In Hamburg hat Microsoft erneut zum #Windows10Devices-Event eingeladen. Dort hatte ich die Möglichkeit in einer 15-minütigen-Demosession die Microsoft HoloLens auszuprobieren.
Was ist eigentlich die Microsoft HoloLens?
Die HoloLens wurde Anfang 2015 von Microsoft vorgestellt und ist eine Mixed Reality Brille. Sie erlaubt also das eintauchen in eine gemischte Realität. Anders als bei Virtual Reality wird also keine komplett neue Realität geschaffen, sondern die vorhandene Realität durch Hologramme erweitert. Ähnlich wie bei Augmented Reality, nur noch ein wenig immersiver.
In der HoloLens ist neben CPU und GPU auch noch eine zusätzliche HPU (Holo Workmanship Unit) verbaut. Dadurch schafft die Brille die ganzen notwendigen Berechnungen und kann komplett autononom arbeiten. Es ist also kein störendes Kabel oder ein externer PC notwendig. Die komplette Technik befindet sich in der Mixed Reality Brille.
Meine Erfahrungen mit der Microsoft HoloLens
Als Brillenträger macht man sich immer darüber Gedanken, ob man seine Brille unter einer Hightech-Brille tragen kann. Besonders bei der HoloLens ist das sehr wichtig, da man die tatsächliche Realität ja weiterhin wahrnimmt. Man taucht ja nicht in ein Spiel ein, wie bei der HTC Vive oder der Oculus Rift. Doch ich kann alle Brillenträger beruhigen: Unter der Microsoft HoloLens ist mehr als genug Platz für eure Brille und ihr könnt sie einfach auflassen. Beim Aufsetzen der HoloLens musste ich nur ein wenig schräg ansetzen, damit erst die Brille unter die HoloLens kam.
Über ein kleines Rad am Hinterkopf habe ich die HoloLens dann fest gedreht, damit sie gut sitzt und nicht bei meinen Bewegungen vom Kopf rutscht.
Schon ging es los. Zahlreiche Sensoren in der Front haben meine Position im Raum erkannt und begonnen die Bewegungen zu erfassen. Da die Steuerung der HoloLens sowohl über Gesten, als auch über Sprache funktioniert, wird natürlich auch zugehört. Ein zusätzlicher Controller ist nicht notwendig, man kann aber beispielsweise eine Bluetooth-Tastatur verbinden um Eingaben zu tätigen.
Sowohl die Sprachsteuerung, als auch die Gestensteuerung funktionierte in meiner Demo sehr gut. Meine Sprachbefehle wurden sofort erkannt, bei den Gesten brauchte ich zunächst ein wenig Übung. Doch bereits nach wenigen Minuten fiel mir das deutlich einfacher und ich konnte ohne Probleme Objekte erstellen, verschieben und skalieren.
Die Hologramme werden auf einem kleinen rechteckigen Sichtfenster dargestellt. Es wird also nicht das komplette Sichtfeld ausgefüllt. Das ist ein wenig irritierend, denn man sieht ja Hologramme vor sich, die so aussehen, als ob sie tatsächlich da wären. Nur wenn sie zu groß sind, sind sie innerhalb des menschlichen Sichtfelds auf einmal abgeschnitten. Da hilft dann nur ein Schritt oder ein Blick zur Seite, um den Rest einzufangen.
Mein erstes Hologramm war ein BMW i8, der im Raum schwebte. Da der Raum nicht groß genug für eine 1:1 Darstellung war, war das Auto ein wenig kleiner. Ich konnte um das Auto herumgehen und es von allen Seiten betrachten.
Deutlich cooler fand ich jedoch die zweite Demo. Ich platzierte einen Gulli auf dem Boden, der sich anschließend von selbst öffnete. Nun konnte ich in einen U-Bahn Tunnel schauen, in dem regelmäßig eine U-Bahn durchfuhr. Dabei konnte ich mich tatsächlich durch die Gulliöffnung in dem Tunnel umgucken, als ob ich wirklich vor einer solchen Öffnung stehe.
Ähnlich war auch meine dritte Demo. Ich konnte Fenster im Raum platzieren, durch die ich dann auf eine virtuelle Stadt herunterblicken konnte.
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Fazit
Insgesamt bietet die Microsoft HoloLens eine sehr coole neue Technik. Spannend ist auch, dass man kein Kabel benötigt und sich somit frei bewegen kann.
Bis die HoloLens beim Konsumenten ankommt, wird aber noch einiges an Zeit vergehen. Die Entwickler sind bisher nur im Business Bereich unterwegs, beispielsweise in der Automobil-Industrie. Doch auch für Universitäten wird die Technik schon interessant.
Die Microsoft HoloLens ist bereits als Development Edition für 3.299 Euro und als Commercial Suite für 5.489 Euro vorbestellbar. Die Auslieferung beginnt Ende November. Preislich ist sie also noch nicht beim Konsumenten angekommen und sicherlich wird für viele auch das eingeschränkte Sichtfeld störend sein. Mich hat die HoloLens jedoch begeistert und ich freue mich auf die angekündigten Modelle der Hardware-Partner, die bei 300 US-Dollar starten sollen.