Rechtsexperten ist der Konzern Alphabet und insbesondere der Suchmaschinen-Gigant Google seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. So muss sich der Tech-Konzern aus den USA regelmäßig vorwerfen lassen, seine Marktmacht zu missbrauchen. Das Bundeskartellamt hat nun endlich interveniert und erteilt Alphabet nun eine gesonderte Behandlung. So wird Googles Mutterkonzern nun im Rahmen der „erweiterten Missbrauchsaufsicht“ besonders stark unter die Lupe genommen.
Eine erschreckende Marktmacht
Still und leise hat sich Google über Jahre hinweg eine derartige Internet-Dominanz aufgebaut, dass Kartellrechtsexperten nur noch erschrocken sind. Das Bundeskartellamt hat entsprechend dem „Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen“ nun interveniert und ein zweistufiges Verfahren begonnen. An erster Stelle steht hierbei eine Feststellung der „erweiterten Missbrauchsaufsicht“ aufgrund von mutmaßlichen wettbewerbswidrigen Praktiken. Anlass für das Bundeskartellamt war laut des Behörden-Präsidenten, Andeas Mundt, die Tatsache, dass man „eine überragende marktübergreifende Bedeutung von Google festgestellt“ hat.
Normale Kontrollmechanismen nicht mehr möglich
Das Bundeskartellamt scheint gar nicht um den Schritt herumzukommen, die Tätigkeiten von Google genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich habe der Internet-Gigant mittlerweile eine derart große Marktmacht erlangt, dass der natürliche Kontrollmechanismus des Wettbewerbs schlichtweg nicht mehr möglich sei. Googles Dominanz wird selbstverständlich im Bereich der Suchmaschinen mehr als deutlich. Stolze 80 Prozent aller Suchanfragen im Internet laufen über die Suchmaschine von Alphabet. Hand in Hand geht das Ganze mit dem Geschäft mit Online-Werbung. Schließlich möchte jedes Unternehmen in den Suchanfragen von Google erscheinen. Alles werde mit dem Gefühl einer kostenlosen Nutzbarkeit für die User ausgeschmückt. Leider verlieren viele aus dem Blick, dass Google nicht über Nutzer-Entgelte, sondern eben Werbepartner Geld verdient. Dabei dienen die User als wertvolles Werbe-Testimonial.
Google ist überall
Was mit einer Suchmaschine begann, hat sich mittlerweile in den verschiedensten Ecken der Internet- und Tech-Welt ausgebreitet. So hat Google mit Android das weltweit am meisten verwendete Betriebssystem für Smartphones entwickelt. Mit YouTube betreibt das Unternehmen hingegen das weltweit erfolgreichste Videoportal. Dies sind nur zwei Beispiele, in denen Google durch Einbettung der Werbung jede Menge Geld verdienen kann und eine gigantische Marktmacht genießt.
Das Bundeskartellamt greift durch
Der Fairness halber muss man allerdings sagen, dass Google nicht das einzige schwarze Schaf ist, wenn es um das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung geht. Auch andere US-Tech-Konzerne wie Amazon oder Meta sind dem Bundeskartellamt zu Recht ein Dorn im Auge. Da verwundert es auch kaum, dass Andreas Mundt mit seiner Behörde plant, auch gegen diese beiden Großunternehmen entsprechende Verfahren einzuleiten. Wir sind gespannt, welche Ergebnisse am Ende der fünf Jahre lang andauernden Beobachtung stehen.