Solarpaneele sind global ein Sinnbild für erneuerbare Energien. Doch die Technologie hat bislang noch einen gewaltigen Haken: Sie ist mit hohen Kosten verbunden. Möglicherweise haben Wissenschaftler nun einen Weg gefunden, die Kosten deutlich zu senken. Eine Reduzierung um stolze 70 Prozent steht dabei im Raum.
Erneuerbare Energien für jeden?
Wer seinen CO²-Fußabdruck möglichst klein halten möchte, kann zum einen seinen Energieverbrauch deutlich reduzieren. Sollte das nicht ohne weiteres möglich sein, ist die Nutzung erneuerbarer Energien die optimale Lösung. Viele Hausbesitzer setzen dabei auf Sonnenenergie. Doch bis sich die hohen Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage amortisiert haben, vergehen stets einige Jahre. Entsprechend hoch sind die Hürden für frisch gebackene und angestammte Hauseigner.
Einem Forscherteam, das unter anderem aus Wissenschaftlern der University of Surrey, University of Cambridge und chinesischen Universität Zhengzhou besteht, ist offenbar ein kleiner Durchbruch im Bereich der Solartechnik gelungen. So haben sie eine Solarzelle entwickelt, die mit ihrem doppelseitigen Design deutlich effizienter arbeiten soll und obendrein preiswerter in der Produktion ist. Die Zellen bestehen zum großen Teil aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Diese sind in ihrer Herstellung um 70 Prozent günstiger als herkömmliche Solarzellen. Den kompletten Forschungsbericht kannst du in der Veröffentlichung der Nature Communications nachlesen.
Neues Design für mehr Effizienz
Doch nicht nur die deutliche Kostensenkung klingt attraktiv. Obendrein will das Team von Wissenschaftlern mit den neuartigen Solarzellen deutlich mehr Effizienz in die Energieproduktion bringen. Möglich wird dies dadurch, dass sich sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite Zellen befinden. Folglich können die Panels von beiden Seiten Licht aufnehmen und damit deutlich mehr Sonnenenergie produzieren. Durch den Einsatz von Nanoröhrchen sind die neuartigen Zellen auch überaus dünn.
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Ein Röhrchen misst demnach gerade einmal 2,2 Nanometer im Durchmesser. Dadurch ließe sich mit den entsprechenden Paneelen auf selber Fläche deutlich mehr Energie gewinnen als es bei bisherigen Solarpaneelen der Fall ist. So sollen pro m² knapp 360 Watt an Ausbeute möglich sein. Das ist fast doppelt so viel wie das, was durchschnittliche Paneele derzeit zu leisten imstande sind. Sollte sich die Technologie wirklich durchsetzen können, wäre das ein großer Schritt für die Branche erneuerbare Energien.