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Trump will TikTok in den USA verbieten – Microsoft erwägt angeblich Kauf

Das chinesische Unternehmen ByteDance ist mit seiner App TikTok überaus erfolgreich. Jugendliche in verschiedensten Ländern sind auf TikTok aktiv und teilen kurze Videos von sich. US-Präsident Donald Trump ist die App ein Dorn im Auge: Er will das chinesische Unternehmen dazu zwingen, sich aus den USA zurückzuziehen. Der Plan ist Teil der Agenda, chinesische Einflüsse aus den USA fernzuhalten.

Trump: „Was TikTok betrifft, so verbannen wir sie aus den USA“

Am Freitagabend hatte Trump vor Journalistinnen und Journalisten angegeben, die App aus den USA „verbannen“ zu wollen. Ferner habe er angegeben, die nötigen Rechte dazu zu besitzen und per Präsidentenverfügung oder wirtschaftlicher Notstandsermächtigung handeln zu dürfen. Die Maßnahme – sofern sie tatsächlich ergriffen wird – würde in den harten Kurs der US-Regierung gegen chinesische Akteure in den USA passen. Erst jüngst wurde ein chinesisches Konsulat in Houston, Texas geschlossen. Darüber hinaus haben die USA als Reaktion auf das chinesische Sicherheitsgesetz für Hongkong wirtschaftliche Sanktionen gegen Hongkong erlassen. Die Androhung fällt damit in eine Zeit massiver Spannungen zwischen den USA und China, die sich dadurch weiter verschärfen könnten.

Vorbehalte gegen TikTok gibt es jedoch nicht nur in den USA. Auch in anderen Ländern wurde die Befürchtung geäußert, Daten von Nutzerinnen und Nutzern könnten an die chinesische Regierung weitergegeben werden. TikTok selbst bestreitet diese Vorwürfe und verweist darauf, die entsprechenden Daten in den USA, nicht aber in China zu speichern und in China nicht aktiv zu sein.

Ist Microsoft an einer Übernahme interessiert?

Ebenfalls seit Freitag kursieren Gerüchte, Microsoft habe Interesse bekundet, das US-Geschäft der App zu übernehmen. Microsoft hat sich bisher noch nicht zu den Gerüchten geäußert, sodass weiterhin unklar ist, ob tatsächlich ein derartiges Kaufinteresse besteht. Sollte Microsoft TikTok in den USA tatsächlich übernehmen, würde das Unternehmen mit einem Schlag zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Marktführer Facebook auf dem Spielfeld der sozialen Netzwerke werden.

Der republikanische Senator Lindsey Graham bezeichnete die Übernahme des US-Geschäfts von TikTok durch ein US-Unternehmen unterdessen als „Win-win-Situation“ für die USA und die Nutzerinnen und Nutzer der App: Das nationale Interesse an Abschirmung vor chinesischem Einfluss würde dadurch ebenso gewahrt bleiben wie das Interesse an der Weiternutzung der App.

Sollte es tatsächlich zu einer entsprechenden Anordnung Trumps kommen, waren die Bemühungen des Unternehmens, sich aktiv von China zu distanzieren, umsonst. TikTok hatte in letzter Zeit verstärkt versucht, sich in Richtung des Westens zu orientieren und als amerikanisch orientiertes Unternehmen zu präsentieren. Im Zuge dessen wurden etwa Kevin Mayer, ehemaliger Manager bei Walt Disney als Vorstandvorsitzender engagiert, die Schaffung zehntausender neuer Arbeitsplätze in den USA versprochen und Lobbyarbeit in den USA betrieben.

Interessant ist im Kontext der aktuellen Debatte am Rande auch die Tatsache, dass Donald Trump zuletzt persönlich mit Nutzerinnen und Nutzern der App in Konflikt geriet: Im Vorfeld eines Wahlkampfauftritts im Juni sollen zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer des sozialen Netzwerks Tickets reserviert haben, ohne zur Veranstaltung zu erscheinen, um Trump ein Debakel zu bescheren.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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