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Huawei Mate 40 Pro: Neues Flaggschiff sagt Google endgültig ade

Nun macht Huawei ernst. Gezwungenermaßen. Der chinesische Smartphone-Riese hat mit dem Mate 40 Pro sein erstes Pro-Modell angekündigt, dass ohne Apps und Dienste von Google auskommt. Und das Unternehmen klingt auch ohne die Rückendeckung von Android sehr zuversichtlich. So verspricht es sich von seinem neuen Flaggschiff sehr gute Verkaufszahlen.

Keine großen Design-Änderungen

Kenner der Mate-Modelle werden schnell feststellen, dass sich das Mate 40 Pro optisch ganz klar am Mate 30 Pro orientiert. Dennoch ist das Display mit 6,76 Zoll um knapp 0,2 Zoll gewachsen. Das OLED-Display löst mit 2.772 x 1.344 Pixeln auf und sorgt dank der gekrümmten Seiten für ein nahezu randloses Design. Mit einer Bildwiederholrate von 90 Hertz kann Huawei zwar nicht mit den 120 Hertz von OnePlus oder Samsung mithalten, den meisten Anwendern dürfte dies jedoch ausreichen. Ein spannendes Feature bei der Bildwiederholrate ist die automatische Anpassung selbiger. So ist das Mate 20 Pro dazu in der Lage, die Hertz-Zahl dynamisch an den gegenwärtigen Bildschirminhalt anzupassen. Wer nicht viel wert auf „Akkusparen“ legt, der kann die 90 Hertz auch permanent einschalten. Einiges hat Huawei bei seinem neuen Mate Pro aber dennoch verändert. Beispielsweise den Einsatz der Lautstärkewippe. Während diese beim Vorgänger nur virtuell zu sehen war, setzt der Hersteller nun wieder auf haptische Knöpfe. Das ist eine sehr erfreuliche Designentscheidung. Schließlich war die vorherige Lösung anfällig für Fehleingaben.

Kirin 9000 soll für Power sorgen

Unter der Haube seines kommenden Flaggschiffs macht Huawei keine Kompromisse. Hier soll der Kirin 9000 werkeln, welcher im 5 Nanometer Verfahren gefertigt wurde. Das passende 5G Modem für rasend schnelles mobiles Internet bringt der Top-Prozessor auch gleich mit. Huawei selbst spricht davon, dass der Kirin 9000 etwa 30 Prozent mehr Leistung bringen soll als es noch der Kirin 990 5G aus dem Jahr 2019 getan hat. Wenn man die Grafikleistung betrachtet, soll der neue Prozessor im Mate 40 Pro sogar 50 Prozent mehr Leistung bieten. Damit der Kirin 9000 nicht alleine dasteht, sorgt Huawei mit 8 GB RAM für eine saftige Unterstützung. Ab Werk soll das Smartphone außerdem 256 GB Flash-Speicher mitbringen. Wer mehr benötigt, kann diesen bequem per Nano-Memory-Karte erweitern. Wie die Zukunft rund um Huaweis Prozessorwahl aussieht, bleibt spannend. Schließlich steht bereits fest, dass eine Zusammenarbeit mit dem Dauer-Kollegen TSMC nun nicht mehr möglich ist. Huawei muss also für eine Lösung des Problems sorgen. Für eine eigene Herstellung von Prozessoren hat das Unternehmen derzeit noch nicht die passenden Kapazitäten. Dieses Problem ist jedoch kein akutes. Schließlich hat Huawei dafür gesorgt, dass genügend Prozessoren von TSMC vorproduziert wurden. Wienlange diese reichen werden, ist jedoch ungewiss.

Leistungsstarke Dreifach-Kamera

Was beim kommenden Mate 40 Pro besonders hervorsticht ist wohl die Kamera. Dies war bei Huawei stets der Fall. Grund dafür ist nicht zuletzt die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Kamera-Experten von Leica. Und auch dieses mal scheint sich eine sehr starke Kameraqualität abzuzeichnen. Die Hauptkamera besitzt 50 Megapixel, die Ultraweitwinkelkamera 20 Megapixel und die Telezoom-Linse 12 Megapixel. Neben einer herausragenden Bildqualität spricht Huawei auch von einer stark verbesserten Leistung im Bereich von Videoaufnahmen. Dafür soll die sogenannte „Cine-Kamera“ sorgen. Spannend klingt die neue Tracking-Shot Funktion. Diese unterstützt den Filmenden aktiv beim Fokussieren. Dabei kann man eine bestimmte Person festlegen, die auch bei einem Schwenk noch im Fokus bleiben soll.

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Frontkamera mit 3D-Sensor

Auch die Frontkamera kommt mit stolzen 13 Megapixeln daher. Doch dies ist nicht das einzige an Technik, das Huawei in dem kleinen Punch-Hole auf der Vorderseite versteckt, Darüber hinaus befindet sich hier ein 3D-Sensor. Die Selfie-Kamera bietet die Möglichkeit, Bilder in einem klassischen Format oder aber einem Ultraweitwinkelformat zu knipsen. Darüber hinaus punktet sie mit Features wie beispielsweise der Möglichkeit von Gruppenselfies. Huaweis 3D Sensor im Mate 40 Pro kommt ebenfalls mit verschiedenen Funktionen daher. Allen voran kann man ihn zur Gesichtserkennung a la Face ID nutzen. Darüber hinaus kann man mit dessen Hilfe eine Gestensteuerung durchführen. Dies kann sich beispielsweise im Auto als praktisch erweisen. Im 212 g schweren Mate 40 Pro verbirgt sich ein Akku, der insgesamt 4.400 mAh bietet. Diesen kann man mit maximal 66 Watt aufladen. Wer lieber auf kabelloses Laden setzt, kann dies mit stolzen 50 Watt tun. Apropos kabellos. Das Mate 40 Pro kommt mit WiFi 6, LTE, 5G und Bluetooth 5.2 auch drahtlos sehr schnell daher. Für einen ausreichenden Schutz vor Staub und Wasser sorgt die IP68-Zertifizierung.

Eigene Nutzeroberfläche

Das Mate 40 Pro ist ein Pionier unter Huaweis Smartphones. Schließlich kommt in dem Flaggschiff erstmals ab Werk Huaweis neue hauseigene Nutzeroberfläche EMUI 11 zum Einsatz. Diese basiert nach wie vor auf Android 10. Die passenden Apps kann man sich auch beim Mate 40 Pro nicht mehr über Googles Play Store sichern. Hier kommt Huaweis eigener App Store, die App-Gallery, ins Spiel. Obwohl Huawei nicht mehr Android verwenden darf, bietet EMUI einige interessante Funktionen. Diese betreffen beispielsweise das Always-On-Display. So hat das chinesische Unternehmen neue Muster und Kunstwerke etabliert. Außerdem setzt Huawei auf sogenannte „Live Icons“. Diese animierten Symbole sollen die Bedienung erleichtern.

Erleichterte Kommunikation mit dem Rechner

Huawei geht einen spannenden Weg, wenn es um Kommunikation zwischen PC und Smartphone geht. So soll man sich in Zukunft drei unterschiedliche Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm anzeigen lassen können. Auch die Weiterleitung von Daten soll einfacher von der Hand gehen. Hier genügt klassisches Drag and Drop. Sogar als Scanner soll man sein Huawei-Smartphone künftig nutzen können. Wer einen Windows-PC sein Eigen nennt, kann außerdem Telefonate mit dem Rechner annehmen. Diese kinderleichte Kommunikation kennen wir eigentlich nur von Apple. Sollte Huawei diese ambitionierten Pläne in die Tat umsetzen können, wäre dies auf alle Fälle ein entscheidender Vorteil gegenüber Google.

Preis und Verfügbarkeit

Noch im November diesen Jahres soll das Mate 40 Pro auf den deutschen Markt kommen. Zur Wahl soll es in den Farben Black und Mystic Silver stehen. Der Preis sieht auf alle Fälle nach Flaggschiff aus. So möchte Huawei für das Mate 40 Pro stolze 1.199 Euro UVP verlangen. Zwar bietet das Smartphone einige spannende Features und eine leistungsstarke Hardware, der Preis wirkt dennoch sehr hoch angesetzt.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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