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Sparkassen starten mobiles Bezahlen per Smartphone

Etwa fünf Wochen nachdem Deutschland-Release von Google Pay wurde die offizielle Android-App der Sparkassen zum mobilen Bezahlen ebenfalls freigeschaltet. Mehr als 300 Sparkassen bieten die Bezahlung per Smartphone statt EC- oder Kreditkarte bereits an, bis Ende 2018 sollen alle 390 Sparkassen am neuen Dienst teilnehmen. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) erklärte während einer Pressekonferenz in Berlin, dass „die Sparkassen so das Angebot an sicheren Bezahlmöglichkeiten erweitern“.

Das kontaktlose Bezahlen im Laden erfolgt, indem ein Kunde einfach sein Smartphone an ein NFC-fähiges Kartenterminal hält. In Deutschland verfügt bereits ein Großteil aller Kassen über diese Technologie. Wie der DSGV erklärt, benötigen Kunden zur Nutzung des Dienstes lediglich ein Android-Smartphone mit Version 5.0 oder neuer des Betriebssystems, das NFC-fähig ist. Anschließend werden die Zahlungen genau wie herkömmliche Zahlungen per Girokarte vom Konto des Nutzers abgebucht. Außerdem wird die Funktion nur Kunden die mindestens 18 Jahre alt sind angeboten, die das Online-Banking ihrer Sparkasse bereits aktiviert haben.

Unkomplizierte Einrichtung

Die Einrichtung ist denkbar einfach. Nutzer können die App „Mobiles Bezahlen“ kostenlos aus dem Google Play Store downloaden und dort ihre Sparkassen Kredit- oder Girocard hinterlegen. Zahlungen per Smartphone im Ausland sind nur möglich, wenn eine Mastercard der Sparkasse in der App hinterlegt wurde. Derzeit unterstützt die App Visa-Cards noch nicht, in Zukunft werden diese aber noch implementiert. Um eine neue Karte in der App zu hinterlegen, loggt der Nutzer sich mit seinen Zugangsdaten des Online-Bankings und einer normalen Tan in der App ein. Anschließend kann in der App eine der Karten des Nutzers seiner jeweiligen Sparkasse ausgewählt werden, die im Anschluss bei mobilen Bezahlvorgängen belastet wird.

Da die Gebühren von den jeweiligen Sparkassen selbst gestaltet werden können, müssen Nutzer diese bei ihrer Sparkasse erfragen. Einige Sparkassen verlangen für Lastschriften generell Gebühren, Zahlungen über die neue App würden also auch Kosten verursachen.

Ob und wann die Sparkassen App auch für Apple iPhones verfügbar sein wird ist noch offen. Bisher sperrt Apple die dafür nötige Schnittstelle auf ihren Geräten für Bezahl-Apps von Dritten. Aus diesem Grund ist auch Google Pay nicht für iPhones verfügbar.

Hohe Sicherheitsstandards

Die Sicherheitseinstellungen der App bieten viele Optionen. Nutzer können selbst festlegen, ob lediglich der Bildschirm aktiv, das Smartphone entsperrt oder sogar die App geöffnet sein muss, um Transaktionen auslösen zu können. Normalerweise muss für Bezahlungen unter 25 Euro kein PIN eingegeben werden, auf Wunsch ändert die Sparkasse dieses Limit jedoch auch oder entfernt es komplett.

In der Pressemitteilung weist der Verband außerdem auf „die hohen Sicherheitsstandards der Deutschen Kreditwirtschaft für Kartenzahlungen hinsichtlich Datenschutz, Transaktionssicherheit und Missbrauchsschutz“ hin, die die App in vollem Umfang erfüllen soll.

Andere Banken folgen

Auch andere deutsche Banken haben bereits angekündigt eigene Bezahl-Apps auf den Markt zu bringen. Die Deutsche Bank und die Postbank bieten bereits aktuell eine App an, die dieselben Funktionen wie die Sparkassen App bietet. Im August sollen auch Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken mit ihren Smartphones bezahlen können.

Insgesamt ist mobiles Bezahlen per Smartphone in Deutschland noch wenig verbreitet. Laut einer repräsentativen Umfrage der Bundesbank haben 2017 nur 7 Prozent aller Deutschen per Smartphone bezahlt, da die meisten Befragten schlicht keinen Bedarf für die Zahlungsmethode sehen oder Sicherheitsbedenken haben.

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