Toshiba wird für 14 Milliarden Euro verkauft

Das Elektronikunternehmen Toshiba wird Presseberichten zufolge für umgerechnet 14 Milliarden Euro an eine Investitionsgruppe verkauft. Das Unternehmen soll im Zuge dessen privatisiert werden.

Toshiba in der Krise

Toshiba befindet sich seit einiger Zeit in einer veritablen Krise, die mit unterschiedlichsten Manövern überwunden werden sollte. Gelungen ist das bisher nicht. Nach dem Bekanntwerden eines Bilanzskandals im Jahr 2015 – Toshiba hatte geschönte Zahlen präsentiert – ging es für Toshiba bergab. In den folgenden Jahren fuhr das Unternehmen darüber hinaus Verluste mit Atomkraftwerken in den USA ein und verkaufte seine NAND-Flash-Sparte, um wirtschaftlich lebensfähig zu bleiben. Sie firmiert mittlerweile unter dem Namen Kioxia. Geplant war ferner die Aufspaltung in mehrere Unternehmen, die durch die Aktionäre jedoch abgelehnt wurde.

Verkauf an Investitionsgruppe

Nun soll die Krise durch den Verkauf an eine Investitionsgruppe, die aus 20 japanischen Unternehmen, darunter Chūbu Denryoku, die Investmentbank ORIX und der Elektronikfertiger Rohm, überwunden werden. Einem Bericht von Nikkei zufolge liegt der Kaufpreis bei rund zwei Billionen japanischen Yen, was rund 14 Milliarden Euro entspricht. Das im Jahr 1875 gegründete Traditionsunternehmen soll im Zuge der Übernahme privatisiert werden. Sofern die Behörden dem Verkauf zustimmen, wird Toshiba folglich von der Börse verschwinden.

Eine herausragende Stellung hat Toshiba auf dem Markt derzeit nur noch mit seinen MAMR-Festplatten inne. Nach Seagate und Western Digital ist Toshiba der drittgrößte HDD-Hersteller der Erde. Die Nutzung von Microwave Assisted Magnetic Recording (MAMR) zur Herstellung von Festplatten ist dabei ein Alleinstellungsmerkmal von Toshiba. Mit dieser Technik können bis zu 20 TB große HDDs gefertigt werden.