Die Halbleiterkrise wirkt sich in so ziemlich jeder Branche aus. Dazu gehört beispielsweise auch das Marktsegment der Solid State Drives (SSD). Als wäre der gegenwärtig ohnehin herrschende Chip-Mangel nicht schon schlimm genug, ist in wichtigen Werken von Western Digital (WD) und Kioxia nun ein weiteres gigantisches Problem hinzugekommen. Aufgrund von verunreinigten Chemikalien wurde jede Menge Flash-Speicher kurzerhand zerstört. Die Unternehmen sprechen von insgesamt 6,5 Exabyte Datenmenge, die nun reif für den Sondermüll ist.
Zwei Werke in Japan betroffen
Das Jahr 2022 hätte sicher besser starten können für WD und Kioxia. Abseits der ohnehin die Produktion ausbremsenden Chipkrise haben die beiden Speicher-Hersteller derzeit nämlich ein ganz anderes Problem. Im Zentrum des Ganzen stehen verunreinigte Werke für die Herstellung von Halbleitern. Diese haben nicht nur dafür gesorgt, dass man wohl erst einmal jede Menge Aufräum- und Reinigungsarbeiten durchführen muss. Obendrein müssen die beiden großen Tech-Firmen nun gigantische Speichermengen wegwerfen. Stattgefunden hat das Ganze in zwei japanischen Werken.
Preissenkungen dürften damit Geschichte sein
Das Problem dürfte sich nicht nur unmittelbar auf WD und Kioxia auswirken. Obendrein müssen wir nun höchstwahrscheinlich damit rechnen, das die vor Kurzem angekündigten Preissenkungen rund um die Speicherprodukte wohl erst einmal passé sind. Dies dürfte alle Produkte betreffen, die auf „NAND-Flash“ setzen. Es sind laut Angaben von WD nämlich gerade diese, die kontaminiert sein sollen. Insgesamt soll das Problem 6,5 Exabyte (6.500.000 Terabyte) betreffen. Wenn man sich vor Augen führt, dass dies etwa 13 Prozent der geplanten Produktionsmenge für das erste Quartal 2022 entspricht, wird das Ausmaß erst so richtig deutlich.
Alle Flash-Speicher dürften betroffen sein
Das Schlimmste an der Misere ist definitiv die Tatsache, dass die Schäden an den Produktionsgütern nicht nur Auswirkungen auf die Preise von Produkten von WD und Kioxia haben werden. Da die beiden Hersteller ca. ein Drittel der Flash-Speicher auf NAND-Basis mit ihrer Hardware versorgen, dürften auch viele andere Unternehmen an den Preisen ihrer Speichermedien schrauben müssen. Die Experten von Trendforce gehen davon aus, dass die Preise wohl um bis zu 10 Prozent steigen werden.
Weitere Probleme in China
Die großen asiatischen Produktionsstätten scheinen derzeit unter keinem guten Stern zu stehen. Neben den beiden japanischen Werken, müssen WD und Kioxia nämlich auch über Probleme in China klagen. Der dort noch immer andauernde Lockdown in bestimmten Regionen sorgt dafür, dass man auch im Reich der Mitte nur mit angezogener Handbremse arbeiten kann. Auch, wenn vor Ort der Normalbetrieb langsam, aber sicher wieder anrollt, wird dies auch Auswirkungen haben.