Die Achillesferse eines jeden Tintenstrahldruckers bildet die namensgebende Tintenpatrone. Anders als Laserdrucker neigen die Geräte auf Tintenbasis nämlich dazu, einzutrocknen. Dies kann auch bei Geräten passieren, die gerade einmal ein paar Wochen alt sind. Wie es dazu kommt und was du dagegen unternehmen kannst, zeigen wir dir im folgenden Tutorial.
Zu langer Stillstand führt zum Eintrocknen
Wie wir bereits einleitend geklärt haben, muss bei schlechten Druckergebnissen nicht zwangsläufig das Alter des Gerätes Schuld sein. Die Tintenpatrone deines Druckers kann auch bei einem nagelneuen Gerät schnell eintrocknen. Der mit Abstand am häufigsten zutreffende Auslöser sind nämlich lange Zeiträume, in denen der Drucker still stand. Stell dir vor, du warst ein paar Wochen im Urlaub oder musstest krankheitsbedingt für eine längere Zeit nichts für Schule, Uni oder Job ausdrucken. Sollte der Drucker längere Zeit nichts gedruckt haben, mündet dies häufig in eingetrockneten Druckköpfen. Dies macht sich in hässlichen Druckergebnissen mit lückenhaften oder gar gänzlich weißen Rückständen sichtbar. Ob es zu einem Eintrocknen des Druckkopfes kommt, musst du dich nicht fragen. Hier stellt sich nur die Frage nach dem wann. Von Drucker zu Drucker kann sich der Zeitpunkt unterscheiden. Die Resultate von eingetrockneten Druckern sind aber immer eines: sehr ärgerlich.
Das Problem lässt sich beheben
Wer einen Drucker auf Tintenbasis besitzt wird früher oder später mit dem Problem konfrontiert, dass der Drucker nur noch unbefriedigende Druckergebnisse liefert. Dazu kommt es fast immer dann, wenn man den Drucker über Wochen hinweg nicht genutzt hat. Sollte dein Tintenstrahldrucker eingetrocknet sein, bedeutet dies nicht, dass du ihn auf den Müll werfen musst. Ganz im Gegenteil. In aller Regel hat hier nur der Druckkopf Schuld. Wer also das Problem des Druckkopfes löst, der bringt auch wieder den gesamten Drucker in Schuss. Doch auch hier kann ein Neukauf sehr zu Buche schlagen. So kosten Tintenpatronen mit integriertem Druckkopf jede Menge Geld. Ganz zu schweigen von einzelnen Druckköpfen, die dafür konzipiert sind, die gesamte Lebensdauer des Druckers im Gerät zu verbleiben. Ein Neukauf dieser Druckköpfe entspricht nicht selten den Kosten eines gänzlich neuen Druckers. Lass dein Geld lieber stecken. Wir zeigen dir, wie du auch eingetrocknete Druckköpfe wieder zum sauberen Drucken bringst.
Tipp 1: Führe eine automatische Reinigung durch
Selbstverständlich wissen auch die Hersteller von Druckern auf Tintenbasis um das Problem des Eintrocknen. Dementsprechend haben auch diese gewisse Vorkehrungen getroffen. Mittlerweile verfügt nämlich so ziemlich jeder Tintenstrahldrucker über die Fähigkeit, eine automatische Reinigung durchzuführen. Hierfür liegt stets eine passende Software bei oder du musst dir selbige von der Serviceseite des Herstellers herunterladen. Wenn du eine Reinigung des Druckkopfes durchführen möchtest, wirfst du am allerbesten zunächst einen Blick in die Software. Hier begibst du dich auf die Suche nach „Düsenreinigung“ oder „Druckkopfreinigung“. Solltest du hingegen einen Drucker haben, welcher keine eigene Software mit entsprechender Wartungs-Möglichkeit bietet, gibt es ebenfalls eine Lösung. So kannst du mittels Systemsteuerung deines PCs eine Reinigung anordnen. Dafür suchst du einfach in der Liste der installierten Geräte nach deinem Drucker. Hier kannst du den Punkt „Wartung“ auswählen. Nun kannst du dich zwischen einer normalen Reinigung oder einer Intensivreinigung des Gerätes entscheiden.
Die automatische Reinigung ist bei vielen Nutzern umstritten. Grund dafür ist, dass man mit dieser Reinigungsmöglichkeit viel Tinte verschwendet. Schließlich wird im Rahmen der Reinigung nichts anderes gemacht als eine große Menge Tinte durch die Düsen des Druckkopfes gepresst. Dadurch sollen sich die eingetrockneten Reste lösen. Allerdings ist diese Reinigung nur bedingt effektiv. So kann man damit zwar leichte Tintenrückstände lösen, bei hartnäckigen Verschmutzungen reicht diese Reinigungsmöglichkeit in aller Regel jedoch nicht. Wenn man Ursachenforschung bei einem schlechten Druckergebnis betreiben möchte, beginnt man zu aller erst mit der automatischen Druckkopfreinigung. Zeigt sich danach ein verbessertes Druckbild kann es sich lohnen, noch eine automatische Reinigung durchzuführen. Wenn die Ergebnisse dich dann wieder überzeugen, war die Reinigung erfolgreich. Sollte eine anschließende Testseite wiederum keine Besserung zeigen, kannst du davon ausgehen, dass die Tintenreste bereits zu stark eingetrocknet sind. Um eine manuelle Reinigung oder den Neukauf eines Druckkopfes kommst du dann nicht umhin.
Tipp 2: Manuelle Reinigung mit einem Tuch
Als aller erstes solltest du dir für die manuelle Reinigung des Druckkopfes ein feuchtes Tuch zur Hand nehmen. Befeuchte das Tuch bitte nicht mit Leitungswasser, sondern nehme nach Möglichkeit destilliertes Wasser oder speziellen Düsenreiniger. Hierbei solltest du gezielt die Unterseite des Druckkopfes bearbeiten. Streiche vorsichtig mit dem Tuch über die Stelle, an der sich die Druckkopfdüsen befinden. Hast du den Druckkopf gereinigt, kannst du ihn wieder einbauen. Dies ist die leichteste Variante der manuellen Reinigung. Hast du diese vollführt, solltest du wieder eine Testseite drucken. Befinden sich hier noch immer Fehler auf dem Ausdruck, musst du eine intensivere Reinigung vornehmen. Hierbei kann spezieller Reinigungsalkohol helfen. Nehme ein Küchentuch zur Hand und tränke es in der Flüssigkeit. Nun legst du das feuchte Tuch auf einen Teller oder einen Topfdeckel. Stelle den Druckkopf nun so auf das Küchentuch, dass die Düsen in unmittelbaren Kontakt mit der Flüssigkeit kommen. So lässt du den Druckkopf über Nacht stehen. Nimm ihn am nächsten Morgen vom Tuch und lasse ihn ausgiebig trocknen. Nun setzt du ihn wieder im Drucker ein. Sollte die Testseite noch immer fehlerhaft sein, gibt es noch weitere Möglichkeiten.
Tipp 3: Ein warmes Wasserbad
Sollte selbst der spezielle Reinigungsalkohol nicht weitergeholfen haben, kann sich ein warmes Wasserbad lohnen. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Bei der etwas schonenderen Methode kommt der Druckkopf bzw. die Druckkopfpatrone nicht in direkten Kontakt mit dem Wasser. Hierbei verpackst du den Druckkopf bzw. die Druckkopfpatrone zunächst in einem speziellen Zipper-Beutel. Alternativ kann auch ein Frischhaltebeutel genügen. Wichtig ist, dass keine Flüssigkeit an das empfindliche Teil kommt. Wenn der Druckkopf verpackt ist, lässt du Wasser in dein Waschbecken laufen. Dieses sollte etwa 60 Grad warm sein. Lege den verschlossenen Beutel nun in das Wasserbad. Hier lässt du es knappe fünf Minuten liegen. Durch das Kondenswasser im Inneren des Beutels sollten die Düsen befeuchtet werden. Ist die Zeit vergangen, kannst du den Beutel aus dem Wasser nehmen. Lasse den Druckkopf trocknen und setze ihn anschließend wieder im Drucker ein. Drucke nun wieder eine Testseite.
War dies nicht erfolgreich, kannst du eine andere Möglichkeit des Wasserbades nutzen. Hierbei füllst du das 60 Grad warme Wasser in eine flache Schüssel oder einen Topfdeckel. Stelle die Patrone so in das Gefäß, dass die Düsen unmittelbar im Wasserbad stehen. Wenn alles nach Plan läuft, müsste sich das Wasser bereits nach einigen Sekunden färben. Nach einer knappen Minute kannst du den Druckkopf dann wieder aus dem Wasser nehmen. Trockne ihn mit einem Mikrofasertuch ab und setze ihn wieder in den Drucker ein. Auch dieses Mal führst du den Druck einer Testseite durch. Hat die Reinigung erneut nicht geholfen, musst du schwerere Geschütze auffahren.
Reinigungs-Tipps für Profis
Solltest du mit den bisherigen Reinigungs-Tipps keinen Erfolg gehabt haben, scheint die Tinte deines Druckers wirklich stark eingetrocknet zu sein. Doch die Möglichkeiten der Reinigung sind noch immer nicht ausgeschöpft. Die folgenden Tipps sind jedoch nur für Profis geeignet. Wer technisch nicht versiert ist, sollte sich nach Alternativen umschauen. Am besten fragst du beim Service deines Herstellers nach oder entscheidest dich für den Kauf eines neuen Druckkopfes. Eine Möglichkeit setzt auf die Verwendung eines speziellen UItraschallbads. Dieses Gerät ist so effektiv, dass selbst sehr stark eingetrocknete Druckköpfe und Druckkopfpatronen von den Tinten-Rückständen befreit werden können. Ein entsprechendes Gerät kannst bereits für unter 50 Euro im Fachhandel kaufen.
Wer einen teuren Tintenstrahldrucker besitzt, bei dem der Druckkopf gesondert von den Tintenpatronen befestigt wird, kann durchaus über eine entsprechende Investition nachdenken. Schließlich lässt sich dadurch ganz bequem eine regelmäßige Reinigung durchführen. Für die absoluten Profis, die nicht so viel Geld ausgeben möchten, eignet sich eine sogenannte Zinnabsaugpumpe. Dadurch kann man die verstopften Düsen wieder von den Eintrocknungen befreien. Sollten auch diese Profitipps nicht helfen, dann wirst du den Druckkopf oder die Druckkopfpatrone wohl oder übel entsorgen müssen.
Beim nächsten Mal solltest du vorsorgen
Doch du musst es nicht so weit kommen lassen. Schließlich gibt es Möglichkeiten, das Eintrocknen des Druckkopfes zu vermeiden. Hierbei solltest du dich an einige Tipps im Umgang mit deinem Drucker halten.
Druckkopf in Ruhestellung
Um Eintrocknen zu vermeiden, kann es sich lohnen, den Drucker stets in seiner Ruhestellung zu belassen. Deshalb solltest du nach Möglichkeit das Gerät per Knopfdruck ausschalten. Ein einfaches Trennen vom Stromnetz ist hingegen nicht ratsam. Dann verbleibt der Druckkopf nämlich in einer wahllosen Stellung. Die Ruhestellung ist deshalb so wichtig, da sie den Druckkopf bzw. die Druckkopfpatronen so ausrichtet, dass sie nicht so leicht eintrocknen können.
Regelmäßig Testseiten drucken
Ein Drucker gehört mittlerweile in nahezu jeden Haushalt. Doch viele der Geräte kommen nur selten zum Einsatz. In Folge dessen trocknen sie auch schnell ein. Um diesem Umstand vorzubeugen, solltest du ganz einfach alle drei Wochen eine Testseite drucken. Da hierbei die Düsen des Druckkopfes mit Tinte durchspült werden, wird ein Eintrocknen verhindert.
Druckkopf ausbauen
Wer längere Zeit von zuhause weg ist, hat natürlich nicht die Möglichkeit, regelmäßig ein Testseite zu drucken. Dann solltest du den Druckkopf bzw. die Druckkopfpatrone aus dem Drucker ausbauen. Lege den Druckkopf dann einfach in einen Frischhaltebeutel oder wickle ihn in Frischhaltefolie ein. So präpariert kannst du ihn an einem kühlen Ort aufbewahren. Alternativ kannst du auch die Düsen ganz vorsichtig mit einem Tesa-Streifen abkleben. Wenn du wieder zuhause bist, kannst du den Druckkopf dann wieder einbauen.