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Kryptowährungen: Kauf und Verkauf bald bei Volksbanken möglich?

Obwohl Kryptowährungen unter vielen Finanzexperten als unsichere Geldanlage gelten, sind sie zweifelsohne in der breiten Gesellschaft angekommen. Nicht ohne Grund setzen immer mehr internationale Banken auf ein spezielles Angebot des Kaufs und Verkaufs von Bitcoin, Ethereum & Co. Nun steigt mit den Volksbanken mutmaßlich wohl bald auch ein deutsches Kreditinstitut in das „Krypto-Business“ ein. Zumindest gibt es einige Hinweise, welche darauf hindeuten.

Bitcoin-Trading bald auch bei den Volksbanken möglich?

Bislang sind es vornehmlich sogenannte Internet-Banken, die ihren Kunden den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen ermöglichen. Da das Kreditinstitut DZ Bank, zu dem auch die Volksbanken gehören, jedoch gegenwärtig an einem Prototypen für den Handel mit Kryptowährungen arbeitet, bietet möglicherweise bald auch eine klassische Bank das Geschäft mit den auf Blockchain-Technik basierendem Geld an. Dass man derzeit an einem entsprechenden Prototypen werkle ist im übrigen kein bloßes Gerücht. Vielmehr wurde es von der Präsidentin des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken, Marija Kolak, erklärt. Die Stuttgarter Zeitung berichtet weiter, dass das Kreditinstitut den Prototypen samt passendem Wallet bereits kräftig teste.

Volksbanken sehen großen Bedarf

Sicherlich wittern die Volksbanken eine Chance, wenn es um Kryptowährungen geht. Auf dem Markt der Kreditinstitute wird man nicht selten von größeren Banken schlicht und ergreifend geschluckt. Da ist es gut, wenn man sich ein Alleinstellungsmerkmal aneignet, dass wie ein Ass im Ärmel fungiert. Eine Tradingplattform für Bitcoin soll dies nach Einschätzung von Kolak möglich machen. So sagt sie:

„Es ist ein Bedarf da, den wir perspektivisch uns vorstellen können zu lösen“

Das wird nicht jedem gefallen

Der Erfolg von Etoro und anderen Tradingplattformen für Kryptowährungen macht klar, welchen Erfolg sich die Volksbanken von einem Einstieg versprechen. Allerdings ist es für klassische Kreditinstitute hochriskant, sich mit solchen Anbietern zu vergleichen. Da die Plattformen häufig wie Startups agieren, ist das Risiko hier nicht so hoch einzuschätzen wie bei einem seit vielen Jahren bestehenden Kreditinstitut. Generell sind Währungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. überaus umstritten. Schließlich gelten sie nicht nur als hochspekulative Geldanlagen, die ein hohes Verlustrisiko für Anleger mit sich bringen. Obendrein sind sie aus ökologischer Sicht mehr als fragwürdig.

Um beispielsweise einen Bitcoin herzustellen, muss man diesen nämlich zunächst im Rahmen des „Mining“ produzieren. Dabei sind mehrere leistungsstarke Grafikkarten von Nöten. Im Rahmen dieses Prozederes werden Unmengen an Strom verbraucht, was für eine überaus schlechte Ökobilanz sorgt. Dessen sind sich sicherlich auch die Volks- und Raiffeisenbanken bewusst. Dementsprechend haben sie sich auch noch nicht final darüber geeinigt, ob man Kryptowährungen ins eigene Repertoire aufnehmen möchte oder nicht. Eine entsprechende Entscheidung soll laut dem Bericht der Stuttgarter Zeitung wohl in einem Jahr fallen. Dabei stützt sich die Zeitung auf Aussagen von Kolak.

Negativfolgen sollen vermieden werden

Kolak selbst spricht weiterhin davon, dass es wichtig sei, „keinen Schnellschuss“ zu wagen, den man hinterher womöglich bereut. Dementsprechend sei es wichtig, alle Genossenschaftsinstitute mit ins Boot zu holen. Gemeinsam möchte man dann eine Entscheidung über eine mögliche Implementierung fällen. Auf Anfrage der Kollegen von heise online hin, bestätigte übrigens sowohl die DWP Bank als auch die DZ Bank, dass ein entsprechendes Projekt rund um Kryptowährungen am laufen sei. Doch auch hier zeigten sich die Geldinstitute bedeckt, wenn es um nähere Details geht.

Kryptogeld ist in der breiten Masse angekommen

Dass Banken bereits bestens über den Kryptomarkt bescheid wissen, macht die Volksbank Bayern Mitte deutlich. Die Tochtergesellschaft der Volksbanken hat sich nämlich kurzerhand dazu durchgerungen, seine Kunden eingehend über das Thema aufzuklären. Dabei geht es neben allgemeinen Informationen wie den Kauf und Verkauf auch um wichtige sicherheitsrelevante Themen. Insbesondere die richtige Aufbewahrung sogenannter privater Sicherheitsschlüssel spielt dabei eine wichtige Rolle. Angesichts der steigenden Zahl an Diebstählen der wertvollen Kryptowährungen ist dies durchaus lobenswert.

Steigt die Sparkasse ebenfalls ein?

Die Volksbanken Raiffeisenbanken sind übrigens nicht die einzigen Kreditinstitute, wo die Gerüchte rundum das Thema Kryptowährung hochkochen. Selbst bei der traditionellen Sparkasse ging man Ende letzten Jahres davon aus, dass man den Schritt in die risikoreichen, aber modernen Kryptowährungen wagt. Ein entsprechendes Politprojekt des zuständigen IT-Dienstleisters habe man wohl bereits in die Wege geleitet. Im Endergebnis sollte man unkompliziert Bitcoin & Co. kaufen und die entsprechende Rechnung per Girokonto begleichen können. Was zwar genial wie einfach klang, hat sich inzwischen wohl wieder in Luft aufgelöst. Zumindest kam die Idee der jungen IT-Sparte S-Payment bei den altgedienten und gleichsam hochrangigen Funktionären der Sparkasse alles andere als gut an. So ließ der Präsident der bayerischen Sparkasse Ulrich Reuter verlauten:

„Kryptowährungen sind keine Geldanlagen, die die Sparkassen ihren Kunden anbieten wollen“

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Helmut Schleweis, ging sogar noch einen Schritt weiter. Er sprach gar eine Warnung aus, indem er das Vorhaben formulierte

„Kunden vor so etwas zu schützen“

Dementsprechend scheint zumindest in naher Zukunft ein Einstieg der Sparkassen in den Markt der Kryptowährungen als eher unwahrscheinlich.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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