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Google startet große Datenschutz-Initiative

Google hat während der Entwicklerkonferenz I/O angekündigt schon bald eine große Datenschutz-Initiative zu starten. Das Unternehmen, das für US-Standards bisher schon relativ datenschutzfreundlich war und Nutzern eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten zu Verwendung ihrer Daten anbietet, möchte sich damit vermutlich von anderen Technologie-Konzernen wie allen voran Facebook abheben.

Betroffen sind von den Änderungen am Datenschutz laut einer Mitteilung von Google nahezu alle Produkte wie Chrome, Maps, Assistant, Android und die Werbung.

Sprachverarbeitung lokal auf dem Smartphone

Fortschritte beim Deep Learning ermöglichen es, dass ein vorher 100 GB großes Modell zur Spracherkennung und -verarbeitung auf ein halbes Gigabyte verkleinert werden konnte. Dies ermöglicht im kommenden Betriebssystem Android Q die Ausführung von Google Assistant direkt auf dem Smartphone, anstatt der Verarbeitung von Aufnahmen in der Cloud. Die Neuerung wird anfangs auf Google Pixel Geräte beschränkt sein, soll später aber auch für Android-Smartphones von Drittherstellern verfügbar gemacht werden. Private Aufnahmen wie eine diktierte E-Mail müssen so nicht mehr an die Cloud-Server von Google übermittelt werden, um die Funktion nutzen zu können.

Neben dem verbesserten Datenschutz wird durch den nicht mehr nötigen Upload in die Cloud auch die Reaktionsgeschwindigkeit wesentlich höher, da die Verzögerung wegfällt. Außerdem profitieren Nutzer mit kleinen Inklusivvolumen davon, dass nun keine Daten mehr übertragen werden müssen.

Ebenfalls neu ist eine automatische Löschfunktion, die Bewegungsdaten und andere personenbezogene Daten auf Wunsch nach 3 oder 18 Monaten löschen kann. Derzeit stehen nur „speichern“, „nicht speichern“ oder „manuell löschen“ zur Auswahl.

Die Datenübertragung beschränkt sich in Zukunft damit auch Informationen wie das Wetter, die zwangsweise über das Internet abgerufen werden müssen sowie Updates, die die künstliche Intelligenz weiter verbessern. Diese Updates erhalten Nutzer nicht nur von Google, sondern auch Google erhält Daten von den Nutzern, um die KI weiter zu entwickeln. Das neue Verfahren wird als „Federated Learning“ bezeichnet.

Inkognito-Modus auch für Google Maps

Das größte Update von Google Maps im Zuge der Datenschutz-Initiative ist der neue Inkognito-Modus, der so bereits vom hauseigenen Browser Chrome bekannt ist. Bei Nutzung des Inkognito-Modus werden keinerlei Daten wie der Standard oder Navigationspunkte mehr aufgezeichnet.

Zusätzlich sollen die Datenschutzeinstellungen in Android Q deutlich übersichtlicher und einfacher zugänglich werden als in vorherigen Versionen. Um die Verfolgung durch WLAN-Betreiber zu erschweren, wird die Mac-Adresse von Android Q Geräten zufällig verändert.

Browser-Fingerprinting und Cookies

Auch Chrome erhält in kommenden Updates neue Datenschutzfeatures, die bereits in der experimentellen Version des Browsers erprobt werden. Besonders der Umgang mit Cookies wird strenger reguliert, da diese nur noch von den Seiten eingesehen werden können, die sie auch gesetzt haben. Drittseiten können Cookies anderer Seiten in Zukunft nur noch dann auslesen, wenn sie beim Setzen ausdrücklich als sichtbar für Dritte deklariert werden. Zusätzlich werden diese Cookies in Zukunft nur noch verschlüsselt übertragen werden können.

Browser-Fingerprinting, also verschiede Methoden um Nutzer über Webseiten hinweg zu identifizieren und so umfassende Profile zu erstellen sollen in Chrome ebenfalls unterbunden werden. Werbenetzwerke analysieren aktuell dafür neben Cookies, das Betriebssystem, installierte Addons, die Auflösung sowie Schriftarten und eine Reihe andere Faktoren, die eine eindeutige Wiedererkennung möglich macht.

Wann genau die zahlreichen Änderungen in Chrome in die Release-Version übernommen werden hat Google noch nicht bekanntgegeben.

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