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Irreführende Werbung zu Tesla Autopilot könnte teuer werden

Seit jeher wirbt Tesla mit seinem Tesla Autopilot. Dieser soll der Konkurrenz weit voraus sein. Doch offenbar drohen dem US-Autobauer nun strafrechtliche Konsequenten wegen seines Features des vollautomatischen Fahrens. Im Raum steht dabei der Vorwurf der irreführenden Werbung.

Mehrere Unfälle mit Tesla Autopilot

Autonomes Fahren ist in aller Munde und stellt für viele Autohersteller die Herausforderung der nächsten Jahre dar. Allerdings macht ein berühmtes Beispiel aus den USA nun deutlich, dass die Unternehmen ihren Mund in diesem Bereich nicht zu voll nehmen sollten. US-Autobauer Tesla könnte seine Werbung rund um seinen Autopiloten nun nämlich auf die Füße fallen. So berichtet das Nachrichtenportal Reuters, dass die US-Justiz rechtliche Schritte gegen den E-Autobauer unter der Leitung des schillernden Tech-Visionärs Elon Musk erwägt. Die entsprechenden Ermittlungen sollen wohl bereits seit letztem Jahr andauern. Dahinter steht eine untypische Häufung von Autounfällen, in denen stets ein Tesla mit eingeschaltetem Autopiloten involviert war. Eine entsprechende Androhung einer hohen Millionenstrafe sprach die US-Verkehrssicherheitsbehörde bereits im letzten Jahr aus.

Falsche Wortwahl zum Tesla Autopilot könnte teuer werden

Es ist vor allem die Diskrepanz zwischen den Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk und dem Handbuch der Modelle 3, Y, X und S, die bei den US-Behörden für Kopfschütteln sorgen. Insbesondere beim Autopiloten ist dies der Fall. So verspricht Musk beispielsweise, dass man problemlos mit dem Auto unterwegs sein könne, ohne auch nur einmal das Lenkrad berühren zu müssen. In der Bedienungsanleitung sowie dem Auto wird man aber auch bei eingeschaltetem Autopiloten stets darauf hingewiesen, die Hände am Lenkrad zu behalten. Wen wundert es – ist man nach US-Recht schließlich auch dazu verpflichtet. Doch nicht nur der Chef höchstpersönlich lehnt sich diesbezüglich weit aus dem Fenster. Auch von anderen Quellen des Unternehmens kommen verwirrende Aussagen. So spricht Tesla mitunter davon, dass man in Videos zum Autopiloten lediglich aus rechtlichen Gründen eine Person auf dem Fahrersitz platzieren müsse. Natürlich sorgt das beim einen oder anderen potentiellen Kunden dafür, mehr Interesse an einem Tesla zu haben.

Ob aber tatsächlich Personen in die Irre geführt wurden, soll nun die US-Justiz herausfinden. Bestätigt sich der Verdacht, könnte dies sehr teuer für den Autobauer werden. Allerdings dürfte es auch alles andere als leicht sein, die Irreführung von Kundinnen und Kunden des Herstellers nachzuweisen. Folglich gehen Experten bereits jetzt davon aus, dass man noch lange Zeit warten müsse, bis Tesla auch wirklich in die Schadensersatzpflicht gerät. Dabei soll keine einfache Befragung von Käufern zur Beantwortung der Frage beitragen. Vielmehr ist es nun an den Ermittlungsbehörden, interne Schriften ausfindig zu machen, die eine bewusste Irreführung unterstreichen. Welche Konsequenzen das haben kann, macht wohl kein Beispiel so deutlich wie das von Trevor Milton. Dem CEO des Elektroauto-Start-Ups Nikola drohen in Folge diverser Betrügereien und irreführender Aussagen nun bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Die Konkurrenz fährt auf der Überholspur

Tesla-Chef Musk ist sich hingegen keiner Schuld bewusst. Vielmehr beharrt er darauf, lediglich unter Beweis stellen zu wollen, was technisch möglich sei. Wenn man sich die öffentlichen Statements genauer anhört, stellt man tatsächlich fest, dass häufig auch eine passende Warnung hinterher geschickt wird. So beispielsweise auch, dass man den Autopiloten nur dann nutzen könne, wenn man auch wirklich hinter dem Steuer sitzt und notfalls eingreifen könne. Allerdings steht der Autopilot von Tesla auch immer wieder in der Kritik der US-Verkehrsbehörde. Zu häufig ist es mittlerweile zu Problemen gekommen, bei denen auch Todesopfer die Folge waren.

Das hat auch Elon Musk ungewohnt offen letzte Woche öffentlich gemacht. So verkündete er, dass Tesla wohl auch dieses Jahr keine Erlaubnis dazu bekommen wird, den Autopiloten ohne Fahrer nutzen zu dürfen. Indes schläft die Konkurrenz natürlich nicht. Nach guter alter Manier „wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ ist es derzeit nämlich das Unternehmen Mercedes, das in Sachen autonomes Fahren die neue Sperrspitze bilden dürfte. So soll der Stuttgarter Traditions-Autobauer bereits im nächsten Jahr offiziell mit zwei Modellen vollautomatisch auf der Autobahn unterwegs sein dürfen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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