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Verkauf gebrauchter Fritzboxen per einstweiliger Verfügung untersagt

Das Unternehmen AVM hat eine einstweilige Verfügung gegen den Online-Händler Carlo Faber erwirkt, die es diesem verbietet, seine etwa 20.000 gebrauchte Fritzbox 6490 Cable weiterzuverkaufen. Es handelt sich dabei um Router von Kabelkunden, die von vom Internetprovider gemietet wurden. Im Vergleich zur herkömmlichen Fritzbox 6490 Cable aus dem Handel unterscheiden sich diese Modelle durch eine spezielle Provider-Firmware und ein anderes Design sowie ein Provider-Logo auf dem Gehäuse.

Eigentlich können die so modifizierten Fritzbox 6490 Cable Router von Kunden anderer Provider aufgrund der modifizierten Firmware nicht genutzt werden. Der Online-Händler hat deshalb den praktisch „wertlosen Elektroschrott“ durch das Aufspielen der Standard-AVM-Firmware aufgewertet, die es ermöglicht, die Router mit allen Providern zu nutzen und über das Webinterface upzudaten. Angeboten wurden die gebrauchten aber voll funktionstüchtigen Fritzbox 6490 Cable Router dann für 70 Euro statt der normalen 150 Euro.

Weniger Verkäufe vor AVM

Laut den Anwälten von AVM handelt es sich dabei um „eine nicht zuverlässige Produktänderung“, weil die Modelle nicht für den freien Markt, sondern für einen speziellen Internetprovider gefertigt wurden. Der Grund für das gerichtliche Vorgehen gegen den Händler dürfte aber wohl die geringeren Verkäufe aufgrund der „Billig-Konkurrenz“ sein.

Der Händler Carlo Faber vertritt hingegen die Ansicht, dass die Installation der Standard-Firmware „keine Beeinträchtigung der Ware mit sich bringt“, sondern diese sogar aufwertet.

Sollte AVM auch im noch ausstehenden Gerichtsverfahren Recht bekommen, dürfte der Händler seinen gigantischen Warenbestand nicht verkaufen. Dies ist aus Kundensicht besonders kritisch, weil die betroffene Fritzbox 6490 Cable neu nur schwer erhältlich ist. Eine Alternative wäre dann nur noch eine bis zu 5 Jahre alte Fritzbox mit Unitymedia-Firmware, die leicht bei eBay gefunden werden kann. Aus Sicherheitsgründen eignet sich diese aber nur für erfahrene Anwender, weil dort ebenfalls die Standard-AVM-Firmware aufgespielt werden sollte.

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