Huawei wird die Herstellung von Chips verweigert
Seit geraumer Zeit wird das Klima zwischen den USA und China zunehmend rauer. Dies äußert sich vor allem in wirtschaftspolitischer Hinsicht. Allen voran der Streit mit dem chinesischen Konzern Huawei ist hierbei ein deutliches Beispiel. Nun hat der Streit für das große Tech-Unternehmen erneut schwere Konsequenzen. So sorgen US-Auflagen möglicherweise dafür, dass der Chiphersteller TSMC die Zusammenarbeit mit Huawei stoppt.
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Es droht ein Produktionsstopp
Wie in den letzten Tagen bekannt geworden ist, plant das Taiwaner Unternehmen TSMC die Chipherstellung für Huawei in den kommenden zwei Monaten zu beenden. Grund hierfür sind die strengen wirtschaftspolitischen Auflagen, die aus den USA kommen. Möchte TSMC sich an diese halten, ist der Stopp der Produktion schlichtweg alternativlos.
Bestellungen werden nicht mehr angenommen
Der Chiphersteller selbst hat wahrscheinlich Angst vor weitreichenden Konsequenzen seitens der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik. Nach Aussagen des CEOs Mark Liu nimmt TSMC bereits seit Mitte Mai keine Bestellungen von Huawei mehr entgegen. Schließlich möchte man die Auflagen seitens der USA einhalten.
Inhalte der US-Auflagen
Ein genauer Blick in die Auflagen seitens der USA macht deutlich, warum TSMC eine Zusammenarbeit gekündigt hat. So sehen die Auflagen vor, dass bestimmte Zulieferer von Huawei eine Lizenz beantragen müssen. Hiervon betroffen sind die Hersteller, die bei der Produktion bestimmte Teile oder Werkzeuge nutzen, die in den USA gefertigt wurden. Somit möchte der Chiphersteller ganz einfach einem Mehraufwand aus dem Weg gehen, der mit entsprechenderen Lizenzen einherginge.
Noch keine „richtige“ Alternative
Huawei hat selbstverständlich schon früh genug auf die US-Auflagen reagiert. So suchte sich das Unternehmen einen Chiphersteller aus China, welcher nicht an die Regulationen gebunden ist. Mit der Firma SMIC hat der Smartphone-Gigant aus Fernost bereits eine Alternative gefunden. Allerdings ist es mehr als fraglich, ob SMIC wirklich den vorhergehenden Hersteller ersetzen kann. So ist es dem chinesischen Chip-Hersteller wohl nicht möglich, den besonders wichtigen Kirin 990 maßgeschneidert für die Smartphones von Huawei zu fertigen.
Alleinstellungsmerkmal von TSMC
Der Großteil der Smartphones von Huawei setzt auf Chips, die im 7 nm Verfahren gefertigt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf den leistungsstarken Kirin 990. Es wird also wirklich spannend, ob der chinesische Großkonzern rechtzeitig einen passenden Ersatz finden kann. SMIC ist auf jeden Fall noch keine passende Alternative. Schließlich fertigt der chinesische Hersteller seine Chips im 14 nm Verfahren.
Keine wirtschaftlichen Konsequenzen für TSMC
Selbstverständlich verliert der Chip-Hersteller mit Huawei einen seiner größten Kunden. Doch wenn man einen Blick auf die wirtschaftlichen Aussichten wirft, scheint der Wegfall keine schwerwiegenden Konsequenzen zu haben. So erwartet TSMC im kommenden Quartal einen Umsatz von 11,2 bis 11,5 Milliarden US-Dollar. Damit steigt der Umsatz um mehr als 20 Prozent, wenn man diesen mit dem Vorjahr vergleicht. Dies kommt nicht von ungefähr. Aufgrund seines einzigartigen 7 nm Verfahrens hat der Chiphersteller ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. So hat TSMC auch andere namhafte Kunden wie Apple oder AMD.