“ möchte. Allzu riesig dürften diese aber nicht ausfallen. Schließlich können die eingesetzten Drohnen ein Maximalgewicht von 6,5 kg transportieren.

Insbesondere bei dichtem Straßenverkehr dürften die Flugobjekte die Nase aber deutlich vor dem klassischen Lieferdienst mit Auto haben. Schließlich sollen sie eine Höchstgeschwindigkeit von beachtlichen 65 km/h bieten können. Doch auch in luftiger Höhe kann es natürlich einmal zu unvorhergesehen Vorkommnissen kommen. Sollte eine der Drohnen abstürzen, müsse man aber keine Angst vor Verletzungen haben. Schließlich verfügen die smarten Flieger im Miniformat über einen integrierten Fallschirm, der im Notfall zur Stelle ist und für eine sanfte Landung sorgt.

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Ein Segen für Lüdenscheid

Wenn der Service der breiten Masse zugänglich gemacht werden sollte, würden sich darüber sicherlich viele freuen. Schließlich leidet die Region seit geraumer Zeit unter massiven Problemen im Straßenverkehr. Zähflüssiger Verkehr gepaart mit baufälliger Infrastruktur macht Versanddienstleistern das Leben schwer. Schließlich ist es für diese ein Ding der Unmöglichkeit, Sendungen pünktlich auszuliefern. Zu den Preisen hat sich der Erstling im Bereich des Drohnenversands übrigens noch nicht geäußert.

Angesichts des Alleinstellungsmerkmals dürfte es sich aber mutmaßlich um kein Schnäppchen handeln. Das Angebot richtet sich auf den ersten Blick aber ohnehin eher an den B2B-Markt. Wenn eine Sendung einmal schnell und zuverlässig von A nach B fliegen soll, ist dies die perfekte Möglichkeit. Dennoch beobachten wir mit Spannung, wo die Reise mit den Versanddrohnen hingeht und wann der nächste Dienstleister auf den Zug aufspringt. Allzu lange dürfte es sicherlich nicht mehr dauern.