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Die besten Videokonferenz-Apps

Hättest Du im letzten Jahr noch gedacht, dass derart viele Arbeitnehmer im Home Office arbeiten können? Corona hat es möglich gemacht. Der Bund hat die Arbeitgeber darum gebeten, wenn möglich, ihre Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten zu lassen. Und bislang klappt dies bei der Mehrheit sehr gut. Doch einiges läuft bei der Arbeit von Zuhause dann doch anders als im klassischen Büro. Dies betrifft nicht nur zwischenmenschliche Begegnungen zum Pflegen sozialer Kontakte. Auch in Sachen Effektivität des Arbeitens muss man Einschränkungen verkraften. Schließlich ist ein Austausch mit den Kollegen nun nicht mehr möglich. Wichtiger Input unterbleibt. Umso verständlicher ist es, dass Videokonferenzen einen wahren Hype erleben. Sie ermöglichen es, auch über Distanzen hinweg zusammenzuarbeiten. Damit verwandelt sich das Home Office ganz schnell in dein übliches Büro. Doch welche Videokonferenz-App passt zu Dir und Deinem Unternehmen? Wir haben einmal einen Blick auf die besten Apps geworfen.

Zoom

Im Bereich der Videokonferenz-Apps hat sich Zoom während der Coronakrise einen beeindruckenden Ruf erarbeitet. Schließlich setzen immer mehr Unternehmen auf die Arbeit mit der praktischen App. Seinen hohen Bekanntheitsgrad hat Zoom sich durchaus verdient. Dies beginnt bereits beim Kostenfaktor. So kann man Zoom zum einen völlig kostenlos nutzen. Hier kann man Videokonferenzen mit bis zu 100 Teilnehmern führen. Allerdings dürfen diese in der kostenfreien Version eine maximale Dauer von 40 Minuten haben. Wer längere Gruppenchats durchführen möchte, muss leider etwas bezahlen. Doch so positiv das alles klingen mag, um einige negative Schlagzeilen ist auch Zoom nicht umhin gekommen. So gelangten Beschuldigungen an die Öffentlichkeit, die von Sicherheitslücken und einem unzureichenden Datenschutz der App berichteten. Dies ist wohl der extrem schnell wachsenden Nutzerzahl der App zuzuschreiben. Nach eigenen Angaben versucht Zoom selbst, hier an einigen Stellschrauben zu drehen. Wenn das Unternehmen diese Sicherheitsbedenken aus der Welt schafft, handelt es sich hier zweifelsohne um eine der besten Apps für Videokonferenzen.

Apps:

Skype

Quelle: Apple

Skype kann man problemlos als den absoluten Klassiker unter den Apps für Gruppenchats deklarieren. Bereits seit vielen Jahren gilt die Anwendung als der Inbegriff für Videotelefonie. Da verwundert es auch nicht, dass die Software auch heute noch in vielen Fällen genutzt wird. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Skype völlig kostenlos ist. Das Programm, welches seit 2011 Software-Gigant Microsoft gehört, ermöglicht Videokonferenzen mit bis zu 50 Teilnehmern. Besonders praktisch dabei: Nur einer der Teilnehmer benötigt einen Account. Der Rest kann vom Accountinhaber ganz einfach eingeladen werden. Da Skype aus dem Hause Microsoft stammt, muss man sich in puncto Sicherheit keine Gedanken machen. Hier werden sogar die Konferenzen selbst verschlüsselt. Dennoch gab es in der Geschichte des Dienstes die ein oder andere Datenpanne. Dies kann man jedoch getrost dem hohen Alter von Skype zurechnen. Wer für ein Maximum an Sicherheit sorgen möchte, sollte dennoch stets Updates für das Programm herunterladen und einen sicheren Zugang via VPN nutzen.

Apps:

Google Meet

Auch Google hat einen eigenen Dienst auf den Markt gebracht, der sich perfekt  für Videokonferenzen eignet. Google Meet steht allen Inhabern eines Google-Kontos kostenfrei zur Verfügung. Während man mit dem Service bis zum Oktober diesen Jahres noch unbegrenzt lang Konferenzen abhalten konnte, hat Google das Maximum nun auf 60 Minuten festgelegt. Wie bei Zoom können auch hier bis zu 100 Personen teilnehmen. Anders als bei Skype benötigt hier jeder einen eigenen Account. Damit man einer Konferenz beitreten kann, muss man sich zunächst in seinen Google-Account einloggen. In Sachen Datenschutz setzt Google auf den selben hohen Standard wie bei seinen anderen Software-Produkten. Hier muss man sich wohl keine Sorgen machen. Erfreulich: Wie bei Skype werden auch hier die Konferenzen während des Transports verschlüsselt.

Apps:

Microsoft Teams

Quelle: Apple

Während Skype im Privaten und Beruflichen verwendet werden kann, ist Microsoft Teams ganz klar für die Zusammenarbeit mit Arbeitskollegen entwickelt worden. Dementsprechend entwickelte das Unternehmen aus Redmond die Software, um Skype for Business zu ersetzen. Voraussetzung für die Nutzung von Microsoft Teams ist ein Zugang zu Office 365. Damit handelt es sich zweifelsohne um eine der kostspieligsten Lösungen für Videokonferenzen. Alternativ genügt jedoch auch ein Skype-Account. Der Mehrwert kann sich sehen lassen. So sind bei Microsoft Teams Videokonferenzen mit bis zu 250 Teilnehmern möglich. Darüber hinaus kann man Live-Präsentationen abhalten, an denen bis zu 10.000 Gäste teilnehmen können. Auch in Sachen Privatsphäre glänzt Microsoft Teams. So gibt Microsoft an, dass die Daten eines ausgelaufenen Abos sofort gelöscht werden. Werbezwecke sollen ebenfalls nicht mithilfe der Nutzerinformationen verfolgt werden. Erfreulich ist auch, dass Microsoft die Daten einer Konferenz per Secure Realtime Transport Protocol (SRTP) verschlüsselt.

Apps:

Jitsi Meet

Quelle: Google Play Store

Jitsi ist der sympathische Underdog unter den vielen passenden Lösungen für Videokonferenzen. Gegründet wurde die Plattform im Jahr 2003 in Frankreich. Hier setzte sich ein Student das Ziel, eine Open Source Lösung zu entwickeln, die überzeugt. Das ist ihm geglückt. Schließlich setzt Jitsi ähnlich wie Zoom darauf, dass man keine App installieren muss. Wenn man jemanden zu einer Konferenz einladen möchte, genügt das Versenden einer Einladung per Link. Jitsi bietet sogar einige spannende Sicherheitsfunktionen. Neben einer Hop by Hop Verschlüsselung, kann man auch ungewollte Gäste gekonnt von der Videokonferenz fern halten. Nach eigenen Angaben arbeiten die Entwickler gerade auch an einer noch sichereren End to End Verschlüsselung. Einzig in Sachen Teilnehmerzahl muss sich Jitsi dann doch der Konkurrenz geschlagen geben. In der Theorie sind bis zu 75 Teilnehmer möglich. Allerdings sollte man für eine zielführende Konferenz mit gutem Erlebnis und Verständnis die maximale Teilnehmerzahl auf 35 beschränken.

Apps:

Facetime

Quelle: Apple

Jeder Besitzer eines Gerätes aus dem Hause Apple wird Facetime kennen. Hierbei handelt es sich um einen Video-Telefonie-Service, der nur zwischen Apple-Geräten möglich ist. Diese besondere Beschränkung hat einen entscheidenden Vorteil. Da sich alles in einem System abspielt, kann Apple nach eigenen Angaben eine End to End Verschlüsselung möglich machen. Das heißt, dass nicht einmal das Unternehmen selbst in Deine Gespräche sehen kann. Somit punktet Facetime allen voran durch ein Höchstmaß an Sicherheit. Doch Facetime merkt man sofort an, dass es im privaten Bereich zuhause ist. Allein die Teilnehmerzahl von maximal 32 Personen macht dies deutlich. Schade ist auch, dass man Facetime nur zwischen Apple-Geräten nutzen kann. Kleine Unternehmen aber, die ohnehin alle ihre Mitarbeiter mit einem MacBook ausrüsten, haben hier wohl die perfekte Lösung.

Houseparty

Quelle: Apple

Bei Houseparty ist Name Programm. Hier ist nicht an eine berufliche Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen zu denken. Stattdessen eignet sich die App aber perfekt als Ersatz für das gemeinschaftliche Feierabendbier mit den Kollegen in der Lieblingskneipe. Houseparty bietet einen Videochat der etwas anderen Art. Hier kannst Du nicht nur mit Freunden und Kollegen quatschen, sondern auch lustige Mini-Spiele spielen. Beispielsweise ist eine Partie UNO mit Houseparty fast so lustig wie in echt. Dabei funktioniert Houseparty erfreulich unkompliziert. Wenn Du eine Konferenz startest, können Deine Freunde ganz einfach beitreten. Wenn Du alle beisammen hast, kannst Du den Raum gewissermaßen abschließen. Du solltest Dir jedoch darüber im Klaren sein, dass Houseparty in Sachen Datenschutz keine allzu große Vorbildfunktion erfüllt. Spätestens hier wird deutlich, dass Du über empfindliche berufliche Themen nicht sprechen solltest. Verwunderlich ist außerdem, wie viele Daten Houseparty über den Nutzer selbst sammelt. Wer damit ein Problem hat, sollte ganz einfach das Tracking ausschalten und in den privaten Modus schalten. Für einen lustigen Freitagabend im Lockdown ist Houseparty aber auf jeden Fall die perfekte Lösung.

Apps:

Facebook Messenger Rooms

Quelle: https://www.messenger.com/rooms

Bei Facebook Messenger Rooms handelt es sich um den jüngsten Vertreter unserer hier aufgelisteten Videokonferenz-Apps. Dieser Dienst erlaubt es Dir, per Facebook eine Videokonferenz zu starten. Wie Du Dir es wahrscheinlich denken kannst ist ein gültiger Account bei dem sozialen Netzwerk Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes. Doch dies gilt erfreulicherweise nur für diejenigen, die die Konferenz starten. So lassen sich auch Personen zur Konferenz hinzufügen, die selbst keinen Facebook-Account haben. Als Ersteller einer Konferenz kannst Du entscheiden, ob Du die Konferenz für Deine gesamte Freundesliste öffnen oder gezielt Einladungen verschicken möchtest. Insgesamt können maximal 50 Personen an einer entsprechenden Konferenz teilnehmen. Ein Zeitlimit gibt es dabei nicht. Datenschützer sollten hier die Ohren spitzen. Da es sich um ein Feature von Facebook handelt, dürfen keinesfalls europäische Maßstäbe angelegt werden. So werden nicht nur Nutzerdaten gesammelt. Darüber hinaus verwendet Facebook hier auch keinerlei Techniken zur Verschlüsselung.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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