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YouTube möchte bald beliebteste Szenen im Video zeigen

YouTube hat offenbar der Langeweile den Kampf angesagt. Zumindest möchte das Videoportal es nun seinen Nutzern leichter machen, vermeintliche nicht so spannende Passagen eines Videos kurzerhand zu überspringen. So weit so bekannt, schließlich kann man auch jetzt schon ganz bequem und unkompliziert im Sekundentakt vorspulen. Damit man aber direkt weiß, an welcher Stelle die Highlights warten, markiert die Google-Tochter nun die Szenen, die am meisten gesehen wurden.

Grafik zeigt meist gesehene Szenen

Das neue Feature klingt einfach wie genial. YouTube möchte sowohl im Browser als auch in der App bei jedem Video einen Graphen einblenden, der spannende Szenen verdeutlichen soll. Grundlage des Graphen ist die Zuschauerzahl. Hiervon verspricht sich YouTube einen höheren Nutzerkomfort. Schließlich muss man dann nicht mehr auf gut Glück Stück für Stück durch ein Video vorspulen. Stattdessen lassen sich gezielt die Passagen des Graphen ansteuern, die offenbar am spannendsten sind. Das Unternehmen verspricht sich hiervon übrigens nicht nur ein hilfreiches Feature für die Konsumenten von Videos.

Der Graph deutet je nach Höhe die Anzahl der Zuschauer an. (Bild: YouTube)

Obendrein sollen die Content Creator hinter den Videos so hilfreiche Anhaltspunkte für künftige Videos erhalten. Das leuchtet ein. Schließlich können Videoproduzenten nach Hochladen des Videos eine umfassende Auswertung machen, welche Szenen gut ankamen und welche wiederum nicht. Was in der Theorie gut klingen mag, scheint in den Reihen der YouTuber aber nicht nur auf offene Ohren zu stoßen. So hat das Tech-Magazin The Verge berichtet, dass manch einer hinter erfolgreichen YouTube-Kanälen fürchtet, nun einen zu hohen Druck bei der Videoproduktion zu verspüren. Für viele ist dieser nämlich ein echter Kreativitäts-Killer.

Die Absicht von YouTube wird deutlich

Zu guter letzt soll natürlich auch Googles hauseigene Videoplattform von dem neuen System profitieren. Schließlich sorgt man mit der Einführung der neuen Funktion dafür, dass es für Content Creator lukrativer wird, kurze Videos zu produzieren. Wenn man als Nutzer in einem halbstündigen Video direkt die am meisten gesehene Szene mit einer Länge von vielleicht 30 Sekunden erkennen kann, spart man immerhin jede Menge Lebenszeit. Und beim genaueren Studieren vieler YouTube-Videos wird klar, dass mittlerweile viele erfolgreiche Kanäle auf minutenlange Monologe setzen, um diese am Ende mit einem kurzen spannenden Moment zu krönen.

YouTube bleibt gar keine andere Wahl, als sich den modernen Konsumeigenschaften anzupassen. Vor allem die „Generation TikTok“ möchte kurze und knackige Videos, die man mal eben zwischendurch ansehen kann. Die chinesische Videoplattform ist es auch, die YouTube zunehmend im Nacken sitzt. Schließlich ist diese vor allem beim jungen Publikum äußerst beliebt und damit auch zukunftssicher. Dementsprechend möchte YouTube offenbar seine Content Creator dazu bringen aus oben besagten beispielhaften 30 Minuten eher 30 Sekunden zu machen. So können die Videoproduzenten sicher sein, dass das gesamte Video gesehen und nicht ein Großteil übersprungen wird.

Premiere nur für Premium-Abonnenten

Wie genau YouTube seine neuen Features rund um das Auffinden beliebter Szenen ausgestalten möchte, ist noch unklar. Was man bereits weiß ist, dass zumindest in den USA auch eine Videokürzung beim Ansehen eines YouTube-Videos möglich sein soll. So soll man beispielsweise einen bestimmten Abschnitt, der besonders spannend ist, in Dauerschleife abspielen können. In den Genuss der neuen Features sollen aber zunächst einmal nur Abonnenten von YouTube-Premium in den USA kommen. Sollte der Testlauf erfolgreich ausfallen, ist es aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis die neuen Funktionen auch in unsere Gefilde kommen. Fest steht, dass der Videodienst damit ein neues Verkaufsargument für sein werbefreies YouTube Premium haben könnte.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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