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WhatsApp ab 2019 mit personalisierter Werbung

Facebook ändert das Konzept des Messengers WhatsApp weiterhin radikal. Ab Februar 2019 wird WhatsApp mit personalisierter Werbung versehen werden. Die seit der Übernahme 2014 gewährte Frist, in der WhatsApp keine eigenen Gewinne erwirtschaften muss, läuft ab, was Facebook den Weg für Werbung frei macht.

Facebook plant zunächst ähnliche Werbung wie bei Instagram. Dort wird zwischen den Statusmeldungen der abonnierten Nutzer immer wieder Werbung verschiedenster Unternehmen eingeblendet. Derartige Werbung wird in jedem Falle auch in WhatsApp eingebunden. Darüber hinaus sei sie jedoch auch an anderen Stellen des Messengers – beispielsweise im Posteingang oder an jeder anderen Stelle – denkbar.

Leiden werden unter dieser Entscheidung nicht nur die Nutzer, sondern auch der Datenschutz. Bisher sind die Chats derart verschlüsselt, dass nur die miteinander in Verbindung stehenden Nutzer lesen können, was sie sich gegenseitig schreiben. Im Zuge der Einführung von personalisierter Werbung wird diese Verschlüsselung deutlich aufgeweicht. Die Unterhaltungen einzelner Nutzer sollen dann jedoch von Facebook auf bewerbbare Produkte überprüft werden können, wie WhatsApp-Mitgründer Brian Acton verriet. Im Klartext bedeutet dies, dass Facebook Gespräche nach Belieben mitlesen darf, was einen herben Schlag für den Datenschutz darstellt.

Facebook wolle Unternehmen Einblick in verschlüsselte Bereiche geben – auch die Unternehmen können also erfahren, wer sich über was unterhält. Werden bestimmte Produkte in Chats erwähnt, können diese sofort bei den beteiligten Nutzern beworben werden.

Spätestens Mitte 2019 sollen alle WhatsApp-Nutzer mit der personalisierten Werbung konfrontiert werden. Brian Acton, der Facebook vor zehn Monaten verließ, da er die Aufweichung des Datenschutzes zugunsten zunehmender Werbung nicht mittragen wollte, und im Zuge dessen auf Aktienanteile im Wert von 850 Millionen US-Dollar verzichtete, rief bereits vor einigen Monaten, als die Pläne ausgearbeitet waren und der bisher letzte Datenschutzskandal bekannt wurde, dazu auf, Facebook zu löschen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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