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QNAP: Malware „QSnatch“ greift Netzwerkspeicher an

Das finnische Cyber-Emergency-Response-Team der Transport and Communications Agency hat in der letzten Woche die Malware “QSnatch“ entdeckt, welche Netzwerkspeicherlösungen des Unternehmens QNAP angreift.

Laut Entdeckerteam modifiziert das Schadprogramm die Firmwareeinstellungen der Netzwerkspeicher und blockiert so künftige Hersteller-Updates, was dazu führt, dass es durch solche nicht mehr entfernt und ausgesperrt werden kann. Aus dieser komfortablen Position heraus stiehlt das Programm die Zugangsdaten und kommuniziert mit entfernten Command-and-Control-Servern. Fremde können so Zugriff auf den eigenen Netzwerkspeicher erhalten. Ferner besteht theoretisch die Möglichkeit, weitere Schadmodule nachzuladen und so auf weitere Arten Schaden anzurichten.

Auch das Cyber-Emergency-Response-Team (CERT) der Bundesverwaltung warnt vor der Malware. Über Twitter gab es bekannt, dass in Deutschland derzeit etwa 7.000 QSNAP-Geräte betroffen seien. Betroffen sind laut CERT der Bundesverwaltung Geräte, die aus dem Internet erreichbar sind und mit einer veralteten Firmwareversion betrieben werden. Das finnische CERT äußerte sich ähnlich.

Als Schutzmaßnahme vor einer Infektion des eigenen Netzwerkspeichers bietet es sich also an, ihn gar nicht erst mit dem Internet zu verbinden. Ist das Gerät bereits betroffen, hilft laut finnischer Transport and Communication Agency das Zurücksetzen des Netzwerkspeichers auf die Werkseinstellungen. Anschließend soll die neueste Version der Firmware installiert werden. Ob das Update der Firmware jedoch hilft, eine (neuerliche) Infektion mit QSnatch zu vermeiden, ist derzeit nicht klar.

Das finnische Team rät weiterhin dazu, alle Passwörter des Netzwerkspeichers zu ändern, unbekannte Nutzeraccounts zu entfernen, alle weiteren Anwendungen zu aktualisieren, unbekannte Anwendungen zu löschen, den QNAP-Malware-Remover zu installieren und eine Zugangskontrollliste für das Gerät zu erstellen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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