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YouTube: Neue Werbestrategie nutzt kleine Videoproduzenten aus

Die Videoplattform Nummer eins schaltet nun vor noch mehr Videos Werbung. Betroffen sind jetzt nämlich auch Videos von Produzenten, die eigentlich gar nicht am Partnerprogramm teilnehmen. Doch eine entsprechende Vergütung soll es für die kleinen Videoproduzenten nicht geben.

Neue Nutzungsbedingungen starten in den USA

Bislang schaltete YouTube nur bei den Mitgliedern Werbung, die als professionelle Videoproduzenten an deren Partnerprogramm teilnehmen. Doch das bedeutet nicht, dass sich nun alle Produzenten über Geld freuen können. Zu lesen ist die neue Regelung in den aktualisierten Nutzungsbedingungen der großen Videoplattform. Diese sind gestern, den 18. November 2020, zunächst einmal in den USA in Kraft getreten. Doch auch in anderen Ländern soll es zeitnah eine Anpassung geben.

Wer kein Partner ist, bekommt kein Geld

Ein genauer Blick in die Nutzungsbedingung fördert das Problem zu Tage. Hier heißt es schlicht: „Sie gewähren YouTube das Recht, Ihre Inhalte im Service zu monetarisieren (und diese Monetarisierung kann das Anzeigen von Werbung vor oder in Inhalten oder das Erheben einer Zugriffsgebühr für Nutzer umfassen). Diese Vereinbarung berechtigt Sie nicht, Zahlungen zu erhalten.“. Zusammengefasst möchte YouTube nun auch mit „kleinen Fischen“ großes Werbegeld verdienen. An den Videoproduzenten selbst geht das eingenommene Werbegeld schlichtweg vorbei. Vergütet werden nur diejenigen, die am Partnerprogramm teilnehmen. Doch es kann keinesfalls jeder x-beliebige User zum YouTube-Partner werden. Hierfür müssen Voraussetzungen erfüllt werden. Diese sind vielgestaltig. So kann beispielsweise jemand ins Partnerprogramm aufgenommen werden, der über 1000 Abonnenten sowie 4000 Stunden Sehdauer in den letzten 365 Tagen vorweisen kann. Doch aus den neuen Nutzungsbedingungen resultiert auch ein schwerwiegender Punkt für User, die bereits Partner sind. So hat Google nun festgelegt, dass die eingenommenen Werbegelder in Zukunft wie eine Lizenzgebühr behandelt werden sollen. Somit sollen, den regionalen Steuergesetzen entsprechend, Gelder für den Fiskus einbehalten werden.

Die Nutzer sind erzürnt

Selbstverständlich gehen die Videoproduzenten nun auf die Barrikaden. Schließlich werden vor allem kleine Produzenten von Videos mehr oder weniger ausgenutzt. Die Kritik, dass YouTube deren Aufwand schlichtweg nicht wertschätzt, ist durchaus berechtigt. Schließlich kostet auch für diese Nutzer eine Produktion Zeit und unter Umständen auch Geld. Andererseits muss man hier auch realistisch denken. Kleine Kanäle würden mit der entsprechenden Werbung nur sehr wenig Geld einnehmen. Grund dafür ist deren geringe Reichweite. Für YouTube hingegen wird sich das neue Modell rechnen. Schließlich gilt hier das Motto „Kleinvieh macht auch Mist“. Und wenn man sich die schiere Masse an tagtäglich angesehenen Videos auf YouTube einmal vor Augen führt wird schnell deutlich, dass auch Google hier jede Menge Geld einnehmen wird. Hier dürfte die Masse für einen saftigen Gewinn sorgen.

Details sind noch unbekannt

Wir wissen bislang noch nicht, wie viele kleine Videoproduzenten von der neuen Werbestrategie betroffen sein werden. YouTube selbst spricht jedoch von „einer begrenzten Anzahl“. Was genau dahinter steckt, ist schwer zu deuten. Dass die neuen Nutzungsbedingungen auch uns Nutzer hierzulande ereilen werden, steht wohl außer Frage. Nur wann es soweit sein wird, steht noch in den Sternen. Laut YouTube sollen aber spätestens Ende 2021 weltweit die Nutzungsbedingungen angepasst worden sein.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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