WhatsApp hat ein Update angekündigt, das zahlreiche neue Privatsphäreoptionen mit sich bringen soll. Konkret geplant sind etwa längere Löschmöglichkeiten für bereits verschickte Nachrichten, eine Screenshotblockade für Einmalinhalte und eine Möglichkeit, die Online-Anzeige auszuschalten.
Nachrichten länger löschbar
Bereits vor geraumer Zeit hat WhatsApp die Möglichkeit geschaffen, versendete Nachrichten zurückzurufen. Augenscheinlich wurde damit auf eine dringen Nachfrage reagiert. Nun wurde mitgeteilt, dass die Möglichkeit zum Löschen erweitert wird: Fortan haben alle Personen, die WhatsApp nutzen, zweieinhalb Tage Zeit, versendete Nachrichten wieder zu löschen. Vor rund einem Monat wurde diese Möglichkeit bereits in einer Beta-Version des Messengers eingeführt. Bisher betrug der Löschzeitraum nur 68 Minuten und sechzehn Sekunden – es handelt sich also um eine deutliche Erweiterung, die im Alltag spürbar sein wird.
Weitere Neuerungen bei WhatsApp
Weitere Neuerungen betreffen unter anderem den Online-Status. Bisher kann die Online-Anzeige nicht vollständig ausgeschaltet werden; nur die Zuletzt-Online-Anzeige lässt sich ausblenden. Fortan soll es möglich sein, den Zugang zur Information, gerade online zu sein, ebenso zu regulieren. Damit wird es möglich, diese Information nur bestimmten Kontakten oder aber niemandem anzuzeigen.
Darüber hinaus wird es bald möglich sein, Gruppen zu verlassen, ohne dass andere Gruppenmitglieder Kenntnis davon erlangen. WABetaInfo hat weitere Informationen hierzu zur Verfügung gestellt. So sollen fortan nur Admins eine Liste einzusehen, die frühere Mitglieder der Gruppe sichtbar macht. Als gewöhnliches Mitglied besteht nicht länger Zugriff auf diese Informationen. Ferner wird es künftig möglich sein, die eigene Handynummer in Gruppen komplett auszublenden.
Die fünfte und letzte Neuerung betrifft Einmalinhalte. Fotos und Videos lassen sich bei WhatsApp seit einiger Zeit so verschicken, dass sie nur einmal abgerufen werden können – eine Möglichkeit, die Snapchat bereits seit etlichen Jahren bietet. Ebenso wie bei Snapchat sollen nun auch bei WhatsApp weitere Maßnahmen zum Schutz dieser meist besonders sensiblen Inhalte getroffen werden. Hierzu wurde eine Screenshotsperre entwickelt. Konkret bedeutet das, dass es technisch verunmöglicht wird, eine Aufnahme der Einmalinhalte anzufertigen.
Interessant ist diese Fokussierung auf die Privatsphäre gegenüber anderen Nutzenden vor allem, da WhatsApp in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten ist, da es selbst eher lax mit gesammelten Daten umgegangen ist und nicht entsprechend darüber aufgeklärt hat. Zuletzt forderte die EU etwa eine Nachbesserung bei der Datenschutzerklärung.
Loginschutz geplant
Neben den Neuerungen, die dem Schutz der Privatsphäre gegenüber anderen Nutzenden dienen, plant WhatsApp auch einen Loginschutz. Dieser zielt auf das Verhindern der ungewollten Übernahme eines WhatsApp-Accounts durch Fremde. Sobald ein Login in einen WhatsApp-Account auf einem neuen Gerät erfolgen soll, wird künftig eine Nachricht an das bisher genutzte Gerät gesendet werden. Nur, wenn der Login dort als legitim bestätigt wird, kann das neue Gerät sich mit dem Account verbinden.