Sonnenenergie direkt aus dem Weltall, die über Mikrowellen zur Erde übertragen wird. Ein entsprechendes Raumfahrtprojekt dazu ist in China bereits im Juni gestartet. Nun laufen erste Tests für das Solarkraftwerk im Weltall.
China testet Solarstrom aus dem All
In China ist bereits die erste Basisstation für die Gewinnung von Solarstrom aus dem All in Betrieb genommen worden. Die Raumstation Tiangong soll als erste Teststation für das geplante Solarkraftwerk dienen und soll laut China Morning Post eine Schlüsselposition für die Gewinnung von Solarenergie einnehmen.
Ähnliche Projekte laufen in Großbritannien, Südkorea, Japan und den USA bereits seit geraumer Zeit, doch China ist mit den Tests am weitesten fortgeschritten und werkelt trotz horrender Kosten weiter an dem Projekt.
Im Rahmen eines ersten Tests soll von der Raumstation aus Solarenergie eingefangen und über Mikrowellenstrahlen zur Erdoberfläche geschickt werden. Dabei ließe sich die Strahlung offenbar präzise steuern und könne nahezu jeden Ort auf der Erde erreichen.
Wie FutureZone berichtet, soll das chinesische Solarkraftwerk im Weltall einen Durchmesser von rund einem Kilometer haben und es erlauben, Mikrowellen im Gigawattbereich an die Erde zu senden.
Umstrittenes Projekt
Das Projekt gilt allerdings aus vielerlei Hinsicht als umstritten. Einerseits gehen mit dem Solarkraftwerk im All horrende Kosten einher, während ein regulärer Betrieb erst für das Jahr 2050 oder später möglich erscheint. Andererseits fürchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass sich die Mikrowellenstrahlen aufgrund ihrer schieren Höhe der Energie und der punktgenauen Steuerung auch als Waffe nutzen ließen.
So oder so wird sich China vermutlich wenig beeindrucken lassen und das Weltraumprojekt weiter vorantreiben. Auch innerhalb der EU gehen die Arbeiten im Weltall weiter: so plant man, Rechenzentren ins All zu verlegen, um unter anderem eine Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen. Unter anderem, weil viele Serverfarmen auf der Erde wegfallen aber auch, weil sich die Rechenzentren durch die Nähe zur Sonne günstig mit Solarenergie selbst versorgen könnten.