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Wärmebildkamera mit dem Handy: Ist das möglich?

Noch vor einigen Jahren fielen Wärmebildkameras in die Kategorie „Special Interest“. Das bedeutet, dass abseits von Militär und Forschung diese Technik kaum zum Einsatz gekommen ist. Doch auch bei Otto-Normal-Verbrauchern wächst die Neugierde. Egal, ob energetische Auswertung der heimischen Dämmung oder Sicherheitsgadget beim Camping im Wald – für immer mehr Personen ist eine Wärmebildkamera auch im Alltag Gang und Gäbe. Unser Smartphone stellt dabei die perfekte Schnittstelle dar. Wie Wärmebildkamera und Handy zusammenarbeiten, wollen dir im Folgenden einmal zeigen.

Wärmebildkamera Handy: Einsatzbereiche

Manch einer mag sich die Frage stellen, wofür man eine Wärmebildkamera auf dem Handy überhaupt nutzen soll. Einsatzbereiche gibt es auch fernab von Militär und Forschung mittlerweile so einige. Dabei spielt nicht nur Neugierde eine Rolle. Es gibt auch im Alltag naheliegende Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie. Solltest du beispielsweise gerne deine Wochenenden im Freien verbringen und im Dickicht des Waldes zelten wollen, stellt eine Wärmebildkamera ein praktisches Sicherheits-Gadget dar. Schließlich kannst du selbst bei absoluter Finsternis erkennen, ob sich womöglich ein Wildschwein oder andere Lebewesen in deiner Umgebung befinden.

Wärmebildkamera handy
Herkömmliche Wärmebildkameras sind groß und teuer.

Weiterhin ist die Wärmebildkamera ein hilfreiches Gadget, um einen individuellen Energiesparplan in die Wege zu leiten. Das gilt insbesondere für Hausbesitzer. Schließlich kannst du mithilfe der Technologie herausfinden, wie gut die Dämmung deines Hauses ist. Liegt irgendwo eine Kältebrücke vor oder zeigt sich das Haus als gut gedämmter Bau? Hast du entsprechende Schwachstellen herausgearbeitet, lässt sich mit einer Erneuerung der Dämmung nachhelfen. Zu guter letzt kannst du auch Elektronik gezielt überprüfen. Insbesondere beim eigenen Auto kann das zum Einsatz kommen.

Wärmebildkamera Handy: Verschiedene Möglichkeiten

Ein Zusammenspiel von Wärmebildkamera und Handy ist dabei auf zwei verschiedenen Wegen denkbar. So gibt es externe Wärmebildkameras, die dein Smartphone als separates Display nutzen. Der Vorteil dieser Modelle liegt auf der Hand. So sind sie deutlich kompakter als vollwertige Wärmebildkameras. Das sorgt nicht nur für einen leichteren Transport. Außerdem sorgt der häufige Verzicht auf ein integriertes Display für einen sehr viel niedrigeren Preis. Wer eine All-in-One-Lösung bevorzugt, wird ebenfalls fündig. So gibt es mittlerweile nämlich auch maßgeschneiderte Outdoor-Smartphones, die über eine integrierte Wärmebildkamera verfügen. Diese sind besonders für Outdoor-Fans geeignet, die bei ihren Ausflügen auf den Umfang des Transportgutes Acht geben müssen. So ist ein solches Smartphone natürlich deutlich praktischer als ein Set bestehend aus Wärmebildkamera und Handy. Zu guter Letzt gibt es auch maßgeschneiderte Software, die gewissermaßen einen Filter auf deine normale Smartphone-Kamera legt und damit eine Wärmebildkamera simuliert.

Separate Wärmebildkamera

Bei der Nutzung einer externen Wärmebildkamera machen sich die Hersteller den USB-C- oder Lightning-Port deines Smartphones zunutze. Hier wird das kleine Gadget kurzerhand angeschlossen. Der große Vorteil im Vergleich zur Softwarelösung ist, dass hier kein Wärmebild simuliert wird. Stattdessen ergänzt du die vorhandene Technik deines Smartphones durch die notwendige Hardware wie IR-Sensoren und Kameras. Über den Port an der Unterseite erhalten die Geräte dann die notwendige Stromversorgung. Weiterhin bietet ein Großteil der Hersteller eine maßgeschneiderte App. Mit deren Hilfe kannst du dann weitreichende Features wie eine Temperaturmessung von einzelnen Objekten nutzen. Bist du mit der Nutzung des Wärmebildfeatures durch, kannst du die Wärmebildkamera einfach wieder abstecken. Dieses modulare Konzept sorgt dafür, dass du beim Abbau der Kameraeinheit wieder ein kompaktes Smartphone erhältst, das auch in kleine Hosentaschen passt. Wir wollen dir einmal drei Modelle vorstellen.

InfiRay P2 Pro Wärmebildkamera für Handy

Die InfiRay P2 Pro verspricht mit 256 x 192 Pixel ein hochauflösendes Wärmebilderlebnis. Auch der Temperaturbereich von 20°C bis 600°C kann sich sehen lassen. So kannst du beispielsweise ganz gezielt Schwachstellen in deiner Hausdämmung herausarbeiten. Aber auch Wasserlecks oder anderweitige Probleme mit der Isolierung von Gebäuden und entsprechender Elektrik kannst du bequem erkennen. Hier sind nicht nur Fotos möglich. Obendrein kannst du Videos mit einer Bildwiederholrate von 25 Hz aufnehmen. Damit lassen sich selbst bewegliche Ziele gekonnt identifizieren. Besonders praktisch ist das Ganze, wenn du beispielsweise Outdoor deine Umgebung nach Tieren absuchen möchtest.

Wärmebildkamera Handy
Bild: InfiRay

Die Bedienung ist dank Plug-and-Play überaus simpel. Du schließt die kleine Kamera ganz einfach über USB-C an deinem Smartphone an. Da es sich über den Smartphone-Akku die notwendige Energie beschafft, musst du hier keinen separaten Akku aufladen. Einem Einsatz auf Baustelle oder im Wald steht dank der robusten Konstruktion der kompakten Kamera nichts im Wege. So besteht der Korpus gänzlich aus Metall, was eine hohe Widerstandsfähigkeit verspricht. Die InfiRay P20 ist sowohl für Android-Smartphones als auch für iOS-Geräte verfügbar.

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TOPDON Wärmebildkamera für Handy

Das Modell von TOPDON mag auf den ersten Blick deutliche Unterschiede zur Kamera von InfiRay aufweisen. Insbesondere das deutlich größere Gehäuse von TOPDON mag den einen oder anderen vielleicht ein wenig verwundern. Ein Blick auf die technischen Daten fördert jedoch zutage, dass sich beide Modelle dann doch sehr ähneln. Das beginnt bereits bei der Auflösung. Diese liegt auch bei dieser Wärmebildkamera bei 256 x 192 Pixeln. Auch die Temperaturreichweite spielt in einer ähnlichen Liga. So kannst du Temperaturen zwischen -20°C und 550°C bei Objekten messen. Dabei ist es vor allem die Genauigkeit, mit der TOPDON punktet. Laut Herstellerangaben musst du bei einer Messung lediglich mit Abweichungen von bis zu 2°C rechnen. Das ist ein sehr guter Wert!

Wärmebildkamera handy
Bild: TOPDON

Weiterhin eignet sich das Modelle von TOPDON sehr gut für die Temperaturüberwachung von Gegenständen. So erstellt das Gerät ein praktisches Temperaturdiagramm, bei dem du die Wärmeentwicklung eines Gegenstands sehr gut nachvollziehen kannst. Insbesondere regelmäßige Überhitzungen bei elektronischen Geräten oder Temperaturverläufe in deiner Hausdämmung lassen sich so bestens nachvollziehen. Bei einem Smartphone mit einer Akkukapazität von 3.000 bis 5.000 mAh soll die separate Kamera etwa 4 bis 7 Stunden Betriebsdauer bieten können. Da man das Gerät von selten mehrere Stunden am Stück nutzen wird, dürfte das den meisten Nutzern sicherlich vollkommen ausreichen. Auch die Wärmebildkamera von TOPDON kannst du sowohl für iOS- als auch für Android-Geräte nutzen. Dabei ist die Android-Version ein paar Euro günstiger.

FLIR ONE Gen 3 Wärmebildkamera für Handy

Die dritte externe Wärmebildkamera, die wir euch vorstellen wollen ist die FLIR ONE Gen 3. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um die mittlerweile dritte Generation dieses Modells. Der Hersteller möchte seine tragbare Wärmebildkamera hier noch einmal leichter und dünner konzipiert haben. Obendrein soll das Gehäuse der Kamera für mehr Robustheit sorgen, weshalb du dich auch über Langlebigkeit freuen darfst. In der grundsätzlichen Bauweise entspricht die Kamera aber auch in ihrer dritten Generation ihren Vorgängern. Das bedeutet, das du hier eine Kombination aus einer sichtbaren Kamera und einer Wärmebildkamera spendiert bekommst.

Wärmebildkamera handy
Bild: FLIR

Hierbei kommt die sogenannte MSX-Technologie zum Einsatz. Richtig praktisch ist übrigens der Höhen-Verbinder, der in der dritten Generation der Kamera Einzug hält. Dieser ist verstellbar, wodurch die Kamera mit so ziemlich jeder Smartphone-Hülle harmoniert. Vormals musstest du die Hülle immer erst abnehmen, bevor du die Kamera nutzen konntest. Selbstverständlich lassen sich auch mit der FLIR ONE Gen 3 Temperaturmessungen vornehmen. Das hat gleich mehrere Vorteile in der Praxis, was dir gleich in mehreren Einsatzbereichen weiterhilft. So kannst du Schwachstellen in deiner Dämmung ausmachen oder Fehler in der Elektronik deines Autos feststellen. Weiterhin kannst du selbst in absoluter Finsternis den Durchblick behalten.

Wärmebildkamera handy
Bild: FLIR

So lässt sich beispielsweise der Hund einfach im eigenen Garten finden. Für einen hohen Nutzerkomfort sorgt das Zusammenspiel mit der für iOS und Android OS verfügbaren FLIR One APP. Diese soll dir nicht nur umfangreiche Tipps und Tricks bei der Benutzung der Wärmebildkamera geben. Obendrein verspricht der Hersteller hier unkomplizierte Wege, um Aufnahmen per Social Media zu teilen. Weiterhin ermöglicht die App auch die indirekte Nutzung per Smartwatch. So sollst du beispielsweise auch um die Ecke filmen können und auf deiner schlauen Uhr alles im Blick behalten. Auch diese Kamera gibt es sowohl für Android als auch für iOS.

Outdoor-Smartphone mit Wärmebildkamera

Es hat Vor- und Nachteile, sich für eine separate Wärmebildkamera zu entscheiden, die im Ladeport des Smartphones eingesteckt wird. Der wohl größte Vorteil ist sicherlich die Tatsache, dass du dein Smartphone fernab der Wärmebildaufnahmen als herkömmliches Gerät nutzen kannst. Da die Technik für die Wärmebildkamera hier nicht fest verbaut sind, kommt das Smartphone auch im gewohnt schlanken Format daher. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Dementsprechend hat die Nutzung von separaten Wärmebildkameras nach dem oben aufgezeigten Konzept auch entscheidende Nachteile. Zum einen kann es immer mal passieren, dass du die Kamera kurzerhand vergisst, wenn du auf Reisen gehst. Das Ärgernis beim Auspacken des Koffers ist dann entsprechend groß. Ein viel größerer Nachteil ist allerdings bei der Akkulaufzeit angesiedelt.

agm g2 Guardian test

Die Kameras, welche du an deinem Ladeport anschließt, beziehen ihre benötigte Energie aus dem Smartphone-Akku. Dementsprechend ist natürlich auch die Ausdauer deines Smartphones deutlich eingeschränkt, wenn du zusätzlich eine Wärmebildkamera verbunden hast. Mit einer Powerbank kannst du dir dabei ebenfalls nicht helfen. Schließlich ist der Port belegt, über den sich der Akku laden ließe. Das sollten all diejenigen im Hinterkopf behalten, die ihre Wärmebildkamera nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig nutzen. In diesem Fall raten wir dir zu einem Smartphone, das bereits ab Werk eine Wärmebildkamera besitzt. Ein Paradebeispiel dafür ist das AGM G2 Guardian (Test). Als waschechtes Survival-Smartphone verfügt dieses nämlich nicht nur über eine Nachtsicht-, sondern auch über eine Wärmebildkamera.

agm g2 Guardian test

Diese bietet die Features, welche du beim Aufstecken einer der oben genannten Wärmebildkameras geboten bekommst. Der entscheidende Vorteil ist jedoch, dass du eine All-in-One-Lösung geboten bekommst. Obendrein sorgt der 7.000 mAh große Akku für ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Die umfangreiche technische Ausstattung verspricht darüber hinaus eine tolle Performance. Herzstück bildet ein Qualcomm QCM6490. Das Display misst 6,58 Zoll und löst in FHD+ auf. Eine Bildwiederholrate von 120 Hz verspricht wiederum butterweise Bewegtbilder. Als Outdoor-Smartphone ist es nach den Standards IP68, IP69K und MIL-STD-810H wasserdicht, sturzsicher und staubdicht.

Wärmebild über Software

Abseits von externer Wärmebildkamera und All-in-One-Lösung gibt es noch eine Low-Budget-Lösung. Diese findest du, wenn du dich ins Angebot vom Google Play Store und Apple App Store wagst. Hier kannst du nämlich zahlreiche Apps finden, die große Versprechungen im Bereich der Wärmebildaufnahmen machen. Diese sollen aus deiner herkömmlichen Kamera nämlich kurzerhand eine Wärmebildkamera machen. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei allerdings nur um billigen Hokus Pokus. Das liegt ganz einfach daran, dass die meisten Smartphones gar nicht dazu in der Lage sind, Wärmebildaufnahmen zu machen. Ihnen fehlt die nötige Hardware in Form eines Infrarotsensors an der Kameraeinheit. Dementsprechend lassen sich die Apps auch nur als kleine Spielerei abtun. Mit deren Hilfe kannst du lediglich einen passenden Filter auf deine Bilder legen, die den Eindruck vermitteln, dass es sich um eine Wärmebildaufnahme handelt.

Fazit: Externe Kamera oder All-in-One-Lösung?

Solltest du wirklich eine vollwertige Wärmebildkamera haben wollen, sei gesagt, dass du die Finger von bloßen App-Lösungen lassen solltest. Diese sind nichts als eine kleine Spielerei und legen einfach nur einen Filter auf deine Kameraaufnahmen. Stattdessen solltest du dich für eine externe Kamera oder eine All-in-One-Lösung in Form eines Outdoor-Smartphones wie dem AGM G2 Guardian entscheiden. Was das richtige für dich ist, hängt davon ab, wie oft du die Wärmebildkamera nutzen möchtest und welche Anforderungen du an dein Smartphone stellst. Kommt bei dir lediglich ein gelegentlicher Einsatz in Frage, solltest du ein passendes Outdoor-Smartphone mit Wärmebildkamera nur dann in Erwägung ziehen, wenn du ohnehin auf der Suche nach einem robusten Handy für Outdoor-Anwendungen bist. Wer hingegen ein kompaktes Smartphone bevorzugt und nur ab und zu die Wärmebildfunktion nutzen möchte, bekommt mit einer separaten Wärmebildkamera zum aufstecken wohl die passendere Lösung.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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