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Flattr: Neues System ohne manuelle Abos von Seiten

Flattr wurde im Jahr 2010 als Einnahmequelle für Anbieter von Internetinhalten gegründet. Das bisher angewendete Prinzip des Dienstes war simpel: Anbieter von Inhalten konnten sich bei Flattr anmelden und anschließend einen Button auf ihrer Webseite platzieren, über den Nutzer Kleinstbeträge spenden konnten. Nach der Einführung befand Flattr sich kurzfristig im Aufwind. Als der Hype jedoch nachließ, brach der Erfolg stark ein. Es steht zu vermuten, dass kaum ein Anbieter von Inhalten durch Flattr dauerhaft nennenswerte Einnahmen generieren konnte.

Nach dem Kauf durch den umstrittenen AdBlock Plus-Entwickler Eyeo wagt Flattr nun die Flucht nach vorne und überarbeitet das Angebot komplett. Fortan stehen keine Spendenbuttons mehr zur Verfügung. Der Dienst ist ab sofort ausschließlich in Form eines Plugins für Chrome und Firefox verfügbar. Webseitennutzer installieren das Plugin und legen anschließend einen Betrag fest, den sie monatlich spenden möchten. Um eine faire Aufteilung gewährleisten zu können und um dem Nutzer Arbeit abzunehmen, analysiert das Plugin, welche Internetseiten wie häufig besucht werden. Anschließend wird der festgelegte Betrag auf alle besuchten Seiten verteilt, wobei die am häufigsten besuchte Seite den größten Anteil des Geldes erhält.

Webseitenbetreiber müssen sich ebenfalls bei Flattr registrieren, wenn sie an den Spenden beteiligt werden wollen. Wird eine nicht gelistete Seite besucht, erhält diese keine Ausschüttung aus dem jeweiligen Spendentopf. Flattr behält indes 7,5 Prozent der Spenden als „Provision“ ein, außerdem werden noch 9 Prozent für den Zahlungsdienstleister fällig. Der restliche Betrag wird dem Webseitenbetreiber gutgeschrieben, was nur noch 83,5 Prozent sind. Dieser kann sich sein Guthaben auszahlen lassen, sofern es mindestens zehn Dollar beträgt – drei Dollar werden als Transaktionsgebühr abgezogen.

Insgesamt ist die Neuauflage von Flattr als kritisch zu betrachten. Nicht nur aus Datenschutzgründen, sondern auch aufgrund der recht hohen Gebühren. Sollte sich Flattr noch weitere Zahlungsmöglichkeiten zulegen, bei denen die Gebühren weniger hoch sind, könnte der Dienst jedoch durchaus interessant werden.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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