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Vodafone arbeitet an eigener Hardware für 4G- und 5G-Netze

Vodafone wagt selbst den Einstieg in das Geschäft der Netzausrüstung und will künftig eigene Mobilfunk-Hardware im 4G- und 5G-Netz anbieten. Der Mobilfunkbetreiber will sich fortan nicht mehr auf proprietäre Funkstationen von Huawei, Ericsson oder Nokia stützen.

Vodafone Open RAN: Eigene Basisstationen im 4G- und 5G-Netz

Bei Vodafone sollen zukünftig eigene Basisstationen samt selbst entwickelter Software für die Funkstationen im 4G- und 5G-Netz zum Einsatz kommen. Die entsprechend dafür notwendigen Prozessoren werden gemeinsam von Vodafone und Intel entwickelt und stammen aus Einrichtungen in Deutschland, Spanien und Großbritannien.

Die Kommunikation zwischen den Vodafone-Funkstationen erfolgt dabei im Initiative Open Radio Access Network (Open RAN), womit die Netzbetreiber nicht mehr zwingend an die Nutzung von Funkstationen anderer Anbieter wie Huawei, Ericsson und Nokia gebunden sind, die auf eine proprietäre Software zurückgreifen.

700 Mitarbeiter allein in Spanien involviert

Santiago Tenorio, Director of Network Architecture bei Vodafone, bestätigte in einem Gespräch mit Reuters, dass ein 700 Kopf großes Team an der neuen spanischen Forschungseinrichtung in Málaga an der eigens entwickelten Funktechnik arbeitet. Über die kommenden fünf Jahre kann das Projekt auf ein Budget von 225 Millionen Euro zurückgreifen.

Spannend: Lediglich 50 Mitarbeiter werkeln gemeinsam mit Intel an den Prozessoren, die restlichen 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Entwicklung der Software.

Außerdem wird die Forschung an der eigenen Vodafone-Hardware für 4G- und 5G-Netze in Newbury, Großbritannien vorangetrieben. Dort betreibt der Mobilfunkanbieter bereits ein Open RAN Test and Integration Lab. Im sächsischen Dresden soll zudem ein kleinerer „Skill Hub“ mit rund 200 Angestellten entstehen.

Bei den ersten Basisstationen, die den Betrieb aufnehmen werden, greift Vodafone noch auf Referenz-Designs von Intel zurück. Sie basieren auf dem Intel Atom P5900 im 10-nm-Verfahren, darunter unter anderem die CPU Atom P5962B mit 24 Rechenkernen.

Im Rahmen des genutzten Intel Foundry Services (IFS) ist Vodafone als Abnehmer jedoch in der Lage, die Chips an die eigenen Bedürfnisse und gemäß der eigenen Angaben anpassen zu lassen. Zukünftig sollen bei Vodafone auch Basisstationen mit ARM- und RISC-V-Prozessoren zum Einsatz kommen.

Deutschland: Telefónica als Vorreiter bei Open RAN

Damit ist Vodafone in Deutschland aber nicht der erste Mobilfunkbetreiber, der auf Open RAN setzt. Telefónica (O2) hat laut eigener Aussage bereits in diesem Jahr erste Open RAN Mini-Funkzellen in Betrieb genommen, und zwar in München.

Sie sind unscheinbar ins Straßen- und Stadtbild integriert und „ermöglichen jeder Kundin, jedem Kunden einen zuverlässigen Zugang in ein leistungsstarkes 4G-Netz an vielen öffentlichen Plätzen, perspektivisch auch 5G,“ so Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von O2 / Telefónica Deutschland.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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