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TikTok möchte gegen Trumps Verfügung klagen

Der Zwist zwischen US-Präsident Trump und den Betreibern der beliebten App TikTok spitzt sich immer weiter zu. Nun hat der Entwickler Bytedance die Flucht nach vorne angetreten. Anstelle einem Verkauf des US-amerikanischen, kanadischen, australischen und neuseeländischen Geschäfts von TikTok stattzugeben, möchte Bytedance gegen die Verfügung des Präsidenten klagen.

Trump wollte Verkauf erzwingen

US-Präsident Donald Trump möchte, dass der Entwickler Bytedance u.a. sein US-Geschäft verkauft. Hierbei schlackerten die Ohren von zwei Unternehmen gewaltig – Microsoft und Oracle. Doch Microsoft ist seit Beginn der Verkaufsverhandlungen Interessent Nummer Eins. Wie sich jedoch nun herausstellt, möchte TikToks Entwickler nicht klein bei geben. Bytedances Verkaufsverhandlungen basieren nicht auf Eigeninitiative des Entwicklers. Trump drohte vielmehr ein Verbot von TikTok an, wenn die US-Geschäfte nicht in die Hände eines US-Unternehmens wandern werden. Dieser Erlass ist nun ursächlich dafür, dass Bytedance Klage einreichen möchte. Schon in der kommenden Woche möchte der Erfinder TikToks nach eigenen Angaben die rechtlichen Schritte einleiten. Diesen Schritt erklärt Bytedance damit, dass die US-Regierung „nicht auf Fakten geachtet“ habe und außerdem „versucht, sich in die Verhandlungen privater Unternehmen einzumischen“. Aufgrund dessen war es TikTok nicht möglich eine passende Lösung zu finden.

Trump fürchtet um die nationale Sicherheit

Wie kommt es dazu, dass Trump die bei Jugendlichen so beliebte App derart „bekämpft“? Der US-Präsident sieht nach eigenen Aussagen nichts geringeres als die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika in Gefahr. Dies begründet er mit der angeblichen Nähe der App-Entwickler zur chinesischen Regierung. Trump fürchtet sich darum, dass TikTok auf Druck der chinesischen Regierung empfindliche Daten von US-Bürgern weiterleiten könne. Dementsprechend forderte er ein Verbot der App. Allerdings soll das Verbot unter aufschiebender Wirkung erst Mitte September in Kraft treten. Mitarbeiter von Bytedance können über die Anschuldigungen des Präsidenten nur lachen. Schließlich habe dieser „bisher noch keine Beweise gezeigt, die solche Anschuldigungen untermauern könnten“, erklärte Vanessa Pappas (TikToks Chefin des Überseegeschäfts) gegenüber dem Nachrichtensender Bloomberg.

Entwickler Bytedance hat mit TikTok eine der derzeit erfolgreichsten Apps entwickelt.

Drei Monate Zeit zum Verkauf

Eine Alternative zum Verbot wäre nur die Übernahme der US-Geschäfte durch ein US-amerikanisches Unternehmen. Dies hat der US-Präsident in der letzten Woche deutlich gemacht. Er hat den Betreibern der App eine Frist von drei Monaten gesetzt. Wenn sie innerhalb dieses Quartals nicht an ein US-Unternehmen verkaufen, wird die App schlichtweg verboten. Zum Verkauf der App gehört auch die Weitergabe aller Daten, die bislang von TikTok zu US-Bürgern gesammelt wurden. Außerdem ist es TikTok ab dem Verkauf untersagt, in den Vereinigten Staaten Besitztümer zu haben, welche beim Betrieb der App zum Einsatz kommen.

Verkauf als letzter Rettungsanker

Die Idee des US-Präsidenten setzt TikTok die Pistole auf die Brust. Schließlich müssten sie ihr US-Geschäft komplett aufgeben. Doch ein Verkauf würde wiederum alle rechtlichen Schwierigkeiten aus der Welt schaffen. Microsoft hat die verzwickte Lage des Unternehmens zum Anlass genommen, um gleich über die Verkauf der TikTok-Geschäfte in mehreren Ländern zu verhandeln. Neben dem Geschäft der USA, Kanada, Australien und Neuseeland, war der Tech-Konzern außerdem an TikTok in England und Indien interessiert. Alle Verhandlungen haben einen Ursprung – den gegenwärtigen Handelskonflikt zwischen den USA und China. In diesem Fall scheint TikTok das neue Huawei zu werden. Die Vereinigten Staaten möchten den Druck auf den fernen Osten ganz klar erhöhen. Es bleibt weiterhin spannend wie das Tauziehen weitergehen wird. Spätestens nach Klage von Bytedance geht der Konflikt in eine neue Runde.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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