Die Diskussion über ein Handyverbot an Schulen existiert gefühlt schon ewig. Die Schüler seien unaufmerksam, nur noch am Tippen und würden sich nicht mehr genügend auf den Unterrichtsstoff konzentrieren. Die Pausen zwischen den einzelnen Fächern sind dazu da, neben eines Raumwechsels und dem Bereitlegen von Materialien, sich kurz zu erholen. Die Schüler sollen eine Verschnaufpause bekommen, sich auf dem Schulhof mit den Freunden austoben und den konzentrierten Kopf frei bekommen.
Handyverbot an vielen Schulen
Doch seitdem Smartphones immer beliebter werden, hängen schon die Jüngsten auf den Schulen nur noch vor dem kleinen Bildschirm und simsen mit ihren Freunden. Vor allem im Unterricht könnte das eine verminderte Konzentration für den Schulstoff bedeuten. Aus diesem Grund soll in Frankreich nun ein Gesetz verabschiedet werden, das die Benutzung von Smartphones im Unterricht und auf den Pausenhöfen verbietet. Davon betroffen sollen Vorschulen, Grundschulen und weiterführende Einrichtungen in Frankreich sein.
Präsident Emmanuel Macron hat dieses Handyverbot als eines seiner Wahlversprechen aufgeführt, die er nun auch durchsetzen wird. Doch anstatt die moderne Technik dazu zu nutzen, sie in den Lernalltag der Schüler einzubauen, wird nun viel Energie und Aufwand betrieben, um das Verbot durchzusetzen. Eine sinnvolle Benutzung der Smartphones im Unterricht in Form von Lernspielen, digitalen Karteikartensystemen oder als Nachschlagewerk wäre durchaus denkbar. Auch das Organisieren von Hausaufgaben und Lernmaterial über eine Cloud wäre äußerst praktisch und am Puls der Zeit.
Handys als Teil unserer digitalen Welt
Gegner dieses Gesetzes bemängeln, dass ein Handyverbot nicht mehr zeitgemäß ist. Die Schule soll ihre Schützlinge auf die Realität vorbereiten – und die wird mehr durch Technik, wie auch Smartphones, bestimmt. Ein Schulfach über die Nutzungsmöglichkeiten des Smartphones, mit allen positiven und negativen Aspekten, wäre deutlich fortschrittlicher.
Ein weiterer Punkt, der gegen das Verbot spricht, ist die Kontrollierbarkeit. Es war schon immer so und wird auch in Zukunft immer so sein: Was Kindern verboten wird, machen sie heimlich. Dann sollte das Handy doch lieber direkt auf dem Tisch neben den Materialien liegen, als es heimlich immer wieder aus der Hosentasche zu ziehen. Ein offener Umgang mit der Digitalisierung der Welt ebnet auch den Weg der Kinder zu ihren Eltern oder Lehrern, wenn sie mit dem Handy Probleme haben. Das fängt bei fraglichen Webseiten an und reicht bis hin zu Cybermobbing.