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Meta muss Facebook-Nutzern in Illinois 650 Millionen US-Dollar zahlen

Derzeit gibt es für eine Reihe von Facebook-Mitgliedern in den USA attraktive Entschädigungen. Hiervon profitieren insbesondere User mit Wohnsitz in Illinois. Grund für den Schadensersatz in Höhe von jeweils 397 US-Dollar ist die umstrittene Gesichtserkennung von Facebook. Das soziale Netzwerk hatte die Gesichter der betroffenen Personen ohne ausdrückliche Erlaubnis gescannt. Eine Entscheidung, die auch über die Grenzen des US-Bundesstaates hinaus hohe Wellen schlagen könnte.

Sammelklage von 2015

Die Mühlen der US-Justiz mahlen zwar langsam, aber zumindest in dem vorliegenden Beispiel zugunsten der Kläger. So reichten Facebook-User, die in Illinois wohnen, bereits im Jahr 2015 Sammelklage gegen das soziale Netzwerk ein. Nun, etwa sieben Jahre später, trägt der Beklagte einen anderen Namen – Meta. Der Mutterkonzern des sozialen Netzwerks hatte sich nämlich zwischenzeitlich mit Blick auf sein baldiges „Metaverse“ eine Namensänderung erlaubt. An den Vorwürfen änderte dies allerdings nichts. Die Betroffenen bemängelten, dass ihre Profilfotos ungefragt von dem Algorithmus des Tech-Konzerns analysiert wurden. Damals war es Gang und Gäbe, dass Facebook Fotos nach bekannten Gesichtern scannte. Kam es zu einem Treffer, markierte das soziale Netzwerk die entsprechende Person automatisch.

Dieses Vorgehen war und ist höchst umstritten. Schließlich verletzte es nicht nur die Rechte von Menschen, die bei Facebook angemeldet waren. Da automatisch alle Personen eines Bildes überprüft wurden, waren häufig auch Menschen ohne Facebook-Account betroffen. Da eine Gruppe von Nutzern dies nicht länger hinnehmen wollte, reichte man Sammelklage ein. Die Anwälte der Betroffenen untermauerten ihre Klage gegen Meta mit dem sogenannten „Biometric Information Privacy Act“. Dieser setzt bei einer Gesichtserkennung auch eine ausdrückliche Zustimmung der betroffenen Person voraus.

Schadenersatz von insgesamt 650 Millionen US-Dollar

Das Urteil des Gerichts ist keine Überraschung. Schließlich einigten sich die Kläger mit Meta bereits im letzten Jahr. Laut Vergleich muss der Tech-Konzern nun knapp 650 Millionen US-Dollar an die insgesamt 1,6 Millionen Facebook-User mit Wohnsitz in Illinois zahlen. Für jeden Einzelnen der Betroffenen bedeutet dies eine Zahlung von 397 US-Dollar. Auch, wenn 650 Millionen US-Dollar nach viel Geld klingen mögen, sind das für den gigantischen Internet-Konzern nur Peanuts. Meta und insbesondere Facebook wird froh darüber sein, dass die unrühmliche Geschichte rundum die automatische Gesichtserkennung damit vorerst ein Ende gefunden hat. Die entsprechenden Schlagzeilen waren dem Ruf des sozialen Netzwerks nämlich alles andere als zuträglich.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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