In den vergangenen Tagen hat der Elektroauto-Riese Tesla nicht nur seine erfreulichen Geschäftszahlen vorgelegt. Obendrein stellte das Unternehmen mit der Ikone Elon Musk an seiner Spitze die neuen Varianten seines Model S und Model X vor. Neben einem überarbeiteten Exterieur überzeugt hierbei vor allem das Innenleben. So verbaut Tesla kurzerhand ein Infotainment-System, das mit 10 Teraflop Leistung auftrumpfen möchte. Damit verfügen die beiden Neuauflagen über nichts geringeres als eine integrierte Spielekonsole. Auch in Sachen Motorleistung klingen Teslas Angaben wieder wegweisend. So sollen die beiden hochpreisigen E-Autos bis zu 1.100 PS und eine Reichweite von beachtlichen 840 km vorweisen können.
Karosserie-Design ähnelt Model 3
Erstaunlicherweise haben sich die beiden Top-Modelle der E-Auto-Schmiede beim Karosserie-Design am weit günstigeren Model 3 orientiert. So ersetzt Tesla das zuvor vorherrschende Chrom durch ein etwas unauffälligeres schwarz. Dies steht dem Model S und Model X auf den ersten Blick sehr gut. Schließlich sorgt dies für ein viel aufgeräumteres Design, welches bereits beim Model 3 viele Käufer überzeugt hat.
Doch nicht nur die Materialwahl hat sich geändert. Tesla überarbeitet darüber hinaus die Stoßfänger seiner beiden Top-Modelle. Die Neugestaltung sorgt dafür, dass das Auto nicht nur sportlicher aussieht, sondern obendrein über eine bessere Aerodynamik verfügt. Die optische Überarbeitung war nach neun Jahren, die kaum äußerliche Veränderungen mitgebracht haben, aber auch bitter nötig.
Wegweisendes Design im Innenraum
Doch die überarbeitete Karosserie gerät schnell in den Hintergrund, wenn man einen Blick ins Innere des Model S und X wirft. Hier vollführt Tesla erneut einen wegweisenden Schritt. Der mittlerweile etwas wuchtig wirkende Hochkant-Bildschirm weicht in den Neuauflagen einem gänzlich erneuerten Infotainment-System. Highlight ist hier ein 17 Zoll großer Bildschirm, der nun im Breitbild-Format daherkommt. Dank einer Auflösung von 2.200 x 1.300 Pixeln dürfte dieses gestochen scharf daherkommen.
Anders als beim bisherigen Tesla-Display lässt sich dieses nun nach rechts und links neigen. Die Model S und X verfügen auch dieses mal wieder über zwei Displays vorne. Neben dem besagten Haupt-Display hat der Fahrer ein weiteres unmittelbar vor seinen Augen. Dank des überarbeiteten Lenkrades soll man barrierefreien Blick auf dieses Display haben können.
Gaming auf vier Rädern?
Doch nicht nur optisch hat sich im Innenraum einiges getan. Tesla hat seinem Infotainment-System außerdem ein sattes Leistungsupgrade spendiert. Damit nimmt das Thema Multimedia einen noch größeren Raum beim US-Amerikanischen E-Auto-Hersteller ein. Das Unternehmen verbaut hier streng genommen eine waschechte Spielekonsole. Diese soll bis zu 10 Teraflops Rechenleistung bieten können. Damit hält das Infotainment-System in etwa mit der PlayStation 5 und der Xbox Series X mit. Die von Tesla herausgegebenen Bilder zeigen unter anderem das beliebte Rollenspiel The Witcher 3. Als Eingabegeräte sollen drahtlose Controller unterstützt werden. Damit nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren beeindruckt sind, verbaut Tesla außerdem ein umfangreiches Audio-System. Serienmäßig gibt es hier 22 Lautsprecher, die zusammen auf eine Leistung von 960 Watt kommen sollen. Auch eine aktive Geräuschunterdrückung soll mit an Bord sein.
Auch abseits des völlig überarbeiteten Multimedia-Systems hat sich im Innenraum einiges getan. So gibt es im aktualisierten Mitteltunnel nun zwei Ladeschalen, die man unter anderem zum Laden seines Smartphones nutzen kann. Zwischen Fahrer und Beifahrer befindet sich nach wie vor eine Armlehne, die man bequem als Staufach nutzen kann. An der Rückseite der Armlehne befindet sich ein Display für die Passagiere, die auf der Rückbank Platz nehmen. Wobei man nicht wirklich von einer Rückbank sprechen kann. Tesla setzt hier viel mehr auf zwei einzelne Sitze, die durch einen Becherhalter voneinander getrennt werden. Im Model S kann man jedoch den Becherhalter bequem hochklappen, damit auch fünf Personen problemlos ins Innere des Autos passen. In Sachen Platz bietet das Model S ohnehin Beachtliches. So lässt sich die Rückbank umlegen, um den Kofferraum zu vergrößern. Sogar ein zusammengebautes Fahrrad soll im Tesla so Platz finden können.
Mehr PS und Reichweite dank Plaid+
Auch beim neuen Model S kann man sich zwischen unterschiedlichen Varianten unterscheiden. Ingesamt gibt es drei verschiedene Ausführungen. Alle haben eine adaptive Luftfederung, einen Premium-Innenraum sowie das umfangreiche Soundsystem serienmäßig an Bord. Wer sich für das Modell „Maximale Reichweite“ entscheidet, muss 86.990 Euro auf den Tisch legen. Dafür gibt es dann den Dual-Motor mit einer geschätzten Reichweite von 663 km, 250 km/h Spitzengeschwindigkeit, einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 3,2 Sekunden und Allradantrieb.
Auf den neuen Namen „Plaid“ hört die Sportausstattung des Model S. Hier gibt es einen Dreifach-Motor, der ebenfalls mit Allrad-Antrieb kommt. Die Reichweite ist mit 628 km zwar etwas geringer, dafür gibt es aber auch eine Höchstgeschwindigkeit von beeindruckenden 320 km/h. Das Sport-Modell beschleunigt von 0 auf 100 in 2,1 Sekunden und schlägt mit 116.900 Euro zu Buche. Wer Sport und Reichweite miteinander verbinden möchte, greift zur Variante „Plaid+“. Hier bietet des Model S zu einem stolzen Preis von 139.900 Euro 1.100 PS, eine Reichweite von über 840 km und eine Beschleunigung von 0 auf 100 in gerade einmal 2,1 Sekunden.
Teure Anpassungsmöglichkeiten
Erfreulicherweise setzt Tesla, anders als gängige europäische Autobauer, auf eine umfangreiche Serienausstattung. Dennoch kann man sich für etwas Aufpreis auch zusätzliche Ausstattung sichern. Dies beginnt bei der Farbe. Standardmäßig kommen die neuen Modell in der Farbe Weiß daher. Wer sich hier etwas Ausgefalleneres wünscht, musst draufzahlen. Die Kosten liegen dabei je nach Farbe zwischen 1.600 Euro und 2.900 Euro. Auch größere Felgen kann man sich zu einem Aufpreis von 4.700 Euro sichern. So wachsen die 19 Zöller auf 21 Zoll große Felgen an.
Zur Standardausstattung gehört ein vollständig schwarzer Innenraum. Dieser lässt sich für 2.100 Euro aber auch in Schwarz und Weiß oder aber in einem Beige-Ton wählen. Die wohl spannendste Sonderausstattung hört auf den Namen „Volles Potenzial für autonomes Fahren“. Hier sichert man sich den erweiterten Autopiloten zur einem Aufpreis von 7.500 Euro. Der klassische Autopilot ist wiederum ebenfalls standardmäßig an Bord.
Auch beim Model X hat sich einiges getan
Nicht nur sein hochpreisiges Model S hat Tesla einer Frischzellenkur unterzogen. Das E-SUV Model X bekommt ebenso ein überarbeitetes Design. Wie beim Model S hat Tesla auch hier sowohl Innenraum als auch Karosserie neu durchdacht. Die Kosten für das wuchtige E-Auto decken sich in etwa mit denen des Model S. So startet die Variante mit Dual Motor bei 95.990 Euro. Wer sich für die sportliche Variante „Plaid“ entscheidet, muss hingegen 116.990 Euro zahlen. Eine „Plaid+“-Variante hat Tesla für das Model X bislang noch nicht angekündigt.
Verfügbarkeit
Die überarbeiteten Premium-E-Autos dürften den Markt wohl ordentlich aufmischen können. In Deutschland dürfen wir uns noch dieses Jahr über die Verfügbarkeit des Model X und S freuen. Der deutschen Webseite kann man September bzw. Ende 2021 als Release-Datum entnehmen.