Aufgrund der Beschädigung gleich zweier Unterseekabel sind die schottischen Shetlandinseln zeitweise vom Internet abgeschnitten gewesen. Die Beeinträchtigungen für die rund 20.000 Bewohnenden waren enorm. Die Verbindung konnte jedoch zügig zumindest provisorisch wiederhergestellt werden.
Zwei Unterseekabel beschädigt
Die Shetlandinseln sind über je ein Seekabel mit den Färöerinseln sowie mit dem schottischen Festland verbunden. Das Kabel zu den Färöerinseln wurde zunächst beschädigt, kurz darauf fiel auch die Verbindung zum schottischen Festland aus. Die Folgen eines Internetausfalls auf den Shetlandinseln beschrieb der lokale Unterhausabgeordnete Alistair Carmichael als einschneidend: „Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und uns 20 bis 30 Jahre in die Vergangenheit katapultiert“. Carmichael machte ferner darauf aufmerksam, dass das Internet für alle Bereiche des täglichen Lebens von zentraler Bedeutung ist: „Kommunikation ist zentral für das moderne Leben, für die Wirtschaft, für Rettungsdienste und den Bildungsbereich“.
Die Folgen waren entsprechend deutlich zu spüren. So vielen etwa alle Bankautomaten auf den Inseln aus. Auch Kartenzahlungen waren aufgrund der gekappten Internetverbindung nirgendwo möglich. Noch einschneidender war die Tatsache, dass Rettungsdienste über den Mobilfunk nicht erreicht werden konnten. Wer Polizei, Rettungswagen oder Feuerwehr alarmieren wollte, war auf eine Festnetzverbindung angewiesen – oder musste persönlich die nächste Niederlassung der jeweiligen Organisation aufsuchen.
Ursache unklar
Die Ursache für den Ausfall beider Kabelverbindungen zu den Shetlandinseln ist bisher nicht aufgeklärt. In einigen Medienberichten, etwa im SPIEGEL, war die Rede davon, ein Schleppnetzfischschiff habe die Kabel beschädigt. Ian Brown, Partner des Internetproviders Shetland Broadband, hingegen gab an, dass die Ursache nicht abschließend geklärt sei: „Wir wissen nicht, ob das Kabel an einem Schiff hängengeblieben ist oder ob es angehoben und anschließend von der Strömung erfasst wurde“. Brown wies ferner darauf hin, dass es sich um ein sehr seltenes respektive unwahrscheinlich eintretendes Ereignis handle. Er verglich es mit einem Sturmschaden.
Laut BBC und Brown wurde das Kabel zum schottischen Festland anders als das zu den Färöerinseln nicht vollständig zerrissen. Das wiederum führte dazu, dass eine provisorische Reparatur durchgeführt werden konnte. Seit heute Mittag (21.10.22) sind die Shetlandinseln daher wieder ans Internet angeschlossen. Der Ausfall blieb damit auf rund einen Tag beschränkt. In der kommenden Woche sollen die Reparaturen vollständig abgeschlossen sein.