Besitzer eines Mazda im Raum um die US-Großstadt Seattle sind seit Wochen von einem gleichermaßen ungewöhnlichen wie ärgerlichen Problem betroffen. Das Hören eines bestimmten Radiosenders sorgt für einen Ausfall des Radios und der Multimediaeinheit, der fortan nur noch die Wiedergabe einer bestimmten Radiostation ermöglicht.
Mazda: Problem mit US-Radiosender
Kurioser Fehler oder genialer Schachzug? Fahrerinnen und Fahrer eines Mazda-PKWs im Großraum Seattle können seit Ende Januar teilweise nur noch den Radiosender Kuow hören. Nach dem Hören des Senders lässt sich teilweise die UKW-Frequenz in Radios und Multimediaeinheiten von Mazda nicht mehr ändern.
Anderer Besitzerinnen und Besitzer berichten von einem Ausfall weiterer Funktionen wie Bluetooth oder der Navigation, während die Infotainment-Systeme teilweise auch in einer endlosen Boot-Schleife festhängen. Das berichtet die Seattle Times unter Berufung auf Betroffene, während auf Reddit das Thema auch mächtig Fahrt aufnimmt.
Kuow ist Teil des öffentlichen Radio NPR und hat sich in einer Stellungnahme zu den Problemen geäußert. Man sei sich eines „offensichtlichen Problems zwischen dem Signal und einigen Mazda-Infotainmentsystemen bewusst“. Auf Twitter nimmt man das Problem unter dem Hashtatg #stuckonKUOW zudem mit Humor und stellt einen speziellen Auto-Aufkleber in Aussicht.
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Das Problem führt dazu, dass die UKW-Frequenz auf 94,9 festgelegt wird, auf dem Kuow sendet. Eine Änderung der Frequenz ist nach dem Hören bei betroffenen Mazda-Modellen nicht mehr möglich. Man arbeite nun mit dem Hersteller der Mazda-Infotainmentsysteme Xperi zusammen, um den Fehler zu lokalisieren und auszumerzen.
Übertragung in beschädigtem Format
Xperi und Mazda gehen indes davon aus, dass der Fehler durch eine Übertragung in einem möglicherweise beschädigten Format seitens Radio Kuow entstanden ist. Dabei habe der Sender offenbar Bilddateien ohne Erweiterung (also mit fehlendem .jpg oder .gif Format) übertragen, was bei einigen Mazda-Personenkraftwagen zu Problemen führte.
Betroffen sind offenbar Modelle des Autoherstellers aus den Baujahren 2014 bis 2017, die mit einer älteren Software ausgestattet sind und die zwischen dem 24. Januar 2022 und 31. Januar den US-Radiosender eingestellt hatten.
Ein einfaches Software-Update, dass sich privat oder in einer Werkstatt einspielen ließe, ist derzeit noch nicht in Aussicht. Stattdessen empfiehlt Mazda mal eben den kompletten Austausch des Infotainment-Systems, was Kosten in Höhe von rund 1.500 US-Dollar mit sich bringt.
Zwar verspricht man hier eine Kulanzlösung für alle betroffenen Fahrzeuge, die entsprechenden Systeme sind aber aufgrund des weltweiten Chipmangels im Rückstand und kaum lieferbar.