Heute habe ich etwas besonderes für euch! Ich beschäftige mich heute mit den Vor- und Nachteilen von Server Virtualisierungen. Obwohl die Technik jetzt seit knapp 10 Jahren auf dem Markt ist, gilt sie immernoch als „neu“. Bevor man sich aber jetzt auf die neue Investition stürtzt, sollte man sich diese Vor- und Nachteile einmal vor Augen halten.
Vorteile
1. Stromersparnis
Vielleicht auch nur ein kleiner, aber immerhin: Weniger physikalische Maschinen in einem Rechenzentrum bedeuten einfach weniger Verbrauch und weniger Hitze. Man muss ja nicht gleich ein Umweltfanatiker sein. Ein kühles Rechenzentrum langt hier allemal.
2. Kleinere Rechenzentren
Weniger physikalische Maschinen bedeutet natürlich auch mehr Stellfläche, weniger Verkabelung. Natürlich nur, wenn man das zukünftige Vergößerung der Serverlandschaft außer Acht lässt. Dadurch das mehr Platz vorhanden ist, kann man auch innerhalb des Rechenzentrums mehr machen. Mehr Server um seine Virtualisierungsumgebung weiter auszubauen.
3. Eigene Testumgebung
Virtualisierung eingerichtet und noch freie Server da? Perfekt für eine eigene Testumgebung! Hier kann man Applikationen und Tools in Ruhe und ohne zusätzliche Kosten ausprobieren. Zudem ließen sich Virtuelle Maschinen für Tests und Entwicklungen bereitstellen. Man möchte sich ja nicht gleich das eigene System kaputt machen.
4. Schnellere Server-Provisionierung
Durch die leichte und schnelle Installation von Virtuellen Maschinen, entfallen die umständliche und zeitraubende Anfragen für einen neuen Server. Alles benötigt heute nurnoch Minuten.
5. Lebenszeit alter Applikationen verlängern
Jeder, ob Unternehmen oder Privatperson, verfügt noch über alte Applikationen. Entweder selbst entwickelt oder eingekauft, diese laufen aber auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr oder benötigen spezielle Hardware. Diese Applikationen kann ganz einfach in eine virtuelle Maschine packen und falls nötig einfach die benötige Hardware vorgaukeln.
6. Das Wichtigste zum Schluss: die Cloud
Wem der Begriff nicht ganz geläuft ist, hier eine kurze Definition der ENISA:
„Cloud Computing ist ein Modell, das es erlaubt bei Bedarf, jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressourcen (z. B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Managementaufwand oder geringer Serviceprovider-Interaktion zur Verfügung gestellt werden können.“
Dabei muss man natürlich noch zwischen „Private Cloud“ und „Public Cloud“ unterscheiden. Bei der „Private Cloud“ wird die Infrastruktur nur von einer Institution betrieben und verwaltet. Bei der „Public Cloud“ ist der Zugriff für große Gruppen gewährleistet.
Nachteile
1. Viel Leistung
Ist ein Server vorhanden, der nicht benötigt wird und über genug Leistung verfügt ist das perfekt. Verfügt man über keinen Server oder einen der noch aufgerüstet werden muss, kann das schon ins Geld gehen.
2. Das Problem mit der Lizensierung
Benutzer- oder Betriebssystemgebunden, erfasste MAC-Adresse, alles Arten von Lizensierung. Bevor man Software auf VMs installiert, sollte man sich im klaren sein, wie die Lizensierung funktioniert.
3. Schnelles Netzwerk
Die Bandbreite ist wohl eines der wichtigsten Dinge, die man beachten muss, wenn es um die Virtualisierung eines Server geht. Geht man nicht sicher, ob genug Bandbreite zur Verfügung steht oder der Netzwerk-Traffic optimiert beziehungsweise ausreichend ist, kann es schnell passieren, dass man seine eigene „Leitung“ verstopft.
4. Bindung an Desktop-Rechner
Wenn man alles virtualisert, kommt man trotzdem nicht um Desktop-Rechner herum. Sei es für Arbeitsplätze oder einfach nur zur Einrichtung und Verwaltung der virtuellen Maschinen.
5. Programme, die nicht auf virtuellen Maschinen laufen
Grafik- und Speicherintensive Programme, Multimedia oder komplexe Kalkulationen benötigen allesamt viel Leistung. Gegebenfalls ist eure Virtualisierung nicht leistungsstark genug für diese Aufgaben.
Das sind nur einige Vor- und Nachteile, die einem helfen sollen, ob man sich für oder gegen eine Virtualisierung entscheidet.