Zuverlässige Funktion auch unter extremen Bedingungen – das sind zusammengefasst die Stärken eines Outdoor-Handys. Sie überleben Wasserspritzer, Stöße und Stürze aus einer Höhe, bei der von einem normalen Handy nicht mehr viel übrig bleiben würde. Kratzer oder Schmutz und Staub machen den robusten Geräten nichts aus. Und auch hohe Temperaturen bringen ein echtes Outdoor-Handy ebenso nicht ins Schwitzen wie tiefe Minusgrade bei Eiseskälte und extreme Temperaturwechsel. Einige Outdoor-Handys sind sogar komplett wasserdicht. Hierüber solltest du dich jedoch genauer informieren, bevor du mit deinem Handy baden gehst.
Du interessierst dich für ein Outdoor-Handy, hast aber noch keine Vorstellung davon, welches Modell es sein soll? Dann versorgen wir dich in diesem Ratgeber mit den wichtigsten Infos und geben dir Tipps für den Kauf an die Hand.
Ein Outdoor-Handy für jeden?
Für wen sich ein Outdoor-Handy eignet, wird schnell klar, wenn man sich die Features zu Gemüte führt. Du fährst viel mit dem Moutainbike oder gehst wandern? Dann ist ein Outdoor-Handy der perfekte Begleiter – im Wald oder auf dem Berg, ob die Sonne scheint oder Regen fällt. Am besten geeignet sind die Geräte für Wanderer, Radfahrer, Kletterer, Extremsportler, Bauarbeiter, Gärtner und alle anderen Menschen, die viel draußen sind. Doch es gibt auch Einschränkungen, die der Outdoor-Handy-Nutzer hinnehmen muss: Viele Multimedia-Features, wie zum Beispiel bei den neusten iPhones, darf man nicht erwarten. Bei Outdoor-Handys wird eher auf andere Dinge Wert gelegt, z. B. Stabilität, Akkulaufzeit und bestmöglicher Empfang.
Zu den wichtigsten Vorteilen von Outdoor-Handys gehört, dass sie in der Regel staub- und wasserdicht sowie stoßfest sind. Sie halten also deutlich mehr aus als herkömmliche Handys. Ein weiterer Vorteil ist die lange Akkulaufzeit. Die meisten Outdoor-Handys sind mit größeren Akkus ausgestattet, die länger halten als die von Handys oder Smartphones für den Normalnutzer. Du musst dir also auch bei längeren Outdoor-Aktivitäten oder in abgelegenen Gebieten keine Sorgen machen, dass dein Handy wegen einem leeren Akku ausfällt.
Einige Outdoor-Handys verfügen über zusätzliche Funktionen wie GPS und GLONASS, um deine Navigation in unwegsamem Gelände zu erleichtern. Und bei vielen Modellen gibt es spezielle Tasten oder Schalter, mit denen du in Notfällen schnell und einfach Hilfe rufen kannst.
Haben Outdoor Handys auch Nachteile?
Natürlich gibt es – über den bereits angesprochenen, oft reduzierten Multimedia-Umfang hinaus – auch einige weitere Nachteile von Outdoor-Handys. Einer der größten ist, dass die Geräte in der Regel größer und schwerer sind als herkömmliche Handys. Sie passen also nicht so leicht in deine Tasche oder in ein Portemonnaie.
Zudem sind die meisten Outdoor-Handys recht teuer. Dies liegt vor allem daran, dass sie speziell für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen entwickelt wurden. Somit benötigen sie qualitativ hochwertigere Materialien und zusätzliche Technologie. Wenn du nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hast, kann es schwierig werden, dafür ein gutes Outdoor-Handy zu finden.
Mit oder ohne Vertrag? Und welcher Tarif eignet sich am besten für ein Outdoor-Handy?
Outdoor-Handys gibt es, wie herkömmliche Mobiltelefone auch, im Handel mit oder ohne dazu gehörigen Vertrag zu kaufen. Doch was macht mehr Sinn?
Wir empfehlen grundsätzlich ein Modell mit passendem Mobilfunkvertrag. Grund dafür ist, dass Outdoor-Handys aufgrund der Zusatzfunktionen andere Anforderungen an den Tarif stellen als herkömmliche Modelle. Für die Verwendung des Smartphones im Freien empfiehlt sich natürlich ein großzügiger Datentarif. Es geht zwar grundsätzlich auch ohne Live-Datenübertragung, doch sind die meisten Apps mit ständiger oder zumindest teilweiser Internetverbindung erst so richtig funktionell. Navigationsmöglichkeiten und Ähnliches sind meist internetabhängig – und falls nicht, gilt es dann, das Offline-Kartenmaterial extra zu kaufen.
Natürlich empfiehlt sich für den entsprechenden Datenverbrauch ein Vertrag mit günstigen Datenangeboten. Aber auch unter den Prepaid-Tarifen gibt es mittlerweile solche, die durchaus als „datenfreundlich“ bezeichnet werden können. Die benötigte Datenmenge hängt dabei von der Intensität und von der Art der Benutzung ab. Doch solltest du mit ein paar Gigabyte Volumen im Monat bereits genug haben, um regelmäßig die nötigen Outdoor-Apps verwenden zu können.
Was bedeutet die IP-Zertifizierung bei Outdoor-Handys?
Die sogenannte IP-Zertifizierung gibt bei einem Outdoor-Handy an, wie gut das Gerät gegen Umwelteinflüsse geschützt ist. Das Kürzel „IP“ steht dabei für „Ingress Protection“, die entsprechende Zertifizierung besteht aus zwei Zahlen, die jeweils eine Schutzart angeben.
Die erste Ziffer gibt den Schutz gegen das Eindringen von Festkörpern wie Staub an und reicht von 0 bis 6. Eine 0 bedeutet, dass das Gerät keinen Schutz gegen Festkörper bietet, während eine 6 besagt, dass faktisch kein Staub eindringen kann. Die zweite Ziffer gibt den Schutz gegen das Eindringen von Flüssigkeiten an und reicht von 0 bis 9. Eine 0 bedeutet, dass das Gerät keinen Schutz gegen Flüssigkeiten bietet, während eine 9 besagt, dass es sogar gegen Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung geschützt ist.
Ein Outdoor-Handy mit einer IP-Zertifizierung von mindestens IP67 ist für den Einsatz in schwierigen Umgebungen wie z. B. beim Wandern oder bei Outdoor-Sportarten geeignet. Ein IP67-zertifiziertes Gerät ist staubdicht und kann bis zu 30 Minuten lang in bis zu einem Meter tiefes Wasser eingetaucht werden. Ein höherer IP-Schutzgrad bedeutet in der Regel eine höhere Widerstandsfähigkeit des Geräts gegenüber Umwelteinflüssen. Wenn du jedoch planst, das Gerät in extremen Umgebungen wie Wüsten oder Polarregionen zu verwenden, solltest du dich für ein Gerät mit einer besonders hohen Zertifizierung wie IP68 oder IP69K entscheiden.
Fazit
Wenn du viel draußen unterwegs bist und vielleicht sogar ein Hobby wie Wandern, Jagen oder Klettern betreibst, ist ein spezielles Outdoor-Handy die passende Wahl für dich. Es unterstützt dich beim Orientieren und Navigieren und nimmt es nicht übel, wenn es schmutzig oder nass wird. Dafür wirst du die (wenigen) Nachteile ganz sicher gerne in Kauf nehmen!