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In-App-Käufe: Millionenstrafe gegen Apple in den Niederlanden verhängt

Die niederländische Wettbewerbsaufsichtsbehörde hat eine Millionenstrafe gegen Apple verhängt, da das Unternehmen der Aufforderung, Dating-Apps alternative Abrechnungsmethoden zuzugestehen, nur zögerlich nachgekommen ist.

Der Hintergrund: Dating-Apps sollen autonom abrechnen dürfen

Seit jeher sind alle Apps, die in Apples App-Store erhältlich sind, daran gebunden, kostenpflichtige Optionen alleine über Apples Bezahldienst abzurechnen. Die niederländische Wettbewerbsbehörde sieht in dieser Praxis zumindest im Dating-Bereich ein Problem und hatte Apple in der Vergangenheit auferlegt, für Dating-Apps die Möglichkeit zu schaffen, unabhängig vom eigenen Bezahlsystem mit Kundinnen und Kunden abzurechnen. Apple ist gegen diese Verfügung vorgegangen und konnte so eine zeitweilige Aussetzung der Verpflichtung erreichen, wurde letztlich jedoch dazu gezwungen, die Anordnung bis Mitte Januar umzusetzen.

Kurz vor Ablauf der Frist hat das Unternehmen dann zwei neue Schnittstellen vorgestellt, die es anderen Unternehmen ermöglichen, ihre Zahlungen abseits des bisher einzig verfügbaren Bezahlsystems abzuwickeln. Eine Provision soll dabei jedoch weiterhin anfallen.

Das Problem

Der niederländischen Aufsichtsbehörde genügt das jedoch nicht. Sie monierte zunächst, dass Apple die beiden alternativen Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung bisher lediglich angekündigt, jedoch noch nicht umgesetzt habe. Für Unternehmen, die Dating-Apps über den App-Store anbieten, besteht derzeit lediglich die Möglichkeit, ihr Interesse an den neuen Schnittstellen anzumelden. In der Praxis sind sie momentan jedoch nach wie vor an Apples bisherigen Service gebunden.

Ferner verweist die Aufsichtsbehörde darauf, dass Apple mehrere Barrieren errichtet haben, die die Betreiber der Dating-Apps weiterhin benachteiligten. Hervorgehoben wird hierbei vor allem, dass die externen Dienstleister sich entscheiden müssen, ob sie eine interne oder eine externe Schnittstelle nutzen möchten. Die parallele Nutzung beider Möglichkeiten schließt Apple aus, was die niederländische Behörde als unzulässig einstuft. Zu den Provisionen, die Apple in jedem Falle kassieren will, äußerte sie sich bisher hingegen nicht.

Die Strafe

Apple hat sich bisher nicht zu den konkreten Vorwürfen geäußert. Bekannt ist lediglich, dass das Unternehmen mit der Anordnung nicht einverstanden ist und weitere Schritte einleiten will. Nun jedoch muss Apple fünf Millionen Euro Strafe zahlen – und zwar für jede Woche, in der die Implementierung nicht vorgenommen wird. Die so angehäufte Summe darf dabei jedoch 50 Millionen Euro nicht überschreiten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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