Die US-Handelsbehörde FTC, die mit dem deutschen Bundeskartellamt vergleichbar ist, hat nach mehrmonatiger Beratung bekanntgegeben, dass Facebook aufgrund des Cambridge Analytica Skandals und weiterer vergleichsweiser kleiner Datenlecks eine Strafe von fünf Milliarden US-Dollar bezahlen muss. Trotz der Strafe ist der Aktienkurs des Unternehmens angestiegen, da die Strafe unerwartet niedrig ausgefallen ist. Einige Personen kritisieren die Entscheidung der FTC als zu milde, da die Strafe im Vergleich zu den Einnahmen des Unternehmens ihrer Ansicht nach zu gering ist.
Die bisher höchste Strafe der FTC wurde 2012 gegen Google verhängt. Mit 22 Millionen US-Dollar ist die ehemalige Rekordstrafe im Vergleich zu der nun verhängten fünf Milliarden US-Dollar Rekordstrafe gegen Facebook aber geradezu winzig. Neben den Datenskandalen wurde ein Teil der Strafe auch verhängt, da Facebook die Datennutzung bei einer von neuen Produkten nicht ausreichend dokumentiert und offengelegt hat.
Wie das Wall Street Journal berichtet waren an der Entscheidung neben der FTC auch fünf Vertreter der beiden regierenden Parteien anwesend. Drei Republikaner sollen laut dem Bericht der Zeitung dem Urteil der FTC zugestimmt haben, während die zwei anwesenden Demokraten sich gegen die Entscheidung aussprachen. Bevor Facebook die Rekordstrafe bezahlen muss, muss das Verfahren nun in weiterer Instanz beendet werden.
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Journalisten wie zum Beispiel Nilay Patel vom Magazin The Verge kritisieren das Urteil. Laut Patel handelt es sich dabei um „einen peinlichen Witz“, da die fünf Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Unternehmensgewinn, der bei Facebook im Jahr 2018 22 Milliarden US-Dollar betrug und im ersten Quartal 2019 bei 15 Milliarden US-Dollar lag, verschwindet gering sei.