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Terror-Watchlist des FBI offen zugänglich

Das Terrorist Screening Center (TSC), eine von mehreren US-Behörden gebildete Einrichtung zur Überwachung potentieller Terroristinnen und Terroristen, die vom FBI geleitet wird, führt seit Jahren eine hochumstrittene Terror-Watchlist, auf der potentielle Terroristinnen und Terroristen sowie Anweisungen zum Umgang mit diesen gelistet sind. Diese Liste war nun über das Internet offen zugänglich.

Persönliche Daten und Flugverbotsinformationen

Neben den persönlichen Daten von mehr als zwei Millionen Menschen, die die US-Behörden für potentielle Terroristinnen bzw. Terroristen halten, umfasst die Liste unter anderem Angaben zu verhängten Flugverboten gegen die aufgeführten Personen. Zu den enthaltenen persönlichen Daten zählen neben Name, Geburtsdatum und Staatsangehörigkeit unter anderem Reisepassdaten.

Mit der Liste wollen die zuständigen US-Behörden dafür sorgen, potentielle Terroristinnen und Terroristen im Rahmen von Kontrollen identifizieren und etwa am Besteigen von Flugzeugen hindern zu können. Umstritten ist die Liste unter anderem, da die Praxis der Erstellung intransparent ist: Wer aus welchem Grund auf der Terror-Liste landet, ist gesetzlich nicht geregelt und wird nicht offen kommuniziert. Der Sicherheitsforscher Bob Diachenko, der die Liste im Internet entdeckte, verweist etwa darauf, dass die American Civil Liberties Union seit Jahren gegen die „geheime[] staatliche[] Flugverbotsliste ohne ordnungsgemäßes Verfahren“ kämpfe.

Liste wird mit Fluggesellschaften geteilt

Die USA teilen die Liste mit unterschiedlichsten Fluggesellschaften, um eine effektive Durchsetzung der Flugverbote zu ermöglichen. Ob sie nun direkt aus einer US-Behörde oder aus einer Fluggesellschaft heraus auf einen frei zugänglichen Server gelangte, ist bisher unklar. Die Adresse des betroffenen Servers konnte jedoch Bahrain zugeordnet werden.

Diachenko verweist weiterhin darauf, seinen Fund unverzüglich dem Department of Homeland Security gemeldet zu haben. Aus dem Internet verschwand die Liste seinen Angaben zufolge jedoch erst drei Wochen nach seiner Meldung. Dass sie von den Suchmaschinen Censys und Zoomeye indiziert wurde, macht es wahrscheinlich, dass sie während ihrer Online-Zeit nicht nur in die Hände des Sicherheitsforschers gelangte, was die Wahrscheinlichkeit der Verwendung der Daten durch Dritte steigert und ein potentielles Risiko für die Gelisteten wie für die US-Behörden darstellt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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