Laut einer Studie des Blockchain-Analysehauses Chainalysis, sei die Geldwäsche mit Kryptowährungen im Jahr 2021 wieder stark gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Geldwäsche um satte 30 Prozent zu, erreicht allerdings noch lange nicht das Niveau wie vor Beginn der COVID-19-Pandemie.
Geldwäsche mit Kryptowährungen im Wert von rund 8,6 Milliarden US-Dollar
Laut Chainalysis seien im Jahr 2021 Geld aus Kryptowährungen im Wert von knapp 8,6 Mrd. US-Dollar gewaschen worden, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 entspricht. Im Jahr 2019 konnte der bisherige Höchststand erreicht werden, dort kam man auf eine Geldwäsche in Höhe von 10,9 Milliarden US-Dollar.
Die Analyse von Chainalysis stützt sich allerdings nur auf sogenannte „kryptonative“ Geldwäsche in Form von Drogenhandel im Darknet und Erpressung mit Ransomware. Gestohlenes echtes Geld, dass dann mithilfe von Kryptowährungen gewaschen wurde, sei äußerst schwer nachzuverfolgen und derzeit auch kein Bestandteil der Untersuchung, heißt es im Bericht. Besonders Diebstahl und Betrug seien die beliebtesten Formen bei Krypto-Geldwäsche.
Wie die Europol berichtet, nehme auch die Geldwäsche von gestohlenem Geld spürbar zu, Zahlen nennt die europäische Polizei dabei allerdings nicht.
DeFi – Decentralised Finance wird genutzt
Adressen, die mit Diebstahl in Verbindung gebracht werden, senden dem Bericht nach rund die Hälfte der gestohlenen Gelder, und damit Kryptowährungen im Wert von über 750 Millionen US-Dollar, an DeFi-Plattformen.
Das steht für Decentralised Finance und umfasst neue Finanzdienstleister, die für das Backend auf Blockchain-Technologie und Smart Contracts setzen. So kann das klassische Bankwesen außen vorgelassen werden. Kredite, Derivate und Kryptowährungshandel gehören zu den Kerngebieten von DeFi-Anbietern. Vor allem bei Hackern aus Nordkorea seien DeFi-Protokolle zur Geldwäsche äußerst beliebt.
Kryptowährungsbörsen bei Betrügern beliebt
Anders als beim Diebstahl senden Betrüger das Geld vornehmlich an Adressen bei zentralisierten Kryptowährungsbörsen. Chainalysis vermutet, dass das mit dem niedrigeren technischen Verständnis der Kriminellen liegen könnte, die mit DeFi nicht zurechtkämen. Daher würden sie auf weniger ausgefeilte Techniken für die Geldwäsche zurückgreifen.
Insgesamt gingen rund 47 Prozent der Gelder von den Beträgen aus der Geldwäsche mit Kryptowährungen an solche Börsen. 17 Prozent wanderten in die DeFi-Dienste. Im Vorjahr waren es bei den DeFi-Anbietern noch lediglich zwei Prozent.
Auch Zahlungen an Mixing-Dienste legten deutlich zu. Insgesamt konzentriere sich die Geldwäsche-Aktivität auf eine stark begrenzte Anzahl von Diensten und Anbietern und sei daher relativ leicht zu überschauen. Allerdings belaufe sich die Summe aus der Geldwäsche lediglich auf einen Anteil von 0,05 Prozent aller Transaktionen mit Kryptowährungen.